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Nationalanarchismus

 letzte Aktualisierung: 30. Mai 2007

AUTO:  -CHTHON & -NOM
Nr. 15,  März  2005
– Übersicht –
 

 

Hanne Pfiz-Soderstrom

Lust und Schrecken

An jenem Tag war es windstill und warm. Unter ihr glitzerte und funkelte türkisfarben die See. Der schmale Pfad, auf dem sie bisher gegangen war, führte aus dem schattigen Kiefernwäldchen hinaus in das flimmernde Sonnenlicht, zu einer ins Meer vorstoßenden Klippe, die glatt – gleich dem Rücken eines Riesen – und sanft ins Meer auslief. Sie blickte über das gleißende Wasser, und es schien ihr, daß sich die kleine Insel in der Ferne stetig näherte. Neugierig geworden, rutschte sie bis zum äußersten Ende der Klippe, ließ sich ins Meer fallen und schwamm der Insel entgegen. Beim Näherkommen sah sie, daß deren grüne Matten mit leuchtenden Blumen bedeckt waren.

Mühelos erstieg sie die Insel und fand eine geschützte Stelle, wovon sie alles leicht überblicken konnte.

Hanne Pfiz-Soderstrom Lust und Schrecken

Es währte nicht lange, da glitt unversehens ein kleines Boot dicht an die Insel heran. Dieses war in der Form einer Nußschale, mit einem Dach darüber, und die Seitenwände waren bunt bemalt. So wundersam schien ihr das Gefährt, daß sie unverzüglich ihrem Wunsch nachkam, hineinzusteigen. Nachdem sie sich mit beiden Händen vom Ufer abgestoßen hatte, bemerkte sie jedoch, daß keine Ruder da waren. Auch die kleine, runde Fensterluke in der Wand war übermalt und versperrte den Blick nach außen. Während sie in dem kleinen Fahrzeug auf dem Wasser hin und her schaukelte und gerade überlegte, was zu tun sei, vernahm sie ein kratzendes, schürfendes Geräusch unter sich, das ahnen ließ, daß das winzige Boot Land gestreift hatte. In Wirklichkeit aber war es ein gigantischer Felsen, auf dem es aufgelaufen war, der sich an der Küste breit ausladend und flach ins Meer verlor. Einigermaßen beruhigt, wieder auf festem Boden zu sein, kroch sie aus der Bootsschale heraus und siehe da!, vor ihr lag ein prächtiges Schiff, dem ein mit einer hohen Blätterkrone geschmücktes Geschöpf entstieg. Mit einer leichten Handbewegung bedeutete es ihr, ihm zu folgen. Wenig später stießen sie auf offene See hinaus.

Die Landschaft rundum wurde nun zunehmend unheimlicher. Zackige, schwarzgrüne Felsen ragten wie stumme Wächter aus dem Meer. Stunden waren vergangen. Da zeigte sich unversehens eine Küste mit einer Festung großartigsten Ausmaßes, und auf dem Gebirgskamm dahinter türmte sich eine weißleuchtende, gläserne Stadt. Vor Staunen konnte sie sich nicht rühren und überlegte, welche Kultur etwas derart Prachtvolles hervorgebracht haben könnte.

Das Schiff steuerte auf die Festung zu und nahm Anker. Abermals gab ihr die Fremde zu verstehen, ihr zu folgen. Auf einem glitschigen, schmalen Steg gelangten sie schließlich in eine weiträumige, unterirdische Höhle. Ein modriger Geruch machte sie schaudern, und die jähe Dunkelheit schlug sich wie ein nasses, kaltes Tuch um ihre Haut. Urplötzlich war das Geschöpf verschwunden, als ob es verschluckt worden wäre, und sie stand verloren, bang und allein. Doch mit einem Mal – und wie durch Zauberhand geschehen – trat jemand hinzu, ein Mann, schön von Gestalt, mit hellen, blitzenden Augen. Dicht unter ihnen aber war ein Fluß, der wälzte sich breit und brausend durch das unterirdische Gewölbe und auf seiner Oberfläche zischten karminrote, dampfende Schwaden. Mehrere Ströme waren jetzt zusammengeflossen. Es hallte und schallte, donnerte und dröhnte.

Da beugte sich der Helläugige zu ihr, nahm ihr Gesicht in seine Hände, und sein Mund war dem ihren so nahe, daß sie dessen Wärme empfinden konnte, und dann sprach er das Undenkbare: daß man sich hineinwerfen müsse in diese Gischt, und kaum hatte er diesen Gedanken ausgesprochen, schwang er sich über die gurgelnde Strömung und vor ihren Augen verschwand er in den Fluten. Und es erhoben sich daraufhin aus dem Wasser merkwürdige, gehörnte Kreaturen, hochgewachsen mit herrischem, furchterregendem Blick. Und andere Geschöpfe entstiegen den Fluten, solche mit schuppiggepanzerter Haut, und sie begannen sich im Rhythmus des tosenden Wassers hin und her zu wiegen, und ihre Leiber flackerten zuweilen wie tanzende Fackeln.

Im Dämmer lag die Höhle, und sie war von diesem schaurig-schönen Anblick vor Lust und Schrecken halb gelähmt.

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