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AUTO: -CHTHON & -NOM Nr. 16, April 2005 – Übersicht –
Peter Töpfer
Die Menschenschmierer. Geldsack & Gutmensch
Der Geldsack möchte immer mehr Geld in seinem Sack haben. Er möchte immer weniger „investieren“, dabei aber immer mehr verdienen. Deshalb läßt er dort
produzieren, wo es am billigsten ist. Oder er holt sich billige Arbeitskräfte an seine Produktionsstätten, wenn es billiger ist, diese am alten Ort zu lassen und keine neuen woanders aufzubauen.
Bezogen auf diejenigen, die die Produktion ausführen, d.h. die Arbeiter, heißt das, daß sie für den Geldsack alle gleich sind. Alles, was mit der Produktion und mit der Vermehrung seines Reichtums nichts zu tun hat, spielt für ihn keine Rolle.
Nun geht diese Reduktion der Arbeiter zu Teilen von Produktionsanlagen nicht unbedingt komplikationslos vonstatten; der Geldsack alleine hat damit seine
Schwierigkeiten. Er ist dafür zu dumm bzw. interessiert ihn das einfach nicht. Er möchte sein Geld zählen und ansonsten am Swimmingpool rumhängen.
Deshalb bezahlt er aus seinem Sack Leute speziell für die Aufgabe, den Arbeitern einzureden, sei seien alle gleich, sie seien alle „Menschen“.
Diesen Leuten überläßt er es, die Verlagerung von Produktionen und die Heranholung von billigeren Arbeitern so reibungslos wie möglich vonstatten gehen zu lassen. Dafür bezahlt er sie. Diese Spezialisten heißen
Menschenschmierer.
Die Produktion erfolgt mittels Maschinen aus totem Stoff und Maschinen aus lebendigem Stoff. Die Maschinen aus totem Stoff werden mit Öl geschmiert, und die
Maschinen aus lebendigem Stoff werden mit Geld, vor allem aber mit Gefühlen und Gedanken geschmiert.
Will der Geldsack z.B. 20.000 Stück Inder an eine Produktionsstätte in Europa haben, treten als erstes die Menschenschmierer auf den Plan: Ihr vorzüglichstes
Schmiermittel ist das Gefühl der Liebe, und sie sondern Parolen der Menschenliebe ab („alle Menschen werden Brüder“ usw.). Die europäische Population, die Teil eines Produktionsapparates, eines
„Standortes“, einer Tot-Lebendig-Maschine, ist, läßt sich mit der humanistischen Weltanschauung schmieren: Sie sieht brav ein, daß es zwischen ihr und den Indern keinen Unterschied gibt, daß sie alle –
die Europäer, die Inder usw. – Menschen sind. Ihr ist es wichtiger und angenehmer, geschmiert zu werden, als weiter Teil der Tot-Lebendig-Maschine sein zu dürfen. Der europäische EDV-Fachmann läßt sich gern aus der Tot-Lebendig-Maschine entfernen, weil er das Gefühl haben möchte, gut und ein guter Mensch zu sein. Wird ihm dieses Gefühl gegeben, verzichtet er sofort auf die Wahrnehmung seiner schnöden, nur „materiellen“ Interessen und übersieht gönnerhaft, daß er als Rädchen der Tot-Lebendig-Maschine von einem Inder ersetzt wurde. Nichts ist ihm so wichtig wie als guter Mensch zu gelten. Dafür läßt der vom Humanismus Geschmierte am Produktionsstandort alles stehen und liegen, übergibt dem Inder das Produktionsmittel Rechner und begibt sich ohne zu murren in die Arbeitslosigkeit.
Fällt es dem Geldsack ein, 50.000 Stück chinesisches Humanmaterial nach Germanistan zu holen, starten die Menschenschmierer sogleich eine Kampagne, wonach die
Chinesen Menschen sind. Ein Heer von Sozial- und anderen Pädagogen ist damit beschäftigt, jede Laune des Geldsacks „sozial verträglich“ zu machen. Auf die Idee, dem Geldsack einmal den Gehorsam zu verweigern, kommen Menschenschmierer nicht, weil sie Geld brauchen und sich selbst beweihräuchern müssen. Sie sind aufs Gehorchen programmiert – welchem Herren gegenüber auch immer –, aber am liebsten gehorchen sie humanistischen Herren – edlen Geldsäcken, die ihnen die Chance bieten, sich als gute Menschen hervortun zu können.
Wenn der Geldsack 50.000 Stück koreanischen Menschenmaterials braucht, ist alles, worüber unseren guten Menschen nachzudenken einfällt, wie diese 50.000
„integriert“ werden können. Dann werden fleißig „Integrationsprogramme“ erstellt, von allen möglichen sozialpädagogischen und kulturwissenschaftlichen Theorien untermauert. Morgen fällt dem Geldsack ein,
er braucht 30.000 Stück albanischer, pakistanischer oder sonstiger Menschen – „wird gemacht!“, meldet sich eilfertig der Gutmensch zur Stelle. Das schaffen wir! Für dich, Geldsack, tun wir doch alles! Denn du greifst in deinen Sack und ernährst uns. Wir stürzen uns also mit vollem Engagement in die Arbeit: Jetzt können wir wieder und noch mehr beweisen, daß wir alle nur Menschen sind und wunderbar miteinander auskommen. Dazu setzen wir die heiligste Mine auf, die wir drauf haben, die Mine der Liebe,
der Besorgnis und der Betroffenheit: Uns geht es um die Menschen! Diese Menschen verdienen unseren ganzen Einsatz. Wohnen tun wir aber weit abseits dieser Menschen, unsere Kinder sollen nicht mit den
Kindern dieser Menschen in eine Schulklasse gehen. Denn dann lernen sie nicht so gut das ABC des Humanismus und können keine guten und gut verdienenden Menschenschmierer werden wie wir. Eigentlich sind wir nur von
der Handvoll Geld betroffen, die unser Herr, der Kapitalist, aus seinem Sack scheffelt und uns gnädig übergibt. Oh wie gütig, Herr Geldsack! Danke sehr! Was sind wir doch alle miteinander für gute Menschen! Wie
lieben wir uns doch alle! Es wird nicht ganz leicht, es wird einigermaßen schwierig, Messer-Mehmet und Räuber-Ali vom gewaltfreien Dialogisieren zu überzeugen, aber wir schaffen das! Wir schaffen alles, was dir,
lieber guter Geldsack, beliebt.
Selbstverständlich plustert sich der deutsche Gutmensch auf und erkürt den Begriff „Humankapital“ zu seinem „Unwort des Jahres“. Die Wahrheit mag
er nicht; er zieht das Reich der Träume vor.
Die Gutmenschen sind doch wirklich das letzte Pack.
Unvergessen bleibt der Fernsehauftritt des Prototyps Gutmensch – des Menschenschmierers und deutschen Dieners seines gerade aktuellen Herren par
excellence –, der Auftritt eines Intellektuellen namens Eberhard Seidel-Pielen. Dieser stellte sich vor die Kamera und zeigte und erklärte den Kartoffelfressern, wie man Döner ißt und sich dabei nicht mit
Knoblauchsoße bekleckert. Das sollte witzig sein. In seinem Buch „Unsere Türken. Annäherung an ein gespaltenes Verhältnis“ fragt er: „Was wäre Deutschland ohne seine Türken? Eine muffige, selbstgerechte,
kleinbürgerliche und langweilige Bratwurst- und Eisbeingesellschaft.“ Jetzt, wo wir alle Döner essen können, müßte mal langsam was Neues her! Ich brauche dringend ein paar Kongolesen und Manjokbrei, sonst
sterbe ich vor Langeweile in meinem Muff!
Was macht ESP überhaupt heute? Es ist still um ihn geworden. War doch ansonsten kein schlechter Kerl.
Je nachdem, woher der Geldsack morgen Menschen braucht – der Menschenschmierer macht uns sofort deren Küche schmackhaft! Die Aufgabe des
Menschenschmierers ist die Herstellung der Schnittmenge der verschiedenen Menschen, ist die Schaffung des Menschen, des einzig verbleibenden Menschentyps. Das wird der Triumph des Humanismus sein. Hamburger essen braucht nicht mehr erklärt werden.
Die Krönung ist ja, daß all diese Sozialpädagogen mal als Linke angetreten sind. Ein paar von ihnen kommen sich sogar heute noch antikapitalistisch vor,
geraten aber arg in Notstand und gebären die abstrusesten Theorien („Multikulti“). Aber die allermeisten wissen das Leben und die Sozialingenieursgehälter zu goutieren. Man hat sich fein bürgerlich
eingerichtet. Sie leben ganz in der Nähe der Geldsäcke und weitab von den „sozialen Brennpunkten“. Sie wissen genau, ihre komische „Integration“ ist ein Witz, aber – das wissen sie noch vom
Bertolt-Brecht-Seminar – „nur wer im Wohlstand lebt, lebt angenehm“.
Hoppla, wir leben! Ganz ungeniert. Der Michel zahlt doch. Welcher Michel? Natürlich Menschenmichel, der druckt doch das Geld.
Als oberster Menschenschmierer bezahlt der Geldsack nicht nur die am leichtesten zu Schmierenden – die sog. Gutmenschen und „Grünen“, die das
Geschmiertwerden und Schmieren zur Perfektion getrieben haben –, sondern ausgerechnet die „Roten“: diejenigen, die im Namen des Arbeiters sprechen und sich vom europäischen Arbeiter zu seinen
Interessenvertretern gemacht haben lassen. Der Rote ist aber inzwischen dafür geschmiert, daß er sich am Menschenschmierprozeß beteiligt, und hat das Interessenvertretertum aller Menschen übernommen. Das gefällt dem Geldsack. Der Rote leistet hervorragende Schmierarbeit: Es ist ihm gelungen, sich von genügend Arbeitern aus verschiedenen Ländern zu ihrem Interessenvertreter machen zu lassen. Diese vertrauen dem Roten, sie jubeln ihm zu als demjenigen, der sie mit dem himmlischen Gefühl schmiert, Teil einer Weltarbeiterschaft zu sein: Unter seiner Führung wird es nur noch Frieden und Liebe geben. Daran mitzuwirken, das erfüllt die Weltmenschenlebendmaschine mit dem höchsten der Gefühle.
Hieß es früher „Dem deutschen Volke“, heißt es heute „Der Bevölkerung“ und morgen „Der Weltbevölkerung“. Allen dienen heißt keinem dienen. Es
sind die, die die Weltbevölkerungs-Propaganda betreiben, die sich von allen bedienen lassen: Sie sind die Herren aller. An fast allen Parlamenten dieser Welt müßte eigentlich stehen: „Den Herren der Welt“.
Denn ihnen dienen alle Parlamentarier. Jetzt auch im Irak, in der Ukraine und in Kirgisien. Morgen in Weißrußland. (Bei dieser Machtübergabe trifft freilich die Autokraten und den entmündigten Bürgern vor Ort die
Hauptschuld, nicht die CIA und die Drogenhändler.)
Indem der Grüne und der Rote die Interessen aller Menschen vertreten, vertreten sie das Interesse keiner Menschmaschine, sondern nur noch ein
Interesse: das des Geldsacks: So kriegt dieser noch mehr Geld in seinen Sack: Mit Hilfe der grünen und roten Menschenschmierer vermehrt sich sein Reichtum aufs vortrefflichste; er wird immer reicher, und den
Geschmierten macht es immer größere Freude, immer weniger zu haben: Schließlich geht es im Leben ja nicht um den schnöden Mammon, sondern um das erhebende und erhabene Gefühl, ein die anderen Menschen liebender
Mensch zu sein.
Die Weltanschauung der Grünen und Roten hat sich inzwischen vollständig zu „Humanismus“ verdünnisiert: dieser weltanschauliche Dünnschiß ist das optimale
Menschenschmiermittel. Von Umweltschutz oder der Interessenvertretung einer bestimmten Klasse einer Population, also von irgend etwas Realem, ist nichts übrig geblieben. Daseinsgrund der Grünen und Roten ist einzig,
daß sie vom Geldsack geschmiert werden und selbst aus der Vermenschlichung aller Menschen (Globalisierung) Nutzen ziehen. Denn nicht nur daß die grünen Menschenschmierer dafür sorgen, daß lebendige Maschinen wie
geschmiert funktionieren – sie verdienen auch noch direkt dabei: ein erfreulicher Nebenverdienst zum Humansingsang. Sie haben längst ihre Ideen- und Emotionsschmierarbeit hinter sich gelassen, jetzt beteiligen
sie sich selbst am industriemäßigen Transport von lebendigen Maschinenteilen und profitieren davon, sie sind selbst Geldsäcke geworden.1
Und darin liegt die ekelerregende und nicht mehr zu überbietende Verkommenheit und Dummheit der am Schmierprozeß Beteiligten: derjenigen, die Humanismus als
Schmiermittel absondern, und derjenigen, die sich mit Humanismus einseifen und einschmieren lassen.
Links stand früher einmal für Veränderbarkeit; dafür, nicht alles so hinzunehmen, wie es ist. Mitunter verirrten sich Linke dabei und wollten
„Revolutionen“ veranstalten, d.h. eine Tot-Lebendig-Maschine nach ihrem Geschmack aufziehen. Was wir heute bei angeblichen Linken an Anpassungsfanatismus erleben müssen, geht auf keine Kuhhaut mehr. Der
vorauseilende Gehorsam der willigen Vollstrecker gegenüber dem Geldsack, die totale Einbettung ins Geldsystem und vollständige Abwesenheit von alternativen Gedanken und von Gegenmodellen ist einfach phänomenal:
„Es ist wie es ist, es ist nun einmal so“, heißt es. Wirklichen Linken braucht nur mit dem Zaubermittel „Antisemitismus“ gedeutet werden, und schon ist Ruhe im Puff. Es gibt die Linke nicht mehr.
Heute sollen nur noch „Arbeitsplätze geschaffen“, d.h. dem Geldsack alle Wünsche erfüllt werden. Jenseits des Geldsackes zu arbeiten und zu leben, das
ist heute nicht mehr vorstellbar.
Was Humanismus heißt, läßt sich in einem einzigen Gedanken zusammenzufassen: Der Geldsack wird reicher. Dieser schlichte humanistische „Gedanke“ genießt
aber immer noch das Ansehen einer spirituellen oder intellektuellen Leistung, eines Bemühens um das Wohl von Menschen. Trotz der offen sichtlichen Resultate der Herrschaft des Geldsacks und seiner Menschenschmierer
– die Verarmung und Versklavung der Menschen – sacken die Massen immer noch vor den Ikonen des Humanismus zusammen und rutschen vor diesen auf den Knien. Sie begreifen das Einfachste der Welt nicht; sie
sind vollständig verdummt. Einmal Anne Franks Tagebuch hochgehalten – das reicht für die nächsten drei Monate Ruhe am Standort.
Der einzig nennenswerte theoretische Widerstand gegen den Humanismus kommt heute von nationalmarxistischer Seite, aber anstatt den humanistischen Hokuspokus in
die Luft aufzulösen, die er ist, tritt Reinhold Oberlercher mit den Humanisten in die Konkurrenz, wer das bessere – weil „weiter bestimmte“ – Menschenbild hat.2 Die Alternative zum Humanismus ist kein weiterer, wenn auch noch so realistischer und besser bestimmender Normativismus, sondern die Alternative lautet schlichtweg: wir selbst! Unsere Interessen! Wer wir selbst sind („Deutsche“) und ob wir „Menschen“ sind, ist kaum erwähnenswert; das schwächt nur unseren Willen und lenkt von unserer Befreiung, unserer Selbstverwirklichung und Interessenwahrnehmung ab.
Leider hebt sch der Nationalmarxismus nicht nur genug vom Humanismus, sondern auch nicht von der nächsten Dummheit ab: dem Nationalsozialismus. Dieser wird vom
System erfolgreich als einzig existierender Widerstand gegen den Geldsack und seine humanistischen Schmierer hingestellt. Im Unterschied zum Gutmenschen profitiert der NSler von seinem Status als Verbotsbetroffener,
und so darf er sich auf unerträgliche Weise interessant und als im Besitz einer geradezu himmlischen Ideologie vorkommen. Das hat er den an der Macht befindlichen Gutmenschen zu verdanken. Nun genießt er und seine
„wissenschaftliche und natur- und wirklichkeitsgerechte Weltanschauung“ einen Status und eine Aufmerksamkeit, die er nur der Verbotsraserei der Gutmenschen schuldet, die – da selbst völlig verdummt
– im Nationalsozialismus einen ernsten Konkurrenten sehen.
Gründe liegen vor, sich dringend mit dem Nationalsozialismus kritisch auseinanderzusetzen. Doch sich die Mühe zu machen, sich mit der NS-Dummheit zu
beschäftigen, hat gewisse Nachteile: Erstens will man nicht in den Rücken von Verfolgten, von Verbotsopfern fallen – das ist schäbig. Und zweitens will man sich – nur weil man auch Gegner des
Nationalsozialismus ist – nicht in die Nähe von Dummköpfen, Diktatoren, Zensoren und Kriminellen begeben.
Kann es deswegen aber angehen, daß man den Nationalsozialismus ungeschoren davonkommen läßt und vor ihm das Spielfeld räumt? Was hätte das für Folgen?
Nein, es ist nötig, sich mit dem Nationalsozialismus zu befassen, und zwar aus einem einfachen Grunde: Wir haben es bei der Gesellschaft, in der wir leben, mit
einem geschlossenen System zu tun, das nicht mehr reformierbar ist. Diesem System gehören politische Gruppen an, die sich nur scheinbar unterscheiden. Das BRD-System befindet sich bereits im Rutschen; der Rutsch
kann nicht mehr aufgehalten werden. Aus einem einzigen Grunde: weil die aktiv am System Beteiligten sämtlich gar nicht ihr eigenes System retten wollen. Diesem System immanent ist die Tendenz, sich aufzulösen
– in ein höheres, größeres System aufzugehen.
Der Abrutsch kommt auch, weil die Gutmenschenbonzen immer mehr Gefallen daran finden, nicht mehr nur gut, sondern auch reich zu sein: Das schmälert die
Schmierwirkung der Moralapostel.
Jeder sieht, daß der Kaiser nackt ist. Wirtschaftsminister Clement stellt sich schon süffisant vor die Kameras und sagt: „In Europa herrscht nun einmal
Freizügigkeit!“, so als wolle er sagen: Es ist Scheiße, aber Ihr habt es so gewollt! Jeder weiß, daß die Zahl der Arbeitslosen in nächster Zeit immer schneller wachsen wird und die Leute immer weniger Geld in
der Tasche haben werden (bis auf die immer weniger, dafür aber immer reicher werdenden Reichen). Jeder weiß, daß es innerhalb des Systems – das keines ist, sondern nur ein Übergang – keine Lösung der
wirtschaftlichen Probleme gibt. Jeder weiß, daß der Wirtschaftsraum geschützt werden müßte, daß die nationale Frage gestellt werden muß.
Aber keiner stellt sie. Weil diese tabuisiert wird: Sie würde das System bedrohen, sie würde das Aufgehen des Systems BRD in das System EU und später in das
System Welt bedrohen.
Das System schließt konsequent und hart alle von der Diskussion aus, die die nationale oder wenigstens die territoriale Frage stellen.
Da aber alle wissen (und nur nicht zu sagen wagen), daß zur wirklichen Lösung der ökonomischen und sozialen Probleme die nationale bzw. territoriale Frage
gestellt werden muß, bekommen die von der „Diskussion“ Ausgegrenzten eine unglaubliche Macht und eine ihren EQs und IQs nicht unbedingt gemäße Bedeutung. Und das um so mehr, je mehr die Lawine ins Rutschen
gerät. In der Panik des Rutschens sehen die Betroffenen – die schon in der Schlammmasse stecken und kurz davor sind, weggespült zu werden – zu ihrer Rettung nur noch die, welche sich außerhalb des
Systems aufhalten: die Ausgegrenzten und von Tabus und Zensur Betroffenen, also die Braunen.
Das ist fatal. Denn nur weil sie ausgegrenzt sind und nicht zum System gehören, müssen sie noch keine gute Alternative darstellen. Die Alternative muß
überhaupt nicht autoritär, sie kann genau so gut libertär aussehen. Das Entscheidende ist allein der Schutz des Territoriums.
Das – die Fragwürdigkeit der braunen Alternative – wissen die vom Abrutschen Bedrohten auch, weswegen sie heute noch nicht den Ausgegrenzten hinterher rennen. Und an dieser Stelle drängt sich der Gedanke auf, daß bestimmte Leute von den Systemlingen ganz bewußt ausgegrenzt werden, um sie als einzige Alternative dastehen zu lassen, die eh keiner will.
Die Übermacht des humanistischen Systems und das Fehlen einer Alternative machen ohnmächtig. Und Ohmacht erzeugt Größenwahn. Und schon machen Rache-Fantasien
im Volke die Runde. Böhse Zungen in den Kreisen der „nationalen Opposition“ malen sich Strafen für die humanistischen Führer aus. Da geistert z.B. die Vorstellung im Volk, prominenten Gutmenschen Löffel in die
Hand zu drücken, mit denen sie Stele für Stele des sogenannten Holocaust-Mahnmals – der Gutmenschen oberstes Heiligtum – herauszukratzen hätten. Noch Wütendere verlangen inzwischen – zumal nach der
„Visa-Affäre“ –, daß die humanokratischen Volksverkäufer ihren Löffel wieder abzugeben hätten. Es muß dringend ein Ausgleich zwischen Gutmenschen-Herrschern und Beherrschten her, sonst werden aufgestaute
Wahnsinnsenergien explodieren.
Die Leute wollen keine Diktatur, keinen Nationalsozialismus; sie wollen keine weltanschaulichen Vorturner; nur in der Not mandatieren sie Despoten.
Es gilt, eine freiheitliche, liberale, libertäre Alternative zum Geldsack/Gutmensch-System ins Spiel zu bringen.
1 Andere, die sich zum Teil erfolgreich als Linke ausgeben konnten, gehen jetzt auch zum Geldverdienen über: Siehe dazu Walter Hanser: Ab dafür. Was deutsch ist. Zur Durchkapitalisierung der Antideutschen, junge Welt, 29.3.05
. Walter Hanser ist aber zu widersprechen, wenn er die Ex-Linken jetzt als Liberale bezeichnet. Mit Liberalität hat ein Richard Herzinger nichts zu tun, der
kurz mal ein paar Textstellen aus Zeitschriften einkringelt, die ihm nicht passen und sie an den nächsten Staatsanwalt faxt, der sofort Anklageschriften verfaßt und den Andersdenkenden in den Knast bringen soll, wie
Andreas Röhler und mir geschehen. Herzinger ein Liberaler? – Die Desinformation des Jahrhunderts!
2 Siehe Der Nationalanarchismus – eine Art Manifest, Kapitel 8: Emanzipatorische Falle und Endstadium des Humanismus: der Hegelianismus. www.humanisten.de/
http://www.humanismus.de/
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