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Nationalanarchismus

 letzte Aktualisierung: 30. Mai 2007

AUTO:  -CHTHON & -NOM
Nr. 16,  April 2005
– Übersicht –

 

Detlef Nolde

Treue und Rassenwahn

Die SS, Schild und Schwert der NSDAP, vereinigte in Organisation, Führerschaft und Weltanschauung, was als nationalsozialistische Weltanschauung bezeichnet werden kann. Hitler, Hitlerbewegung, Nationalsozialismus, nordische Bewegung, SS – das sind Begriffe, die unauflöslich zusammengehören.

Wesentliche, wichtigste Grundlage des Nationalsozialismus, den man insofern auch Hitlerismus nennen kann, denn Hitler hat diese Ideologie begründet und ausgeformt und ihr zur Macht verholfen, war die Rassenideologie. Diese geht davon aus, daß der „Arier“ bzw. die „nordische Rasse“ nicht nur der Menschentyp war, der das deutsche Volk bzw. das Germanen-/Keltentum einst prägte oder hervorbrachte, sondern, und das ist das Entscheidende, daß diese „Rasse“ im deutschen Volk, welche die Minderheit stellte und stellt – auf Kosten der anderen „Rassen“ – gefördert werden sollte („Aufnordung“). Und das nicht nur deshalb, um etwa die eigene „Identität“ zu wahren, sondern weil man fest davon überzeugt war, daß der „Nordmensch“ gegenüber allen anderen Menschen, quasi von Geburt an, der hochwertigere und somit noch zu viel mehr berufen sei.

Wir haben im Nationalsozialismus die Frühphase einer neuen Religion miterlebt und können sie nachvollziehen: Der „Führer“ als von „Gott“ entsandt, führt das auserwählte arische Volk zur gottgefälligen Führung der Weltgeschicke, alle Widersacher und Dunkelmächte vertilgend, die des Teufels sind, der sich im Judentum manifestiert hat. So die ideologische Verbrämung schnöder imperialistischer Machtpolitik.

Das Endziel sollte die Weltherrschaft sein, wobei rassistische "Bevölkerungspolitik" im Rahmen des "Großgermanischen Reiches" wie weltweit betrieben werden sollte. Vorneweg der Geflügelzüchter Himmler und seine Sekte. Die Anteilnahme an der Aufteilung der Welt sollte die Krönung des hitleristischen Wahnsinns darstellen. Die Planungen der „Welthauptstadt Germania“ zeigen auf, in welchen Kategorien gedacht wurde. Wenn der deutsche Michel dachte und heuer so mancher träumt, unser Volk hätte davon profitiert, dann täuscht er sich gewaltig. Das deutsche Großkapital hätte mit dem Arierspuk den ganzen Erdball als Absatzmarkt sich untertan gemacht, Hitler und seinen Gefolgsleuten sei Dank.

Das deutsche Volk spielte in diesem „Spiel“ nur die Rolle des Erfüllungsgehilfen, welches die größten Opfer zu bringen hätte. Rekrutiert hat man den deutschen Bürger und Proletarier mit Phrasen von Sozialismus und nationaler Ehre, bekommen hat er Terror, Unterdrückung, Willkürherrschaft, hohe Blutopfer und am Ende einen Haufen voller Scherben.

Von selbst hielten sich noch nicht mal die Untertanen des SS-Staates an die obskuren Rassengesetze, die ihre natürlichen Triebe im Zaune halten sollten. Denn man muß bedenken, daß der Mensch im ganzen Lauf seiner Geschichte immer selbst bestimmt hat, in wen er sich verliebt und mit wem er Kinder zeugt. Höchsten hatten die Eltern noch mitzubestimmen, was in einigen Gegenden und Kulturen heute noch der Fall ist. Daß aber ein „König“ oder staatliches „Rasseamt“ darüber wachte, blieb dem realexistierenden Nationalsozialismus vorbehalten, der an dieser Stelle zeigte, wie widernatürlich und in der Endkonsequenz auch verbrecherisch seine Ideologie ist, wobei er absurderweise behauptet, eine „naturgesetzlich begründete Welt- und Lebensanschauung“ zu sein.

„Wieviel Verlogenheit und Sumpf gehört dazu, um im heutigen Mischmascheuropa Rassenfragen aufzuwerfen“, bemerkt Nietzsche und stellt die Maxime auf: „Mit keinem Menschen umgehen, der an dem verlogenen Rasseschwindel Anteil hat.“ (E. Niekisch[1])

Mit der Entwicklung zum zweiten Weltkrieg kamen viele Wehrmachts- und SS-Soldaten in Kontakt mit sogenannten „slawischen Untermenschen“. Dafür wurden extra Verhaltensregelungen konstruiert, damit nichts schief läuft. Es zeigte sich, daß viele SS-Elitekämpfer lieber ihren Bedürfnissen folgten, als den Verboten der Sektenoberen die Treue zu halten.

Viele stellten sich die Frage, was ist Treue, was Starrsinn? Muß man, um sich selbst treu zu sein oder zu bleiben, seinen bisherigen Überzeugungen untreu werden? Die Antworten waren oft eindeutig, weil die Natur und der gesunde Menschenverstand stärker ist als weltfremde totalitäre Ideologien, die totale Unterordnung fordern, unbedingte Treue als unsichtbare Kette, die den Sklaven hält, ähnlich der Arbeitsmoral, die den Strick ersetzte, an die der (Lohn-)Sklave einst ins Arbeitshaus geführt wurde.

Hans Buchheim zitiert im Buch „Treue – zwischen Vertrauen und Starrsinn“ unter der Überschrift „Harte Schale, morscher Kern“, den SS-Stubaf. Greinder, LSS AH. Dieser erklärt im Mai 1943 auf einer SS-Richtertagung: „Geschlechtsverkehr bei der Leibstandarte mit andersrassigen Frauen sei sehr häufig. Das käme schon dadurch, daß die Nachschubformationen und ähnliche Verbände viele weibliche andersrassige Hilfskräfte hätten.“

Der SS-Stubaf. Pfau, Div. `Reich` fügt an: „Die Verhältnisse bei der Division ‚Das Reich’ sind ähnlich.“

SS-Stubaf. Heinz, SS- und Polizeigericht Kiew: „Mindestens 50 % sämtlicher SS- und Polizeiangehörigen verstoßen gegen das Verbot, mit ‚andersrassigen’ Frauen zu verkehren.“

Der SS-Stubaf. Kaminski, SS- und Pol. Rußland-Mitte: „SS-Ogruf. Von dem Bach drückt alle Augen zu. Dabei werde das Problem auch im Zusammenhang des § 175 (!) gesehen.“

Der Rassismus der Nazis (ich könnte auch schreiben, die Rassentheorie der Nationalsozialisten, das hören Nazis lieber) zeitigte jedoch nicht nur Verbote und Gebote, welche die eigenen „arischen“ Untertanen einzuhalten hatten, sondern, damit zusammenhängend, auch allerschlimmste Verbrechen, vor allem gegen Menschen, die als minderwertig eingestuft wurden. Hier war es dem einzelnen Angehörigen schon schwerer, seinem Gewissen zu folgen und den Befehlen untreu zu werden, letztlich auch seiner Weltanschauung. Denn hat der Kommandeur beim Verbot des Verkehrs mit „rassefremden“ Frauen ein Auge zugedrückt, war das nun nicht mehr der Fall.

Die Frage nach der moralischen Schuld stellt sich hier ebenso wie bei den Mauermördern des SED-Grenzregimes. Letztere gingen freiwillig zur Grenze und wußten, was auf sie zukommen kann. Sie waren ihrem Staat, der Partei und der dazugehörigen Ideologie treu ergeben – und wurden zu Mördern, machten sich schuldig, was beim SS-Mann, der vielleicht ahnungslos sich freiwillig gemeldet hat oder „gezogen“ wurde, nicht unbedingt der Fall ist. Denn Helden und Selbstopfer-Kandidaten sind nur wenige, und einem verbrecherischen Befehl nicht Folge zu leisten, um dann selbst erschossen zu werden, das wäre eine unrealistische Forderung.

Die Folge solcher Pervertierungen und herrschaftlichen Mißbrauchs ist, daß die Tugenden als solche Schaden nehmen. Aus Gehorsam wird blinder Gehorsam, aus Treue wird Starrsinn. Gäbe es mehr Menschen, die weniger borniert und folgsam wären, sondern flexibel und eigenverantwortlich, sähe die Welt besser aus. Dazu Hugo von Hofmannsthal: „Es handelt sich um ein simples und ungeheures Lebensproblem, das der Treue. An dem Verlorenem festhalten, ewig beharren, bis an den Tod – oder aber leben, weitergehen, hinwegkommen, sich verwandeln, und dennoch nicht zum gedächtnislosen Tier herabsinken.“

Aristoteles schrieb: „Treue entschuldigt nicht alles: Dem Ärgsten treu zu sein, wäre schlimmer, als sich von ihm loszusagen“, und ich füge hinzu: Die Treue zur Torheit ist eine zusätzliche Torheit. Für das Denken bedeutet Treue nicht, sich der Veränderung seiner Ideen zu verweigern. Treue bedeutet, die Ideen nicht ohne gute und triftige Gründe zu verändern und – da man sie nicht andauernd überprüfen kann – das für wahr zu halten – bis zu einer erneuten Überprüfung –, was einmal klar und deutlich als wahr befunden wurde. Folglich weder Dogmatismus noch Unkonstanz.

„Vor allem sei eins: dir selbst treu“ – Polonius in Shakespeares Hamlet

Was lernen wir daraus, sowohl politisch wie persönlich, was ja an sich auch nicht zu trennen ist? Die eigenen Ideale von Zeit zu Zeit zu überprüfen, auch die Meßlatte an sich selbst anzulegen, nicht nur an die umgebenden Verhältnisse. Denn beides bleibt nicht, wie es ist.

So wird man davor bewahrt, sich selbst zu überschätzen, übertriebene Erwartungen zu hegen, sich zum Fanatiker oder Missionar zu entwickeln, oder in geistiger Sektenstarre zu verfallen. Denn auf Dauer ist das vernunftmäßige Erkennen der Richtigkeit eines politischen Standpunktes dauerhafter und beharrlicher als der bloße Glaube daran, der die Treue als Zuchtmeister des Geistes immer mit im Gepäck führt. Das Wissen beruht auf Erfahrung, Infragestellung, Denken; der Glaube ist Nichtwissen, irrational und unbeweglich.

Anhand des Rassenwahnsinns haben wir erkannt, welche Problemfelder sich dahinter für jeden Menschen auftun und wie eine wirklichkeitsfremde Ideologie zwangsläufig Parallelwelten und Widersprüche erschaffen muß, Unmenschlichkeiten und Stilllegung des eigenen Geistes. Deshalb können sie nur als totalitäre Weltanschauungen daherkommen, um mit Gewalt die Lebendigkeit bezwingen zu können. Deutsche Sozialisten und wache Menschen überhaupt tun gut daran, sich von den ungeistigen Abprodukten der verfaulenden bürgerlichen Welt streng abzusondern und immer wieder zu betonen, wer von solchen religiösen Opiaten immer wieder profitiert: Die Herrschenden, Besitzenden, das Kapital. Dazu Ernst Niekisch: „Ist der Arier auch ein Gespenst, so erfüllt er doch seinen Zweck, wenn die Masse ihre Zeit damit verschwendet, seinen Umtrieben von der geschichtlichen Vergangenheit bis zur Gegenwart nachzuspüren. Wen die Rassenfrage nicht mehr schlafen läßt, der hat sonst keine Sorgen mehr, und wer jüdische Bettlakengeheimnisse ausschnüffelt, der steckt seine Nase gewiß nicht mehr in die Bilanzen der Aktiengesellschaften. Je mehr einer mit Biologie gefüttert wird, desto weniger Appetit hat er auf Soziologie; je mehr einer hinter den Methoden der Aufnordung her ist, desto kälter lassen ihn die kapitalistischen Ausbeutungspraktiken der Bourgeoisie. Die ‚Reinheit des Blutes’ raubt der Kümmerlichkeit des Lebensstandards die Bitterkeit, und wer Rassestolz hat, kommt leichter darüber hinweg, wenn es ihm an Brot fehlt.“[2]

 

[1] E. Niekisch, Das Reich der niederen Dämonen – eine Abrechnung mit dem Nationalsozialismus, S. 126

[2] Ebenda, S. 53

Detlef Nolde im Netz:
http://detlefnolde.blog.de ,
Forum:
http://www.detlef-nolde.de.vu

 

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