Nationalanarchismus

nA

 ~ Startseite ~

~ Bücher ~

 AUTO:
-CHTHON & -NOM
nA-Stromzeitschrift
Nr.
1 - 5  6 - 8 9 10 
11 12 13 14 15 16 
17 18 19 20 21 22
23 24 25 26 27
28 (Teheran)
 
Abo
some about AUTO in English

~ Freiheit für
     
Germar Rudolf! ~

  ~ Freiheit für Ernst
Zündel!
~

~ eine Art Manifest ~

~ Erklärung zu Organi-
sation und Doktrin
~

~ Nationalanarchismus
international
und  etwas zu seiner Geschichte
~
français / español /

~ alle Texte im Überblick ~

 ~ Verweise/Links ~

~ nA-Kontakt /
 
Impressum ~

~ Fotos ~

~ Videos ~

 ~ adk mit komittee freiheit für Horst Mahler ~

~ Schluß mit der Desinformation gegen Peter Töpfer!
Eine Aktion der Nationalen Antifa Berlin
~

~ Peter Töpfer,
privat und aktuell
~
 

Nationalanarchismus

 letzte Aktualisierung: 30. Mai 2007

Nationalanarchismus

AUTO:  Nr. 9
 

Peter Töpfer: Offener Brief an das Deutsche Kolleg

Ich stehe zwar dem Deutschen Kolleg (DK) und insbesondere der Hegelei fern, aber es gibt Seiten an Mahler und Oberlercher, die ich ausgesprochen knorke finde. Die beiden haben einen emanzipatorischen Drall und Drang, der den der sogenannten Liberalen und Libertären weit in den beschämenden Schatten stellt.

Gleichzeitig aber gibt es erschreckende diktatorische Elemente bei ihnen, die mich jeder Zusammenarbeit fern bleiben lassen. Ich habe das in der letzten Mahler-Runde in Berlin versucht zu artikulieren und ansatzweise zu heilen. Mahler gab vor, auf meine Intervention eingehen zu wollen, sprach aber völlig daran vorbei und glaubte, mir Lektionen erteilen zu müssen.

Ich finde die Arbeit Mahlers faszinierend. Aber wenn er glaubt, mich belehren und mir hundertmal Dinge wiederholen zu müssen (er sollte nicht alle für so unintelligent halten wie jene, die vielleicht Formeln nachbeten können), dann muß ich einmal deutlicher werden:

Herr Mahler, Sie nannten die Namen Robert Faurisson und Ahmed Rami. Als Sie noch in mondänen Fernseh-Shows auftraten, da war ich längst schon bei Faurisson unten in Vichy gewesen und habe mit Andreas Röhler gemeinsam das Buch "Historische Wahrheit oder politische Wahrheit? Die Macht der Medien: der Fall Faurisson" von Serge Thion vorbereitet, später herausgegeben, alleine mit meinem Taxifahrer-Einkommen finanziert und dafür spürbare Repressionen abgekriegt.

Ich habe damals eine Veranstaltung mit Ahmed Rami in Berlin organisiert, habe seine Schriften in Deutschland vertrieben und in Sleipnir seine Autobiographie (in der Übersetzung von Jürgen Graf) co-publiziert. Das alles aus einem emanzipatorisch-aufklärerischen Impetus heraus. Heute muß ich mich von Mahler-Anhängern, die sich niemals so weit aus dem Fenster lehnen könnten und würden, beschimpfen lassen.

Und ich habe zu jener besagten damaligen Zeit, weil es mich begeistert hat, die Herausgabe Reinhold Oberlerchers "Lehre vom Gemeinwesen" initiiert, das Buch gemeinsam mit Andreas Röhler verlegt und allein vom Rest meines Taxifahrer-Gehaltes finanziert, bevor mir Berufsverbot erteilt wurde. Daß ich all dieses Geld ausgegeben habe (für unkundiges Publikum: und selbstverständlich keinen Pfennig dafür zurückbekommen habe) ist mir völlig schnuppe: Selbstverständlich habe ich es aus reinster Begeisterung getan; ich habe die befreiende und durchdrehende, alles aufwirbelnde Kraft Oberlerchers gespürt und mußte ihr helfen, sich zu entfalten. (Und wohlgemerkt: dies, obwohl ich kein Hegelianer bin; diese Kraft kommt aus einem Bereich, der viel tiefer liegt als der der Gedanken.) Ich habe auch für diese Herausgabe BRD-Repressionen ertragen müssen (Andreas Röhler freilich noch mehr als ich), u.a. besagtes Berufsverbot.

Oberlerchers Buch wäre bestimmt etwas später auch woanders erschienen, aber es ist nun einmal so, daß ich es ko-verlegt und allein-finanziert habe. Es tut mir leid, daß Sie mich zwingen, das einmal klarstellen zu müssen. Was mich ärgert, ist, daß Sie jetzt daherkommen und völlig an mir vorbeireden und glauben, mir Nachhilfeunterricht erteilen und mich zu Geldspenden auffordern zu müssen.

Mich ärgert nicht so sehr diese Tatsache; ich habe keine Minderwertigkeitskomplexe. Ich ärgere mich vielmehr darüber, daß Sie es verunmöglichen, daß sich Ihre emanzipatorische Seite in Zusammenarbeit und durch Unterstützung zu unser aller Wohl weiter entfalten kann, daß Sie dieser Seite in Ihnen zugunsten der diktatorischen Seite selbst schaden. Ich ärgere mich natürlich nicht nur für Sie, sondern für uns – andere Libertäre, die diesen Namen verdienen –, die wir bedauern, zu keiner Zusammenarbeit mit Ihnen zu kommen. Sie sprechen immer wieder davon, daß das Reich eine linke und eine rechte Seite haben muß. Ich kann den Staat lediglich als ein notwendiges Übel (und schon gar nicht als die Inkarnation irgendeines "Geistes" oder gerade als das…) betrachten, für welches ich dann freilich aber auch eine gewisse Verantwortung übernehmen und dessen linke Seite zu vertreten ich beitragen würde.

Aber wer sich an eine das Ganze überdachende Reichstheologie glaubt halten zu können, der kann eigentlich kein Linker sein, jedenfalls kein radikaler Linker. Ich bin aber der Meinung, daß es auch zwischen der Ultralinken und den Reichsdeutschen durchaus eine für beide gedeihliche Zusammenarbeit geben könnte. Ich erinnere nur an jenen Punkt bei Oberlercher, wo er Kommunen im 4. Reich Autarkie ohne Anschlußpflicht in Aussicht stellt. Diese Freiheit der Kommunen müßte zwar noch ausdrücklich auf das Ideologische bzw. Theologische ausgeweitet werden (die Reichspolizei dürfte nicht in den Gemeinden erscheinen und "Gottesmörder" verfolgen), aber eine echte Grundlage der Zusammenarbeit ist gegeben.

Ich habe es mehrfach gesagt und wiederhole: Ich bin fasziniert vom Eigensinn, von der Fremdenfeindlichkeit gegenüber Imperialisten, von der Stoßkraft und der Angriffslust der DK-Führer und ihren Unternehmungen, was deren emanzipatorische Seite anbelangt. Und meine vielleicht harsche und freimütige Kritik kann nur vom Boden eines tiefen und ehrlichen Respekts vor den DK-Führern aus geäußert werden. Aber ich kann mich nicht wirklich über ihren Erfolg freuen und zu diesem beitragen, weil unsereins die Befürchtung haben muß, eines Tages der diktatorischen Seite zum Opfer zu fallen, z.B. wegen "Gottesmordes" an die Wand gestellt zu werden.

Die DK-Führer mögen sagen: Wir brauchen niemanden, um Erfolg zu haben und eines baldigen Tages die Reichsgeschäfte zu übernehmen, und sie haben damit sehr wahrscheinlich recht: Ich sehe nirgends andere mit einer vergleichbaren Energie und Intelligenz, die das derzeitige zum Himmel schreiende absurde Chaos beerben und tatsächlich eine neue Ordnung begründen können. (Es schmälert ihre Intelligenz und ihre Energie in keinster Weise, wenn ich sage, daß das allerdings auch angesichts des völlig desaströsen Zustandes des degenerierten deutschen Menschenmaterials und der ekelhaften Feigheit seiner, insbesondere linken Elite nicht sehr verwunderlich ist.) Ich weiß aber nicht, ob ich darüber erfreut sein oder deswegen Angst haben muß.

Vielleicht kommt es eines Tages ja doch noch zu einer Konferenz, an der sich Reichsdeutsche, A- und Antideutsche, Linksradikale und sonstige Libertäre beteiligen.

Freundliche Grüße

Peter Töpfer

19. Dezember 2003
 

[zurück zu Übersicht AUTO:  Nr. 9]
 

Zur Auseinander- und Zusammensetzung mit Nationalmarxisten, Nationalhegelianern und anderen Philosophen siehe auch:

Agnostische Front!
Horst Mahler, Gott und weltliche Herrschaft
=>