AUTO: Nr. 11, Juni 2004
Hanne Pfiz: Ewige Liebe
Zwischen Teich und Bach, in einer Mulde von Gras und weichem Moos, führten Steinstufen zu einem unterirdischen Tor in einen hellen Saal.
Sie sah ihn sofort. Er hielt eine große Holzplanke im Arm und beachtete sie nicht. Auffallend war ihr die Geschäftigkeit des Mannes, der
durch den Raum steuerte und das Holz umklammerte, so, als wäre es etwas, das ihm eine Rettung sein könnte.
Sie schritt durch eine Öffnung in der Wand und stieg einige Stufen weiter hinab, und unversehens befand sie sich vor dem Ursprung einer Quelle,
die sich jedoch nicht frei verströmte, sondern in Gefangenschaft, wild unter einer großen Glaskuppel, strudelte. Die Kuppel ragte bis hinauf in den Raum, in dem sie sich befand.
Vorsichtig lehnte sie sich gegen die gläserne Wölbung und schaute in die Tiefe und gewahrte einen Weg, der durch die schäumenden Wogen steil
abwärts fiel. Unter dem Gewölbe wälzten sich grün schillernde Wassermassen, gischtgekrönt, und es kam ihr vor, daß der Boden, auf dem sie stand, schwankte.
Ein überirdischer Schimmer, der von der Quelle her den dämmrigen Raum zu füllen begann und diesen in sanftem Grün erleuchtete, verlieh dem Ort
eine feierliche Friedsamkeit. Das Wasser raunte und flüsterte, funkelnde Tropfen zischten gegen die Glaskuppel, und vom Zauber umwoben stand sie still, ganz dem Schauspiel hingegeben.
Da spürte sie jählings, daß noch jemand da war, und sie schaute sich um und gewahrte ihn, dessen Hände das Holz noch immer hielten. Ihn stumm mit
ihren Augen beschwörend, deutete sie auf den Pfad in der Schlucht, und ihre Lippen formten die geheimnisvollen Worte, die gleich den Wassermassen unter der Kuppel in ihrem Kopf brandeten, ohne daß sie diese
auszusprechen vermochte. Unvergleichlich mühsam schien ihr die Anstrengung, ihn mit Worten zu erreichen, und sie wußte plötzlich, daß es ihr nimmermehr gelänge.
Ein leises Lächeln, ein Anflug von Sonne huschte über sein Gesicht, dann nahm er mit trauriger Gebärde seine Bürde wieder auf und war dem
Lichtkreis entschwunden.
Peter Töpfer: Einzige
Du bist die einzige die mich erlösen
kann Wovon? Daß niemand da ist auch du nicht Der mich erlösen kann
Nur ein einziges zeichen von liebe Nur ein klein wenig aufmerksamkeit Nur ein kurzer liebevoller blick Und ich wäre
erlöst
Und ich könnte dir alles sagen Wie sehr ich leide Und warum ich mich in die einsamkeit verschlossen habe Warum ich dieses einzige zeichen von liebe Dieses klein wenig aufmerksamkeit
brauche Ich würde all meinen schmerz ausschütten und wäre erlöst
Aber du bist weit weg Und würdest mir nicht helfen Ich weiß nicht warum Ich verstehe es nicht Was ist so schlimm an mir Was
ist so schlimm an einem einzigen aufmerksamen blick Aber es ist so Du gibst ihn mir nicht.
Nelly Furtado: Wir sind frei
Alles was ich weiß ist Daß nichts
das ist wofür es gehalten wird Doch je älter ich werde Desto weniger weiß ich Ich habe so viele Leben gelebt Obwohl ich noch jung bin Und je mehr ich sehe Desto jünger bleibe ich Je
weniger Saat Desto mehr sähe ich
Und dann stehst du da Und willst mehr von mir Und alles was ich tun kann ist Es zu versuchen Ich bin nur was ich immer sein werde Aber ich versuche
es
Ich wünschte ich hätte die sogenannte Wirklichkeit Ich hätte all das nicht mit ansehen müssen All die wirklichen Menschen sind wirklich ganz und gar nicht wirklich Je mehr ich davon erfahre
Desto mehr weine ich desto mehr muß ich immer nur weinen Und ich nehme Abschied von dem Leben Das ich für mich vorgesehen hatte
Zu dem was längst schon vorbei ist Kehren wir
immer wieder zurück Alles was wir sein wollen Werden wir nie sein
Und das ist schön Das ist das wirkliche Leben Und das bist du Und das bin ich Das sind wir Und wir sind wir sind wir
sind wir sind wir sind...
Frei
In unserer Liebe
Frei in unserer Liebe
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