Nationalanarchismus

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Nationalanarchismus

 letzte Aktualisierung: 30. Mai 2007

Nationalanarchismus

Poesiealbum

 

aus AUTO Nr. 10:

kommando robert steinhäuser
fuer den unterricht am gutenberg-gymnasium

Arme kleine Taube

Am Ostkreuz auf den Gleisen
Einfach von der Brücke gefallen
Auf die Gleise
Ganz allein tot
Das Leben hat dich verstoßen
Und niemand weint um dich
Nur ich
Zwischen dir und mir Bindung Gefühl Etwas Leben
Drumherum alles nur tot nur Tod
Früher hattest du mal eine Taube
Die wußte um die Tauben die Tiere die Unschuld
Aber selbst diese Taube ist nicht mehr da
Und weiß nichts mehr von dir
Ganz allein bist du gestorben
Ganz allein
Heruntergefallen
Auf die Gleise
Dort liegst du
Völlig unbeachtet
Nur ich bin da und du
Drumherum nur Tod



Holoabuse – Totalmißbrauch

während dutroux vor gericht sitzt
und alle sich aufregen
wird die rache böse werden
gegen die die sich aufregen
denn nicht einer der sich aufregt
und der nicht sein kind mißbraucht
aber die rache wird furchtbar sein
denn keiner von denen die sich aufregen
zuckt auch nur mit der wimper
während er sein ungeborenes kind dazu mißbraucht
es in die welt zu setzen
ganz zu schweigen daß er es erzieht
das heißt ihm in die seele pißt
es bildet das heißt
es mit dreck abfüllt
es stolz macht auf sein neues lackaffendasein
es quält verletzt abtötet
zu einer maschine macht
ab- und hinrichtet
keinen blick der liebe erwidert

keiner von denen die sich aufregen
hat jemals begriffen oder wird jemals begreifen
daß es nicht das normalste der welt ist
ein kind zu mißbrauchen
aber die rache wird furchtbar sein
keiner von ihnen nicht einer
der nur im entferntesten daran denken könnte
daß der „generationenvertrag“
ein unsühnbares verbrechen ist
für das die rache grausam sein wird
die menschheit ist unsagbar abgestumpft
regt sich über die neger auf die ihre kinder verkaufen
aber sie verkaufen schon ihre unschuldigen ungeborenen
keiner merkt noch etwas
sie setzen kinder in die welt
was allein schon ein verbrechen ist
aber sie setzen sie in die welt
von vorn herein mißbraucht
sie sollen den alten die ärsche abwischen
dafür werden sie geboren
die kleinen arsch-abwisch-sklaven
aber die rache wird grausam sein
denn die kinder einst erwachsen
werden sich rächen
mit dem stinkefinger
wenn die alten in ihren pfützen liegen
sie werden dieses unappetitliche schauspiel fliehen
sie werden lernen zu sterben
ohne pampers
die weißen kinder werden lernen
zu sterben
und ihre alten den ins land geholten türken
überlassen die sie in die ecke schieben werden
sczhaijssdöjtch
richtig so
dieses arrogante weiße pack
welch grauenvolle einbildung
glaubt ernsthaft gepampert zu werden
setzen pampers-sklaven in die welt
aber die rache wird grausam sein
denn sie werden nicht gelernt haben zu sterben
das lernen erst ihre mißbrauchten kinder
wollten dealen mit geschäftsunfähigen menschen
haben ungefragt dealen wollen mit ungeborenen geschäftspartnern
haben kleine unschuldige hilflose kinder zu geschäftsleuten gemacht
und über den tisch gezogen
und verkauft
die davon nicht mal etwas wissen
aber wissen werden
sie werden es erfahren
sie werden in sich gehen
weil sie die welt nicht verstehen
und die antwort in sich finden
mißbraucht worden
zum leben verurteilt
zum dank dafür die arsch-abwisch-sklaverei
aber nein die rache wird kommen
und furchtbar sein
sie werden es verstehen
nix da „generationenvertrag“
so etwas bleibt nicht ungestraft
so wie die kinder nicht leben wollten und leben mußten
so können die alten nicht sterben und müssens trotzdem
allein
unwissend
die welt nicht verstehend
nichts mehr verstehend
allein in der ecke
maden kriechen umher
der urin stinkt furchtbar
die scheiße geht durch die haut
dann dämmert ihnen
wie es jetzt den kindern dämmert
was geschehen ist
aber es wird zu spät sein
sie werden nicht mehr lernen zu sterben
sie werden einfach sterben
ohne es wieder gelernt zu haben
das wird grausam sein
die kinder lernen zu sterben
keine ansprüche zu haben
an ungeborene unschuldige lebewesen
diese nicht zu mißbrauchen
sie werden sich hinlegen
und die süße des todes spüren
und sich diesem hingeben
 
 

Radio hören

Der wetterbericht droht mit schönem wetter
Es soll warm werden
Und sonnig
Ich habe angst
Die sonne wird scheinen
Und alles wird schön sein
Nur ich werde allein sein
Und unglücklich
Und du bist weg
Und glücklich
In der sonne
Ach würde es doch regnen
Und häßlich sein
Die einzige art
Mich wohl zu fühlen
Ich hasse die sonne
Ich hasse die vögel
Wie sie süß piepen
Ich hasse den blauen himmel
Wie er mit glück droht
Er ist glück
Und ich bin glück
Nur umgekehrt
Und du bist weg
Weggerissen in eine andere welt
Und ich wenigstens erschöpft
 


Abschied

Nun ist der tag gekommen
Wo ich abschied nehme
Und mich umbringe
Wo ich wahr mache
Wovon ich immer geredet habe

Manche waren zynisch
Von ihnen fällt es mir nicht schwer
Mich zu verabschieden
Leider waren es diejenigen
Die ich am meisten liebte

Sie werden zynisch bleiben
An dem tag wo man mich
In die erde bringen wird
Sie werden nie das fühlen
Was ich gefühlt habe
Und wollte daß sie es fühlen
Oder mir nur abnehmen
Daß ich es fühle

Nein es fällt mir schwer
Die zu verlassen
Die es gut mit mir gemeint haben
Und denen ich weh tun werde
Wenn ich jetzt gehe

Ich verabschiede mich von dir …
Der du der einzige warst
Der mir gesagt hat wie ich es machen soll
Und nicht zynisch dabei gewesen ist
Der es mir gesagt hat als freundschaftlichen rat
Nicht zynisch und doch voller mitgefühl
Du bist ein wahrer freund

Hast mir gesagt wenn es so ist
Daß du gehen willst
Dann ist das deine freiheit
Du bist ein urmensch einer wie die alten germanen
Du hast mir gesagt wie ich es machen soll
Und keinen zynischen spruch dazu abgelassen
Und nicht dämlich gegrinst
Nein es war mitgefühl darin
Und doch solle ich es tun wenn ich es tun muß

Du warst der einzige der mich ernst genommen hat
Und mir nichts ausreden wollte nichts nichts
Der mir geglaubt hat daß ich es wirklich so fühle
Der nicht zynisch war und mir alles abgenommen hat
Der achtung vor mir hatte und mich ernst genommen hat

Auch von dir fällt es mir schwer abschied zu nehmen …
Weil ich weiß daß du mich vermissen wirst
Und ich dir das eigentlich nicht antun will
Aber ich muß es ich kann nicht mehr

Leb wohl … du warst auch einer der wenigen
Die überhaupt irgend etwas gefühlt haben
Und es mir gezeigt haben
Die nicht zynisch waren
Du hast mir gesagt bitte geh nicht
Tu mir das nicht an ich liebe dich

Die zyniker verlasse ich gerne
Mögen sie schmoren in der hölle
Sie werden es eh nicht merken

Was die hölle ist das wissen nur die
Denen es weh tun wird daß ich gehe

Am meisten tut es mir leid für dich
Meine liebe …
Es ist ein verbrechen daß ich es dir antue
Aber ich kann nicht anders
Doch du wirst es akzeptieren und es verstehen
Weil du vertrauen in mich hattest
Du wirst wissen daß es für mich gut so war
Ich sage dir jetzt tschüß für immer

Auch dir meine …
Die ich immer geliebt habe
Auch du wirst wissen daß es so sein mußte
Weil du vertrauen in mich hast
Wie du mein lieber ...
Der du etwas fühlst
Und weil ihr dieses vertrauen in mich habt
Und wißt daß es so sein muß
Wenn ich es so will
Deswegen wird es euch nicht so schwer fallen
Ich werde immer bei euch bleiben
So heiter wie ich sein konnte und leicht
So wie ich es euch gegönnt hätte mich zu haben
Anstatt daß ich von euch gehe und euch betrübe
Ihr werdet wissen daß es so sein mußte
Und wissen daß es gut so ist
Es wird euch nicht beschweren
Denn ihr hattet vertrauen in mich
Und wißt mit dem tode umzugehen
Und daß er auch zu euch kommen wird bald
Und daß ihr mir nachfolgt ohne bedauern
Weil es so sein muß
Ihr werdet heiter und leicht sein
Wie ihr es sein könnt
Und euch nicht beschweren lassen
Weil ihr vertrauen in mich hattet
Ihr wußtet daß es so sein muß
Und wenn ihr mich braucht
Dann werde ich bei euch sein
So als sei ich wirklich bei euch
Das wißt ihr und ich weiß es auch
Und deshalb fällt es mir nicht so schwer
Abschied von euch zu nehmen
Ich werde da sein wie ich immer dagewesen bin für euch
Ich werde immer in euch sein so als wäre ich da
Bis zu eurer letzten stunde
Nie werde ich vergehen
Oder aus eurem herzen und euren köpfen verschwinden
Ich werde immer in euch sein
So heiter und leicht wie ich es konnte

Ich hatte gehofft
Daß ich mich nicht umbringen muß
Aber diese hoffnung war vergebens
Ich muß es tun
Ich halte es nicht aus es nicht zu tun
Ich halte den schmerz nicht aus
Und daß mir keiner den schmerz abnimmt
Das weinen in die einsamkeit hinein
Das rufen nach niemandem


erflehen von glaube

Warum kannst du mir nicht ein einziges mal sagen
Ja ich glaube dir daß du unglücklich bist
Und daß du so sehr leidest, daß du dich umbringen willst
Und mir sagen nicht daß es dir leid tut
Nein so viel erflehe ich nicht
Nur daß es dir nicht nicht leid tut
Nur daß du mich nicht noch mit zynismus bestrafst
Ich gehe zugrunde ein dauernder schmerz
Keine sekunde wo ich nicht an dich denke
Und mir dieses eine wort von dir erflehe
Daß du es einmal nur sagst
Mehr erflehe ich doch nicht
Warum kannst du es nicht ein einziges mal sagen?

Ich würde mich so gern umbringen
Zum zeichen wie ernst es mir ist
Ich würde mich so gern umbringen
Daß du nur ein mal eine regung zeigst
Außer zynismus
Und dann doch weiterleben
Meinen selbstmord überleben
Daß du mir nur einmal zeigst
Daß du mir glaubst
Was nur ist so schwer daran?
Was ist es nur das dich daran hindert?
Ich würde dir alles glauben
Alles abnehmen alles anerkennen
Viel mehr als du je erwarten würdest
Viel mehr als du selbst von deinem leid weißt
Ich kann alles ertragen und mit allem mitfühlen
Etwas was ich von dir nie erflehen würde
Ich erflehe nur daß du einmal nicht zynisch bist
Dafür würde ich mich umbringen
Wie gern würde ich mich umbringen
Und dann sehen daß du einmal nicht zynisch bist
Wenn ich es denn sehen würde
Aber um das zu sehen müßte ich ja weiterleben
Und deshalb kann ich mich nicht umbringen
Deshalb muß ich dieses scheißleben diese einzige qual fortsetzen
Ich hasse und verfluche dieses scheißleben
In dem ich nur leide
Nur weil du mir kein einziges mal glaubst
Daß ich so leide
Ich will mich nur umbringen und kann mich nicht umbringen
Ich muß mich umbringen
Damit du siehst daß es ernst ist
Und daß ich recht habe daß ich leide
Aber das sehe ich dann nicht mehr
Und ich glaube es auch nicht
Daß du dann ein einziges mal sagst
Ja er muß gelitten haben

Ich kann nicht weiterleben
Ich habe mich bereits umgebracht
Aber du siehst es nicht
Du siehst nicht daß ich unglücklich bin
Du siehst es einfach nicht
Du siehst es aber du glaubst es nicht
Du siehst es aber du willst mir nicht einmal sagen daß du es siehst
Warum nicht?
Mehr erflehe ich nicht
Ich erflehe nur keinen zynismus
Ich erflehe kein mitleid
Nein ich erflehe kein mitgefühl
Ich erflehe nur keinen zynismus
Ich erflehe nur daß du sagst ich habe nicht kein mitleid
Ich erwarte nur daß du verdammte schlampe
Nur einmal sagst was du siehst
Damit ich aus dieser hölle komme
Los überwinde dich spring nur ein einziges mal
Einen millimeter aus deinem schatten
Und sage ja ich glaube dir
Daß es für dich die permanente hölle ist wenn ich es dir nicht sage
Das sollst du nur einmal sagen
Und ich wäre erlöst

Was hast du mir nur angetan
Warum hast du mich in dieses scheißleben gebracht?
Ich habe dich nicht darum gebeten
Warum hast du mich in diese hölle gebracht?
Und warum sagst du mir dann nicht ein einziges mal
Daß du mir glaubst daß es die hölle für mich ist?
Ich hasse dieses leben
Nicht weil es das leben ist
Dafür kann das arme leben nichts
Nein ich hasse das leben
Weil es menschen wie dich darin gibt
Ich hasse das leben nicht
Ich hasse nur dich

Zum ersten mal hasse ich das leben nicht
Ist es eine neugeburt?
Warum weine ich nicht
Wie sonst immer seit 43 jahren?
Warum weine ich nicht den 43. eimer voll?
Warum schreie ich nicht vor schmerz?
Nein ich bin heiter und ironisch
Und liebe dich wo ich schreibe daß ich dich hasse
Ich meine es nicht ernst
Ich sage es liebevoll
Mit einem augenzwinkern
Als komplize
Ich sage es voller abgründiger liebe
Voller allertiefstem vertrauen
Wie man kein tieferes vertrauen haben kann
Weil wir zusammengehören
Und gar kein vertrauen brauchen
Weil wir vertraut sind
Weil wir zusammen gehören
Weil wir ein und dasselbe fleisch sind

Warum hat sich ein teil des fleisches
Gegen den anderen gestellt?
Warum ist dein fleisch gegen meins so böse geworden?
Und wenn du böse bist
Wie soll ich dann nicht böse werden
Wenn wir doch ein fleisch sind?
Warum bist du böse geworden?
Weil dein fleisch auch verdorben war?
Verdorben bist du ja verdorben
Daß du es nicht einmal sagen kannst
Was du siehst
Daß ich unglücklich und verdorben bin
Siehst du es nicht?
Vielleicht siehst du es wirklich nicht
Ja du bist noch verdorbener als ich dachte
Und siehst es wirklich nicht
Deine verdorbenheit läßt dich
Deine verdorbenheit nicht sehen
Denn ich bin dein fleisch
Das verdorben ist
Du siehst es nicht
Du siehst mein unglück nicht
Du liebst mich nicht
Du liebst dich selbst nicht
Du liebst dein fleisch nicht
Wie kannst du dein eigenes fleisch so leiden lassen?
Dich und mich
Wie kannst du so verdorben sein?
So entfleischt so gefühllos
Daß du es nicht mehr merkst
Daß du kein fleisch mehr bist
Wie kannst du mich so leiden lassen
Mich der du selber bist
Fleisch von deinem fleische

Nur ein wort
Ja ich sehe daß du leidest
Ja ich sehe es
Ja es rührt mich
Mich selbst so leiden zu sehen
Aber es kommt nicht
Du siehst es oder siehst es nicht
Ich weiß es nicht
Ich weiß nicht ob du es siehst oder nicht siehst
Ich weiß nicht warum du es nicht sagst

Ich bin verrückt
Verrückt wie du
Verrücktes fleisch von verrücktem fleisch
Wie kann ich nicht verrückt sein wenn du verrückt bist?
Du machst mich verrückt
Wir machen uns gegenseitig verrückt
Denn jetzt bin ich verrückt
Und mache auch dich verrückt
Das reinste irrenhaus

Ich sage dir daß ich nicht länger verrückt bin
Und aufhöre dich verrückt zu machen
Aber du hörst es nicht
Du weißt nicht wovon ich spreche
Du hast keine ahnung
Du bist so verdummt und verdorben
Daß du das einfachste nicht weißt
Und das offensichtlichste nicht siehst
Wie kannst du so verrückt sein
Wie kann ich gesund werden
Ohne daß du gesund wirst?
Wie kann ich dich nicht anstecken?
Gesundheit steckt nicht an
Nur krankheit
Gesundheit ist schwach
Krankheit stark
Krankheit kommt mit gewalt
Gegen gesundheit schwach und friedlich
Wenn gesund schwach dann auch krank
Und gesund schwach
So schwach daß ich nicht „ist“ sagen können
Gesund so schwach
Daß krank
Daß nicht mehr reden können
Daß nur noch schreiben können
Still und stumm
Schreiben meine einzige gesundung
Schreiben mein einzig gesund
Schreiben mitteilen
Wie leid
Einzig flehen
Einzig verbliebenes stummes flehen
Aus der eiseskälte der eisesstille
Dem nicht-sein
Dem panzer
Der nicht-welt
Der inneren emigration
Nur noch humor
Den nur ich selber verstehe
Völlige einsamkeit
Nur noch fingerbewegungen
Die etwas in die luft schreiben
Buchstaben wörter stupide
Wenn ich durch die gänge der schule gehe
Allein mit mir selber
Ohne zu wissen was vor sich geht
Ohne zu wissen daß ich allein bin
Nur meine rechte hand
Nur meine finger vollführen bewegungen
Schreibbewegungen
Ich schreibe in die luft
Was weiß keiner
Ich schreibe um mich zu retten
Vor dem irrsinn
Vor dem tod
Und weiß es nicht
Ich bin der tod
Der wandelnde tod
Der wandelnde panzer
Der nicht-ich
Der leere panzer
Der maschinen-mensch
Der gezwungen
Ich wandle durch eine welt des irrsinns
Der maschinen
Der nicht-iche
Der gründlichst verdorbenen fleische
Der verrückten
Alles total verrückt
Es ist nicht nur verrückt
Es ist alles völlig kaputt
Niemand ist sich selber
Nichts ist es selber
Alle dinge sind leer
Sie sind da aber sie sind leer
Und stehen nur herum
Sie sind tot

Die armen häuser sind tot
Sie sind groß und aus stein
Und müssen stehen und stehen
Und keiner erlöst sie
Keine geht auf sie zu und in sie hinein
Und erlöst sie von ihrem großen kalten einsamen steinigen stehen
Sie stehen da
Unschuldig
In ihrer kälte und einsamkeit
Sie sind traurig die häuser
Sie müssen stehen
43 jahre lang und länger
und beginnen dann irgendwann
zu bröckeln
die fassade platzt ab
der putzt löst sich bricht ab
in kleinen stücken
dann immer mehr
dann wird das dach licht
und der wind und das wetter fährt unter es
und ich fange an zu träumen
und zu spinnen
und wegzufliegen
vom dach
und traurig zu werden
und weine
weine
wie ich einsam da weg fliege
einsam und verlassen
und niemand mitkommt auf meine träume
und mit mir das schöne entdeckt
das schöne der welt
die blumen
die tiere
ich ganz allein bin
und weine
und ganz allein bin
und weine
 

 

aus AUTO Nr. 9:

verlassen
in memoriam kurt cobain

wie haben sie es alle geschafft
das verlassen-werden
verlassen zu sein und davon
nicht zu sterben

wie kann jemand so gehässig
nach einer trennung
wo man sich doch geliebt

ist es das sterben vor dem
man in den haß flüchtet

es war so schlimm
ich hätte mich so gern umgebracht
um euch zu zeigen wie schlimm es ist

welche schmach
es nicht tun zu können
dieses scheißleben ist einfach
zu beschissen verdammt stark

und jetzt kommen die ultra-zyniker
und sprechen von mangelndem mut
und stoßen dich wieder dahin zurück
wo du dieses zarte pflänzchen süßes leben
verfluchst