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AUTO: -CHTHON & -NOM Nr. 19, August 2005 – Übersicht –
Peter Töpfer
Links!, links!, links!, immer wieder LINKS! Rechts? – Keine Langeweile bitte! Beitrag zur Wiedergeburt der Linken
I
Von Zeit zu Zeit kommt es in Mode, die Unterscheidung von links und rechts aufzugeben. Diese „Gesäßgeographie“ sei nicht mehr
„zeitgemäß“.
Zu loben sind da Karlheinz Weißmann und Götz Kubitschek vom „Institut für Staatspolitik“ und deren Zeitschrift Sezession, die derlei Eintopf nicht
mögen und sich ausdrücklich als rechts abheben.
Und so sind wir links! Oi!
Mit rechts haben wir nichts zu tun; wir sind Gegner der Rechten!
Nicht nur, daß die Rechte langweilig und spießig ist (da bräuchten wir nicht ihr Gegner sein) – sie ist darüber hinaus böse! Das Rechte ist das Verhindern der Versöhnung, des Offenen, Ehrlichen, Wahrhaftigen. Das Rechte ist das Deckeln der wahren Gefühle, der wahren Erfahrung. Rechts sein, heißt Ordnung schaffen,
anstatt daß die Dinge und wir die Chance bekommen, eine Ordnung aus uns selbst und unserem wirklichen Biorhythmus entstehen zu lassen. Rechts ist das Gegenteil von Selbstregulierung.
Panta rhei – alles fließt, alles fließt in Liebe und Lebendigkeit dahin, und so ist es schön. – Ein Rechter kann damit nichts anfangen; er muß für Ordnung sorgen,
er muß den Fluß stoppen. Wenn dem Kind die Tränen fließen, redet er ihm die Traurigkeit aus oder sagt: „Ich geb’ dir gleich einen Grund zu heulen!“
Sogenannte Freudentränen, d.h. wenn man die Schönheit der Welt wiederentdeckt und dabei die Häßlichkeit und die Schmerzen aus der Vergangenheit zu
Ende fühlt, flieht der Rechte: Das regt ihn zu sehr auf, das stört die Ordnung, das stört die Friedhofsruhe.
Anstatt sein Kind sich frei ausdrücken zu lassen, hat der Rechte nichts besseres zu tun als dieses von Anfang an zu „erziehen“, d.h. in die
Richtung zu zwingen, in die der rechte Vater und die rechte Mutter ihr Kind haben wollen.
Linke Eltern entfremden ihr Kind nicht, weil sie es seinen Weg gehen lassen und es auf diesem Weg liebevoll unterstützen, weil sie an seinem
innersten Glück interessiert sind. Sie können Glück fühlen, wozu rechte Eltern nicht in der Lage sind. Ein rechter Vater fühlt nicht das Elend und die Qual seines Sohnes, dem er die Natürlichkeit
verbietet.
Links sein heißt im Grunde, so zu sein, wie man ist und den anderen so zu lassen, wie er ist. Alles fließt und soll fließen, soll spontan sein und
sich spontan ordnen.
Doch genauer gesagt heißt links, wieder so zu werden, wie man eigentlich geworden wäre, hätte man sich als Kind frei entwickeln können, wäre also
nicht das rechte Prinzip in Gestalt der Eltern und der restlichen selbst- und lebensfeindlichen Umwelt da gewesen.
Links sein ist also etwas Korrigierendes, Wiedergutmachendes, Heilendes. Denn ohne die Verletzungen durch die Rechten, durch die, welche glauben,
Ordnung schaffen zu müssen oder zu können und in die freie und natürliche Entwicklung eines Kindes eingreifen zu müssen, bestünde kein Anlaß, links zu sein, d.h. zu protestieren und zu ändern,
rückzuändern.
Rückverändern heißt nicht, der zu werden, der man einmal war, sondern im Jetzt die Freiheit und Offenheit wiederzuerlangen, die man einmal hatte
und die einem kaputtgemacht wurde: den Charakter, das Gefühl der Offenheit, die Erlebnisfähigkeit von damals wieder zurückgewinnen, nicht die damaligen Inhalte.
Die Linke muß in die wortlosen Urtiefen hinab, sie muß weise werden. Aufklärung muß Erleuchtung sein, wie im Englischen, wo enlightenment beides bedeutet.
Lao Tse: „Konfuzius hat ein Brett vor dem Kopf. Er glaubt, daß er Ordnung in die Welt bringt. Man kann die Welt nicht in Ordnung bringen. Sie hat
schon eine innewohnende Ordnung, und die ist immer da. Wer künstlich eine Ordnung herstellen will, stiftet nur Unordnung. Konfuzius denkt jetzt, daß ich Unordnung schaffe; und dabei ist er es, der die
Unordnung schafft. Ich bin gegen jede aufgezwungene Ordnung, weil ich an eine spontane Disziplin glaube, die automatisch kommt und wächst. Sie braucht nicht auferlegt zu werden.“
Links ist also nichts Ursprüngliches. Es ist nur der Wille zur Rückgewinnung des Ursprünglichen. Der Rechte will das Ursprüngliche nicht
mehr, er hat zu große Angst davor, Angst vor dem Schmerz und Angst vor dem Kontrollverlust. Begegnet ihm das wirklich Ursprüngliche, das Spontane und Lebendige, verliert er die Kontrolle, wird er völlig
hilflos.
Im Ursprung gab es weder rechts noch links. Da gab es nur den Fluß des Lebens, nur eine Welt. Doch der, der das Links-Rechts-Schema
verlassen will, der zurück zu diesem Ursprung will, der nach unterhalb des Linken und Rechten gelangen will, der ist Linker. Der Rechte sagt sich: Ich bin davongekommen, gottseidank habe ich die Katastrophe überlebt, jetzt soll alles so bleiben, wie es ist. Jetzt nicht mehr dran rühren! Alle Sehnsüchte, jeder dringende Wunsch, die Verletzungen anerkannt zu bekommen – davon will der Rechte nichts wissen. Aber der Rechte kennt gar keine „Verletzungen“. Das Leben ist kein Zuckerschlecken, das Kind gehört abgehärtet, sagt er.
Der Linke verletzt auch, aber er läßt den Verletzten seinen Schmerz ausdrücken, er läßt den Wut- und Heulanfall zu, er läßt die Versöhnung zu, weil
er starke Gefühle ertragen kann. Der Linke läßt zu, daß der Verletzte wieder zu sich zurück kommt, wieder er selbst wird und seinen ursprünglichen Charakter annimmt: den der Selbst-, Welt- und
Lebensbejahung. Der Linke läßt zu, daß das Kind wieder weder links noch rechts ist: weder rebellisch, aufsässig und aufmüpfig, noch steif nach innen und außen.
Nur der Linke will und kann sich als Linker abschaffen und das Ursprüngliche erreichen. Der Rechte will nur Rechter bleiben und kann auch nicht
anders – zu steif.
Der Rechte will Roboter als Kinder. Das merkt er aber nicht, das merkt nur das Kind – bis es auch nichts mehr merkt, rechts wird und später dann von seinen Kindern der Meinung ist, daß sie eine „ordentliche Entwicklung“ nehmen, wenn er sie zerstört und in Roboter verwandelt hat.
In den Familien und in den Kindheiten liegt die Ursache allen Rechts- und Links-Seins, die verklemmten Herrscher-Eltern sind die Proto-Rechten.
Alles weitere folgt daraus, bis in die hohe Politik, bis in die Kriege, bis zu den Rechten um und hinter Georg W. Bush, bis zu den Neokons, den Rechtsextremen, die die Iraker nicht sie selbst sein lassen
können, weil sie die zionistische Besatzungsmacht retten müssen. Bis hin zu Saddam Hussein, der mit aller Macht und Gewalt die Selbstheilung und Selbstregulierung der im sog. Irak – ein künstliches
Gebilde, eine von Rechten, von Kolonialisten geschaffene Ordnung – angesiedelten Völker nicht zulassen konnte.
Und das aufsässige Kind ist der Proto-Linke. Auf die gefühllosen Herrscher-Eltern hört das Kind nicht, es hat das Vertrauen in sie längst verloren, es folgt ihnen auch nicht, es muß gehorchen und sich fügen.
Rechte Eltern haben keine Autorität (auctoritas); sie sind nicht autoritär, man könnte sie autoritativ nennen oder Möchtegern-Autoritäten.
Sie erzwingen sich Gehör und Gefolgschaft.
Linke Eltern sind autoritär, d.h. ihre Kinder hören auf sie, aus freien Stücken, aus Liebe und aus Vertrauen heraus: Sie fühlen, daß
es ihre Eltern gut mit ihnen meinen, und folgen ihnen blind unter Bewahrung ihrer Gefühle. Kinder rechter Eltern „wissen“, daß ihre Eltern es gut mit ihnen meinen, weil diese ihnen das
andauernd einreden, und folgen ihnen leblos, wie Maschinen – sie gehorchen. Rechte Eltern sagen ihren Kindern höchstens, daß sie sie lieben – linke Eltern berühren und herzen ihre Kinder, und ihren Augen senden Strahlen der Liebe.
Der Proto-Linke – das rebellische Kind bzw. der rebellische Jugendliche – ist nicht er selber: Er ist damit beschäftigt, gegen seine
rechten Eltern anzukämpfen, er muß sich seinen Kern bewahren und kämpft darum. Aber in ihm tobt das Leben noch, er hat sich noch nicht unterkriegen lassen, das Wahre in ihm hält noch Stand.
Er selber ist er erst dann wieder, wenn er nicht mehr kämpft, wenn er einfach dahinfließt im Leben und in der Welt, wenn er kein Linker mehr ist.
Dann ist die Gemeinschaft mit den anderen wieder hergestellt. Der Rechte kümmert sich immer nur um die Gesellschaft, entwirft Pläne und Techniken, wie die Gesellschaft zu gestalten und
zu schaffen sei, welcher Staat und welche Ordnungskräfte notwendig seien. Der Rechte muß Sinn stiften, also erfinden und den abgetöteten und sinnentleerten Kindern überhelfen.
Linke Eltern lassen ihre Kinder im Besitze ihrer Sinne.
Osho: „Die Moralisten wollen andauernd Ordnung stiften – und gerade sie sind es, die die ganze Welt durcheinandergebracht haben, die ein
Chaos, ein Irrenhaus aus ihr gemacht haben, nur weil sie Jahrhunderte lang nichts anderes taten, als für Ordnung und Disziplin zu sorgen. Sie haben euch so sehr belehrt, daß ihr, die Belehrten, verrückt
geworden seid.“
Linke Eltern und linke Kinder fließen nicht wirklich als sie selber durch die Welt und das Leben: Immer wieder werden sie von ihren rechten
Anteilen am freien Fließen gehindert, immer wieder haben sie es mit Blockaden, mit Gefühlsstaus zu tun. Aber nur das Linke, nur wir Linken können diesen Nicht-rechts-und-nicht-links-Zustand erreichen, wo
alles fließt, kein Rechter. Für den Rechten ist der Protest nur Ruhestörung. Linke Eltern lassen ihr Kind protestieren: Es hat seinen Grund zum Protest.
Diejenigen, die nach vorne ändern wollen, sind Pseudolinke, die den Lebensfluß noch mehr manipulieren wollen als die Rechten und zu den größten Katastrophen der Menschheit geführt haben. Der Rechte will nur Ordnung schaffen – der Pseudolinke will den neuen
Menschen schaffen. Der Pseudolinke will, daß der Ursprung völlig verloren, völlig ausgerottet wird. Der Pseudolinke protestiert nicht – er schmiedet heimlich Pläne, die er eiskalt zur Ausführung bringt. Er stürzt die vom Rechten geschaffene gute alte Ordnung und setzt die totale Maschinenwelt an ihre Stelle. Der Pseudolinke ist rechter als der extremste Rechte – sein „neuer Mensch“ ist von Gefühlen, Bedürfnissen und Interessen gänzlich
befreit.
Es gilt nur, zurück zu ändern, in den eigentlichen Zustand zu bringen, das Potential wiederzuentdecken und zu erschließen: Das ist das wirklich
Linke. Natürlich geht es nicht darum, wieder Kind werden. Jesus, ein Ur-Linker, sagte, wir müßten, um selig zu werden, wie die Kinder werden, und nicht, wieder Kinder werden.
Martin Walser: „Das Glück, das aus unserer Organisation stammt, ist das beständigste und am schwersten zu erschütternde.“1
Erst die von der Rechten verursachten Selbstentfremdungen lassen die Not und das Bedürfnis entstehen, unsere Welt und unsere Lebensweise derart zu
ändern, daß wir zufriedener sind. Ohne Zerstörungen und Entfremdungen, ohne schaffen und gestalten – ohne das rechte Prinzip – gäbe es nichts Linkes.
Der Linke ist ein Reaktionär; er reagiert nur auf das Rechte. Wenn alles richtig verläuft, d.h. sich der Einzelne frei und natürlich
entwickeln kann, gibt es tatsächlich nichts Rechtes und Linkes.
Erst war das Glück da, dann kam das Rechte, und dann kam das Linke. „Was für eine Fehlentwicklung ist der Mensch.“ (Martin Walser2)
Rechts sein heißt, die Natürlichkeit und die echten Selbste zu unterdrücken. Wenn ein Kind nicht so sein kann, wie es ist, wenn ihm seine
Bedürfnisse nicht befriedigt werden, dann wird es unterdrückt; aber schlimmer noch: dann muß es sich selber unterdrücken. Dann muß es zusehen, wie es mit der Nichtbefriedigung seiner Bedürfnisse
zurechtkommt. Dieses Kind durchlebt Höllenqualen, und schließlich muß es ihm gelingen, sich selbst zu unterdrücken: seine Bedürfnisse zu verleugnen, d.h. seine Wahrheit zu verlieren.
Martin Walser: „Wahrheit gibt es. Augenblicksweise. Diese Augenblicke heißen Glück. Und sobald wieder die Verheimlichungspflicht regiert, herrscht
das normale Unglück.“3
Das Kind muß selbst rechts werden, sich ruhig stellen, abtöten, die von den rechten Eltern vorgeschriebenen und erwünschten Formen annehmen. Es muß selbst Formen und Verhaltensweisen erfinden, es muß selbst daran gehen, Ordnung zu schaffen,
sich etwas einzurichten und einzureden.
Johann Jakob Bachofen schrieb in seinem „Mutterrecht“: „Das stofflich-physische Urrecht trägt keine Willkür an sich; es ist in den Dingen
gegeben, vom Menschen nicht erfunden, sondern erkannt.“ Das kann ein Rechter nicht verstehen. Er erfindet und konstruiert Dinge, der Linke erkennt die gegebenen Dinge und fließt in ihnen.
Der zivilisierte Mensch heutzutage kann sich nicht mehr vorstellen, was es heißt, entspannt und natürlich zu leben. Immer folgt er irgendwelchen
Konventionen, Mustern usw. So ist nun mal das Leben, sagt er. Das wirkliche Leben, das Leben hinter diesen Konventionen, das kennt er nicht mehr. Er muß immer für Streß sorgen, muß immer kämpfen, die
nervöse Kunstordnung aufrechterhalten, muß herummeckern usw. Etwas entspannt fließen lassen, die Schönheit der Welt genießen, zur Ruhe kommen – das alles kann er nicht. Er muß immer sorgen, er muß
seine Institutionen am Funktionieren halten. In der Kunst geht es ihm immer um „Stil“, er muß alles behandeln, veredeln, er muß immer die Dinge verfälschen.
Etwas seinem natürlichen Impuls gemäß auszudrücken, das behagt dem Rechten nicht. Das kann er nicht, dazu ist er zu steif, zu verklemmt, zu sehr
Maschine.
Der Rechte schwadroniert den ganzen Tag von Politik, von Geopolitik, von Weltanschauung usw.; er ist stets mit Dingen beschäftigt, die gar nichts
mit ihm zu tun haben. Er hat das Interesse von sich selbst auf die Welt außerhalb seiner selbst verlagert.
Von Bewegungen in sich selbst – Emotionen –, von seelischen Nöten und Qualen, von Träumen, von Sehnsüchten hat er keine Ahnung mehr,
die hat er erfolgreich abgestellt. Er ist zur Form erstarrt, weil ihm das Leben vergellt und verdorben wurde von rechten Eltern.
Form, Stil – das ist rechts. Lockerheit, Unverkrampftheit – das ist links.
Das Kind muß rechts werden, weil es seinen Eltern, die keine Gelassenheit und Liebe kennen, ausgeliefert ist. Das Kind muß sich anpassen. Manche
haben eine Erinnerung daran, ein Gespür dafür, wie sie wirklich sind: Das sind die Linken. Die Rechten freuen sich, ihre Lehren aus den Qualen der Kindheit gezogen zu haben, sie haben sich die Hörner
abgestoßen und blicken arrogant auf die, die sich nicht damit abfinden, in Friedhofsstille ihren Platz in unserer Gesellschaft einzunehmen, die es nicht begreifen können, daß man sich zu opfern hat
– die Linken. Der Rechte bemitleidet den Linken, weil der es nicht so schön geschafft hat wie er. Der Rechte ist stolz auf seine Mittel und Wege, wie er sich selbst zur Ruhe gebracht hat. Im Linken
tobt das Leben noch, zieht die Sehnsucht. Das kennt der Rechte nicht mehr. Er denkt nur noch. In Schablonen.
Der Rechte mag zwar seine Ruhe gefunden haben und sich darauf etwas einbilden, aber sein Leben ist langweilig und flach. Er hat vom eigentlichen
Leben keine Ahnung mehr; er fühlt keine Lebendigkeit mehr. Er hat die feinen Tischmanieren gelernt, er macht bei Tisch kein Bäuerchen mehr, er ist eine Maschine. Er bewegt sich als Hülle, leblos. Die
Tischmanieren hat er einstudiert, aber es ist abartig langweilig. Er hat nicht mehr die geringste Ahnung, wie es sich anfühlt, natürlich und man selbst zu sein. Der Rechte stakst durch die Welt wie eine
Holzpuppe. Er folgt einem alltäglichen Programm, erfüllt Aufgaben, die er sich stellt und hält das für das Leben. Das Leben besteht aus Aufgaben, sagt er. Wenn er sich keine Aufgaben stellt, bricht die
Langeweile über ihn ein. Eine gähnende Öde befällt ihn und damit eine Horrorangst. Wenn er sich seine Aufgaben stellt und diese erledigt, hält der Rechte sein Klassenziel für erreicht und den Sinn des
Lebens für gefunden.
Was der Rechte erfüllt, sind Formen, die das Leben sein und darstellen sollen, sind Normen. Daß das Leben sich von selbst lebt, daß
es seine Formen von selbst sucht, daß sich die Form ergibt – das ist ihm fremd. Er fährt so schnell wie möglich von einem Ort zum anderen, an dem er ein Programmpunkt nach dem anderen abarbeitet. Daß ihm auf dem Weg etwas Interessantes widerfahren kann, das ist nicht vorgesehen, das darf nicht sein, das weicht von der rechten Form ab, das ist jenseits des Programms.
Es ist schier unvorstellbar, aber der Rechte spricht irgendwann davon, daß er sein Leben sinnvoll gestaltet hat, weil er „einen Baum gepflanzt, ein Haus gebaut, ein Buch geschrieben und ein Kind gezeugt hat“ o.s.ä.: Er hakt eine Liste ab. Es hat aber keine wirkliche, gefühlte Bedeutung,
Lebendigkeit. Es sind Nummern, Posten in einer Buchhaltung. Der Linke hat keine „Aufgaben“ im Leben, aber er erfreut sich an Bäumen – die auch ganz und gar ohne ihn wachsen. Für den Rechten
ist ein Kind nichts als die Materialisierung einer Idee, mehr nicht: Das Kind übergibt den Staffelstab der Generationen, oder: Das Kind sorgt für die „Arterhaltung“ des Menschen oder des
deutschen Volkes usw. Aber diese Idee ist genau so winzig wie seine Gene: Man kann sie nur unter dem Mikroskop sehen, diese Idee. Daß ein Kind oder ein Erwachsener, daß ein Mensch einfach so aus sich
selber und für sich selber lebt, daß er seinen Interessen nachgeht, daß er einfach nur lebendig ist, ohne etwas Höheres zu bezwecken oder zu erfüllen, daß er von ganz allein und von selber ausgefüllt und groß ist – das versteht der Rechte nicht.
II.
Der Rechte hat – außer von seinen Konstruktionen und Theorien – überhaupt keine Ahnung. Dort, wo es um richtiges, bewegtes Leben
geht, steht der Rechte plötzlich völlig ignorant da. Schauen wir einmal in eine rechte Zeitung, nehmen wir die Junge Freiheit zur Hand – unrebellisch, langweilig, sich den Herrschern anbiedernd und selbst herrschaftsambitioniert – Junge Feigheit eben. In der Ausgabe vom 23. Juli 2004 gibt es eine Buchbesprechung von Martin Walsers vorläufig letztem Roman „Der Augenblick der Liebe“. 4 Der Autor dieses Artikels – Günter Zehm – ist ein typischer Rechter: ein Ahnungsloser.
Walser spreche, so Zehm, in diesem Roman „so direkt und plastisch über intimste Liebesdinge wie wohl noch nie zuvor in seinem umfangreichen
Werk“ – ein typisch linkes Merkmal: alles ist offen, fließt, Tabus gibt es nicht. Das muß Zehm noch gut finden. Aber daß die Protagonisten des Buches „und mit ihnen Walser selbst sich
ausgerechnet in La Mettrie vergaffen und ihn zu ihrem Säulenheiligen machen“, diesen „wahrhaft trostlosen Kurzdenker“, da kommt unser kleiner Rechter nicht mehr mit: „Darüber kann der Leser
[wohl Zehm selber] nur ebenfalls angewidert den Kopf schütteln.“
Man ist hier an einen anderen Ignoranten, den Rechten Armin Mohler, erinnert, der seine Helden nicht verstand, der vor dem Alterswerk des Anarchen
Ernst Jünger „staunend und voller Bewunderung gegenüber stehen“ geblieben war, in diesem „das Gebäude seiner Weltweisheit“5 sah und „in Ehrfurcht verstummte.“6 Auch an die „tiefe Ratlosigkeit“7, in die Mohler stürzte, als ihm Carl Schmitt sein Buch „Ex Captivitate Salus“ – einen der „Arcantexte“ – zuschickte, in dem von Max
Stirner als einem „Uran-Bergwerk der Geistesgeschichte“ die Rede ist. Mohler konnte damit nichts anfangen. Allein der Anarchist Hansjörg Viesel hatte Schmitt in große Hoffnung versetzt. Euphorisch
hatte Schmitt Viesel geantwortet: „Sie, lieber Herr Viesel, sind also der Erste und Einzige, der – innerhalb eines halben Jahrhunderts! – das Zeichen bemerkt hat“8, nämlich den Hinweis auf die große Bedeutung Max Stirners im Schmitt’schen Denken. Die
Mehrdimensionalität eines Carl Schmitts, neben der die Schmitt-Jünger wie flachstirnige Knirpse aussehen, geht auf, wenn man bedenkt, daß er es war, der den Anarchisten Hansjörg Viesel erst auf den
anarchistischen Psychoanalytiker Otto Groß hingewiesen hatte, dessen Texte Viesel später herausgeben sollte.9
Ähnlich steht Zehm nun vor seinem „Großschriftsteller“ Walser: Er versteht ihn nicht. Tja, muß unser rechter Rezensent wohl draußen bleiben,
hier wird’s ihm dann doch etwas zu „direkt“, zu „offen“ – zu links!
Rein zufällig ist La Mettrie nun nicht nur Walsers „Säulenheiliger“, sondern auch des nationalen Anarchismus – La Mettrie ist sogar der
Erzlinke schlechthin. La Mettrie war so links, daß ihn die Linken seiner Zeit vernichten mußten – selbst die Linken hielten seine Radikalität, seine Wahrhaftigkeit nicht aus. Und so halten die
Pseudo-Linken von heute die wirkliche radikale Linke, den Nationalanarchismus, auch für „völlig durchgeknallt“ und organisieren Demos gegen ihn.
Völlig konsterniert steht Zehm vor seinem Helden Walser und versteht die Welt nicht mehr: „Für Walser ist dieser Mann [La Mettrie] der Prophet an
sich, ein Erlöser, der die ‚Sinnlichkeit’ vor dem Wort, vor der Sprache, vor dem ‚Vokabular’ rettet.“
Na so was aber auch! Aber klar: Rechte finden für alles Worte, alles ist Kultur, Bildung, alles ist gezehmt.
Ja, Zehm bringt es wunderbar auf den Punkt: die Sinnlichkeit vor dem Vokabular retten! Genau das ist Links-sein!: Das Ursprüngliche retten! Die
Sinne, die Instinkte.
Walser spricht tatsächlich in höchsten Tönen von La Mettrie, von „meiner Begeisterung“ für ihn, bezeichnet ihn als „Befreiungsenergie“,
nennt ihn den „natürlichsten aller Denker“, „einen, der das Dasein bejaht, der alles aussprechen dürfen möchte, was ihm durch den Kopf geht“ usw.: Walser liebt in La Mettrie den Ultralinken!
„Das zu lesen“, so der arme Zehm weiter, „ist tief frustrierend, nicht zuletzt für die unverbesserlichen Bewunderer Walsers, die seine
großartige Produktivität, seine Sprachkraft und nicht zuletzt seinen öffentlichen Mut schätzen. Was offenbart sich hier in diesem Alterswerk? Welche Rechnung wird uns da am Ende aufgemacht?“
Walser ist für die Rechten in den letzten Jahren zum Helden geworden, weil er auf einer vermeintlich rechten Domäne, nämlich dem Nationalen, ein-
und ausging. Für sie war Walser wohl ein Rechter geworden. Daß zu den radikal zu vertretenden Instinkten und Interessen auch das Kollektive, also auch das Nationale gehört, daß das Nationale – als
Versammlung der Einzelnen – zuallererst also etwas Linkes ist, davon wissen die Rechten nichts. Für die Rechten ist das Nationale nichts anderes als der Nationalstaat – für manche sogar mit
dem Staat identisch –, d.h. die zu schaffende Ordnung, die Pseudo-Ordnung. Von einer lebendigen Gemeinschaft freier Einzelner, von einer spontanen Vergemeinschaftung hat der Rechte keine
Ahnung. Die Nation, das ist für ihn der Stall, wo das Vieh fein ordentlich eingepfercht ist.
Jetzt, wo Walser wieder, nachdem er sich in den letzten Jahren um das Nationale gekümmert hat, zum Eigentlichen, zu sich als Einzelnen zurückkehrt,
zu den individuellen Instinkten, da machen unsere rechten Brüder dicke Backen.
Walser war immer Linker und ist bis heute Linker geblieben. Das verwirrt unsere Rechten. Jetzt, wo sie dessen gewahr werden müssen, sind sie
enttäuscht. Und selbstverständlich war und ist Walser nationaler Linker – wie jeder echte Linke –, der schon immer und immer explizit als Linker die Teilung Deutschlands als widernatürlich kritisiert hat und dadurch zum Feind der Pseudolinken geworden ist.
Über La Mettrie weiß Zehm nur Unsinn zu referieren. Warum sagt er nicht einfach, daß er keine Ahnung hat? Soweit ich weiß, ist Zehm für irgendwas
Professor (wahrscheinlich „für Literatur“); den muß er natürlich als Gebildeter und Rechter raushängen lassen, d.h. er muß so tun, als sei er nicht ahnungslos. Damit soll nicht gesagt
werden, daß ein Rechter wie Zehm eine Ahnung kriegen würde, wenn er mal La Mettrie lesen würde. Er kann ihn nicht verstehen, so wenig er je Walser verstehen können wird.
Schön, wie Zehm sich selbst als exemplarischen Rechten zeigt: Er führt den Pseudo-Linken Rousseau gegen La Mettrie an: „Rousseau tat genau das, was
La Mettrie ein Greuel gewesen war: Er unterschied scharf zwischen Natur und Kultur und wies beiden ihr Recht und ihre Funktion im Erziehungsprozeß zu.“
Da haben wir sie wieder: die „Erziehung“, die Kultivierung und damit die Zerstörung der Natürlichkeit, woraus der Pseudo-Linke Rousseau auch
gar kein Hehl macht: „Laßt euren Zögling immer im Glauben, er sei der Meister, seid es in Wirklichkeit aber selbst. Es gibt keine vollkommenere Unterwerfung als die, der man den Schein der Freiheit
zugesteht...“10
Selbstverständlich war da La Mettrie anders! Der wünschte den „Zöglingen“ Souveränität, Selbstbestimmung und wirkliche, keine scheinbare
Freiheit und hat die Falschheit, die diabolische Heuchelei verachtet und als das Selbst zerstörend entlarvt. Er wünschte den Kindern und Erwachsenen, daß sie natürlich sein und bleiben können und
sich nicht verleugnen müssen. Die Selbstverleugnung ist der GAS (Größter Anzunehmender Streß), und so werden Jahr für Jahr Millionen von Kindern von den Rechten vergast.
Zehm kommt bei Walser nicht mehr mit, und was er nicht versteht, das erklärt er, d.h. er redet an der Sache völlig vorbei. Zur Erklärung der Walser’schen Verirrung kommt irgendeine Theorie von einem fehlenden Vater o.s.ä. – der übliche Rechtsfundamentalismus: „Der mütterliche Einfluß zielt immer auf Natur, der des Vaters immer auf Kultur, auf das, was man nicht von vornherein besitzt, was einem nicht organisch zuwächst, was man vielmehr erlernen und extra erwerben muß, womit dann eine gewisse Entfremdung von der Natur und von dem, was sich ‚eigentlich von selbst versteht’, verbunden ist.“
Zehm gibt rundheraus zu, daß er für Entfremdung ist! Daß er, einmal entfremdet, im oberflächlichen Mist und in der Ignoranz landet, das merkt er
dann natürlich nicht mehr.
Wir verzichten mitnichten auf das Geilste der Welt: daß sich alles “von selbst versteht”, und das nicht nur “eigentlich”,
sondern 100 pro! Das ist das Eigentliche schlechthin!
Wir wollen nicht vergessen, daß dieses Zugeben den Rechten positiv von den falschen Linken abhebt, die gegen die Entfremdung auftreten, aber
unterschwellig echte, unentfremdete Äußerungen bestrafen, wenn sie nicht in die political correctness passen, was eine noch größere Verwirrung bei den Zöglingen bewirkt: Sagt die Wahrheit – aber die korrekte Wahrheit! Zehm läßt den vermeintlichen linken Rousseau gelten, aber nur, weil der schon damals so fies war wie seine vermeintlich linken Nachkommen heute, die Absolventen der pädagogischen Fachhochschulen. Pseudolinke und Rechte nehmen sich in ihrer Falschheit und Bösartigkeit also nichts.
Da, wo der Rechte auftaucht, da darf der Blödsinn mit dem „Vater“ nicht fehlen. Und je weniger Zehm überhaupt peilt, wovon die Rede ist, desto mehr ist vom „Vater“ die Rede und muß dieser herhalten, um das ihm Unverständliche und die schlimme Natürlichkeit bzw. Kulturlosigkeit Walsers zu erklären. Daher auch der an sich völlig abwegige Titel Zehms Rezension: „Von Frauen umzingelt. Dichter der vaterlosen Generation“.
Was Zehm offenbar stört, ist die Walser fehlende Zehmung und daß er die nicht bekommene Zehmung natürlich auch nicht weitergibt: Walser habe
„auch nie versucht, Schüler zu erziehen, ‚Schule’ zu bilden, eine männliche Genealogie des Lehrens und Lernens aufzurichten. Alles blieb bei ihm spontan, ‚organisch’, eben ganz und gar
‚mütterlich’. (…) jeder Ideologie letztlich abgeneigt.“
Walser will partout kein Vorbeter sein, sondern verweist immer wieder nur auf die Erfahrung als der Schule des Lebens und Wissensbringerin.11 Martin Walser – Ehrennationalanarchist!
Schon wird versucht, aus dem Nationalanarchismus eine Lehre, eine Schule, eine Organisation zu machen. Alle, die Schulungen brauchen: bitte wendet
Euch an das Deutsche Kolleg oder andere Bildungseinrichtungen oder Denkfabriken! Kamernossen, haltet die Reihen sauber!
Wie es sich für einen Patristen gehört, bemängelt Zehm bei Walser die fehlende Härte und Entscheidungskraft. Walsers „bevorzugtes
Lebensgefühl“ sei „ein hauswarmer, bettwarmer ‚Monismus’, so wie ihn La Mettrie predigte. So kann man verstehen, wie es dieser merkwürdige Heilige schaffte, ins Walsersche Credo zu
kommen.“
Endlich „versteht“ Zehm was!
Da wo alle Konservativen, all unsere Helden der Männlichkeit und des Vaterkultes, all unsere Lektüre-Übermenschen dort, wo wirklich der Kampf um die Freiheit tobt – nämlich an der Front der Rede- und Meinungsfreiheit –, schön brav zu hause bei Mutti bleiben, da steht ausgerechnet unser verweiblichter Walser einsam an vorderster Front, nimmt – mit den Worten La Mettries – „so wenig Rücksicht auf die herrschenden Vorurteile“ und legt sich mit den „Juden und ihren Synoden“ an, vor denen er keine „Täuschungsmanöver, die schon vielen Schriftstellern zum Schutz vor unseren Juden und ihren Synoden gedient haben, veranstaltet“ habe.12
Wer führt bessere „Täuschungsmanöver“ auf als die Junge Freiheit? Wessen „bevorzugtes Lebensgefühl ist hauswarm, bettwarm“?
Je lauwarmer und waschlappiger die Rechten sind, desto mehr müssen sie von großen Taten reden.
Von der Mannhaftigkeit – die einfach nur Wahrhaftigkeit ist – und den Kämpfen eines La Mettrie haben rechte Hobby-Heroiker nicht die
Spur einer Ahnung.
Bernd A. Laska, den Walser in seinem Roman mehrmals namentlich erwähnt, schreibt: „Der einzige ‚amoralische Atheist’ am Hofe [Friedrichs] sah
sich in seinem letzten Asyl trotz seiner Hofnarren- und Spaßmacherrolle zunehmend von heimlichen Feinden umgeben, die ihn durchaus ernst nahmen, so sehr, daß er fürchtete, daß ‚eines Tages der
Schierlingsbecher der Lohn meines philosophischen Mutes sein würde.’“13 Und weiter: „In einer ungefähr zur gleichen Zeit anonym verfaßten satirischen Schrift gab er, so der Untertitel der deutschen Übersetzung, ‚glaubwürdige Nachricht von dem Leben und sonderbaren Ende des berühmten Arztes La Mettrie’. In seinem letzten Pamphlet, in dem er Ende Oktober 1751 noch einmal verschiedenen Kritikern des ‚L’homme machine’ antwortete, schrieb er beiläufig, aber eindringlich, wie sehr er fürchtete, der ‚Wut der Frommen’ [gemeint sind die atheistischen Frommen, die Humanisten, Pseudo-Aufklärer und Pseudo-Linken – PT] zum Opfer zu fallen. Wenige Tage später, am 11.11. des Jahres 1751, starb La Mettrie dann tatsächlich“14 – 42jährig –, „der bis dahin Kerngesunde: dem Gerücht nach als Folge maßloser Völlerei; in Wahrheit blieb die Todesursache ungeklärt.“15
Der Leibarzt des Königs hatte sich an einer Pastete verschluckt… Na Hauptsache! Wahrscheinlich aus „Abneigung vor der Zuspitzung von
Konflikten“, wie sie Walser von Zehm bescheinigt wird.
Nur die Linke, nur der radikale Protest, der keinen Konflikt scheut, hat im Kampf um die Freiheit ein Wörtchen mitzureden. Die Rechte ist zu
schwach, zu angepaßt, zu mittelmäßig, zu bürgerlich, zu konformistisch, auf ihre kleinen Vorteile bedacht, zu verklemmt. Sie sollte zu hause bleiben. Die Rechten haben keinen Kontakt mit dem Kern, mit
dem, was rockt. Wie können sie, die sich offen zur Gegenaufklärung bekennen, auch Licht in die Tiefe, in den Kern senden, wie können sie irgendeine Ahnung haben? Die Tiefe muß ihnen ewig ein Rätsel
bleiben. Die Rechte wird immer verdrängen und mystifizieren, was die Linke geltend machen und bejahen wird.
Literatur:
- Bernd A. Laska, Warum ausgerechnet La Mettrie? Über den „eigentlichen Helden“ in Martin Walsers Roman „Der Augenblick der Liebe“ =>
- Bernd A. Laska, La Mettrie und die Kunst, Wo(h)llust zu empfinden. Portrait eines verfemten Denkers =>
1 Martin Walser, Der Augenblick der Liebe, Reinbek bei Hamburg 2004, S. 121
2 ebenda, S. 28
3 ebenda, S. 197
4 „Von Frauen umzingelt. Dichter der vaterlosen Generation: Martin Walsers neuer Roman ‚Der Augenblick der Liebe’ erzählt von großer
Gefühlsverwirrung“ =>
5 Mohlers Rezension von Ernst Jüngers „Eumeswil“ in Criticón Nr. 45, 1978
6 Bernd A. Laska: „‘Katechon‘ und ’Anarch‘. Carl Schmitts und Ernst Jüngers Reaktionen auf Max Stirner“, LSR-Verlag Nürnberg
1997 S. 84;
7 ebenda S. 71
8 Hansjörg Viesel, Jawohl, der Schmitt. Zehn Briefe aus Plettenberg, Berlin 1988
9 Vgl. Peter Töpfer, Der Katechon als Selbstbremse, nationale Anarchie. Texte 1997 bis 2000, weltweit 2004, S. 131 =>
10 Rousseau, „Emile oder Über die Erziehung“, zit. bei Bernd A. Laska =>
11 „Nichts gelten lassen als die eigene Erfahrung.“ (Martin Walser, a.a.O. S. 52) „Natur, sonst nichts. Das Leben. Es hat nie etwas anderes gegeben.
Zugeschmiert von Lüge, Tünche, Kulturtapete. (…) Sie liebt auch ihre kleine Zehe! Die linke und die rechte! Ihre kleinen Zehen sind ihr wichtiger als Descartes, Kant, Hegel und Konsorten.“
(S. 53)
12 Julien Offray de La Mettrie, Philosophie und Politik, herausgegeben und eingeleitet von Bernd A. Laska, Nürnberg 1987, S. 54
13 Julien Offray de La Mettrie, Über das Glück oder Das höchste Gut („Anti-Seneca“), herausgegeben und eingeleitet von Bernd A. Laska, Nürnberg 1985,
S. 93
14 Bernd A. Laska, Julien Offray de La Mettrie, Leben, Werk und Wirkung, einleitender Essay zu Julien Offray de La Mettrie, Der Mensch als Maschine, Nürnberg
1988, S. XV
15 Bernd A. Laska: La Mettrie und die Kunst, Wollust zu empfinden, Portrait eines verfemten Denkers, in: der blaue reiter. Journal für Philosophie, Stuttgart 2/2002 => (siehe „Leseprobe“) oder hier.
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