|
AUTO: Nr. 10, April 2004
Pierre Guillaume: „Vernichtung“? (1 und 2) Zweiter Teil des Textes „Völkermord, Holokaust, Schoa – Eine Frage der Terminologie?“ (=>)
Wir haben im ersten Teil dieses Aufsatzes1 die Herkunft der Begriffe „Genozid“, „Holokaust“ und „Schoa“ untersucht, die die
Schlüsselbegriffe der Liturgie der „Erinnerung“ sind. Diese drei Begriffe haben die besondere, in der Linguistik außergewöhnliche Gemeinsamkeit, daß sie entweder künstlich geschaffen oder willentlich und
bewußt mit einer neuen Bedeutung versehen und schließlich durch einen rituellen und zauberischen Gebrauch in den Medien der Umgangssprache aufgezwungen worden sind. Vor der speziellen Benutzung eines jeden dieser
Begriffe haben diese entweder nicht existiert (Genozid), haben sie nicht den gleichen Sinn gehabt (Holokaust) oder haben im Französischen keinen Sinn, außer dem, der (im Falle „Schoa“) dem Begriff aus der
liturgischen Anwendung erwächst.
Das Wort Vernichtung2 dagegen ist ein Wort, das in der französischen Sprache allgemein benutzt wird und dessen Bedeutung seit langem festgelegt ist. Im
Wörterbuch Paul Robert, Larousse 1955, heißt es:
„Extermination. Dingwort, weibl. (1160, selten vor dem 16. Jh.; lat. christl. exterminatio. Siehe Exterminer3 [vernichten].)
Vorgang der Extermination [Vernichtung], bis zum Letzten umkommen lassen4 ; dessen Ergebnis.“
Eine genaue Bedeutung! Keine Zweideutigkeit. Der Begriff beinhaltet, daß, wer auch immer zum Opfer dieser Vernichtung wird, die vollständige Auslöschung der
Gesamtheit angestrebt oder realisiert wird. Aus diesem Grund wird das Wort ganz besonders im Falle des Kampfes gegen die „Schädlinge“ benutzt, bei dem es um die „Ausmerzung“5 geht – was im
allgemeinen nicht immer erreicht wird –, damit es aus einer verbleibenden Population heraus zu keiner erneuten Vermehrung kommt. Das Wort wird in all jenen Fällen benutzt, wo beispielsweise eine Tierart auf
ein zahlenmäßiges Niveau herabfällt, auf dem die Reproduktion, also das Überleben der Art, bedroht ist. Beispiele dafür gibt es in Hülle und Fülle. Doch in diesem Fall beinhaltet die Verwendung des Begriffes die
offensichtliche Einschränkung, daß es sich fast um eine Ausrottung handelt (des europäischen Bisons, des amerikanischen Bisons, des Przewalski-Pferdes, des Rhinozerosses... – eine lange Liste), denn es gibt einige Überlebende, von denen aus man versucht – mit mehr oder minderem Erfolg –, die Art zu retten. Aber die Verwendung des Wortes – auch in diesem Falle – verändert weder den Sinn noch die Definition. Sie unterstreicht im Gegenteil, daß der als solcher definierte Prozeß nicht bis an seinen Abschluß gekommen ist. Desgleichen verändert die Verwendung dieses Begriffes in Fällen, wo eine Art eine große Population aufweist, wie z.B. der afrikanische Elefant in bestimmten Schutzgebieten, nicht die Bedeutung des Wortes selber. Man kann von der Ausrottung des afrikanischen Elefanten sprechen – unter der Bedingung, eine geographische Präzisierung anzufügen, die eine Untergruppe abgrenzt, denn außerhalb der präzise benannten Region, wo er wirksamen Schutz genießt, ist tatsächlich ein Prozeß der Ausrottung in Gange; selbst wenn dieser Prozeß in manchen Regionen umkehrbar ist, eben weil der Ausrottungsprozeß nicht bis an sein Ende getrieben wurde.
Die Art ist nur ein Kriterium unter vielen, die die Gesamtheit zu bestimmen erlaubt, die Gegenstand der Ausrottung ist. Diese Gesamtheit kann groß oder klein,
von endogenen oder exogenen Kriterien definiert sein – darauf kommt es nicht an. Doch der Gebrauch des Wortes im Französischen geht davon aus, daß eine definierte Gesamtheit Gegenstand einer totalen
Auslöschung6 ist.
Was die Menschen anbelangt, so gibt es zahlreiche Fälle von Ausrottungen klar bestimmter Gruppen innerhalb der Art. Dies gilt für die Arawak-Indianer
durch die Karibiker7 und im Falle der Ur-Tasmanier. Die ausgestopften sterblichen Überreste des letzten von ihnen, einer 1871 gestorbenen Frau, soll sogar in einem Museum bis ins Jahr 1947 ausgestellt gewesen
sein. Claude Lévi-Strauss berichtet von vielen weiteren Beispielen. Die wirklichen Völkermorde sind Gegenstand gelehrten Wissens und allgemeiner Unwissenheit.
Bei allem Gesagten: Die Vernichtung der Juden während des Zweiten Weltkrieges ist eine geltende und anerkannte Tatsache. Es ist eine in tausend Büchern,
Zeitschriften und Presseartikeln verkündete Tatsache. Die Tatsache findet Tag für Tag in Fernsehen und Rundfunk Bestätigung. Es ist eine Offenkundigkeit, eine Gewißheit.
Und die Tatsache ist nicht nur einfach eine universell geltende Offenkundigkeit8 , die – unter allen möglichen anderen Offenkundigkeiten, an die zu
erinnern nicht nötig ist – niemand ignorieren kann. Diese Tatsache ist eine Offenkundigkeit, aus der mannigfache Konsequenzen abgeleitet werden: nicht nur philosophische und theologische, ethische, moralische,
sondern auch juristische, institutionelle, also solche das gesamte Rechtswesen betreffende.
Es ist eine Tatsache, die keiner das Recht hat zu ignorieren.
Und so wurde ich im Juli 1987 von Untersuchungsrichter Legname in Auch (Südfrankreich) vorgeladen, um für die Veröffentlichung der Annales d’histoire révisionniste Nr. 1 angeklagt zu werden. Richter Legnam zögerte noch in der Frage der Qualifikation der strafbaren Handlung (Aufstachelung zum Rassenhaß oder Verbreitung falscher Nachrichten9 ), doch wiederholte er drei Mal, daß strafbare Handlung im wesentlichen durch „die Leugnung der Vernichtung der Juden“ gegeben sei.
Er warf mir insbesondere den Titel eines Artikels von Carlo Mattogno („Der Mythos der Vernichtung der Juden“) vor, der ihm ganz allein schon nicht
tolerabel zu sein schien. In zwei Stunden Anhörung war der Richter nicht in der Lage, eine weitere Kritik bezüglich der ersten Ausgabe der Annales zu artikulieren. Er stellte seine enzyklopädische Ignoranz in der Sache unter Beweis und schien durch meine ersten Antworten, die ihn erblicken ließen, daß die Dinge möglicherweise komplexer sind als er es auf den ersten Blick angenommen hatte, die Fassung zu verlieren. Doch die Vernichtung
der Juden war eine Sache, die er wußte: mit einer unerschütterlichen Gewißheit, an die er sich klammerte wie der Schiffbrüchige an den Rettungsring. Ob nun Verbreitung von falschen Nachrichten oder
Aufstachelung zum Rassenhaß: Darüber kann man streiten. Aber die Vernichtung der Juden: kein Thema!10
Dennoch behauptet niemand, daß die Juden völlig verschwunden seien. Es ist sogar äußerst einfach, das Gegenteil zu beweisen. Und dies um so mehr, als sich in
den 60er Jahren unter dem Einfluß verschiedener Faktoren11 die jüdische Identitätstiftung und die Forderung nach einer solchen ganz banal und zum Allgemeingut geworden sind.
Aber bei jedem lebenden, überlebenden Juden haben wir es eher mit einem lebenden Zeugen der Vernichtung der Juden zu tun. Jeder Jude stellt eine Ausnahme, ein Wunder dar, dessen ungewöhnliche und unaussprechliche Gegenwart einen jeden an die „unerträgliche“12 Realität der Vernichtung erinnert.
Daß die 700000 Juden, auf deren Vertretung sich die Institutionen der jüdischen Gemeinde in Frankreich berufen13 , in sich selbst ein eklatante
Widerlegung der These von der Vernichtung darstellen – die einfache Äußerung dieses Gedankens wird als unanständig und verabscheuungswürdig angesehen. Man könnte ja auf die Tatsache hinweisen, daß gut die
Hälfte dieser 700000 Juden aus Nordafrika stammt – aus Marokko, Tunesien und Algerien – und in den 60er Jahren nach Frankreich eingewandert sind. Aber das hat man nicht nötig. Diese sind demnach nicht
die Überlebenden einer Vernichtung, von der sie jedenfalls nichts mitbekommen haben und der ihre Eltern während des Krieges, und auch nicht unmittelbar nach dem Krieg, keine Aufmerksamkeit geschenkt haben. 14
Trotzdem sind diese nordafrikanischen Juden „Zeugen“. Sie sind sogar besonders überzeugt und aktiv. Aus ihnen rekrutieren sich im wesentlichen die Kommandos für die vielen Gewaltaktionen, bei denen
Revisionisten angegriffen wurden, und ihnen ist es gelungen, in Frankreich die elementare Ausübung der Meinungs- und Versammlungsfreiheit für Andersdenkende abzuschaffen.15
Darin liegt ein Mysterium. Nach jeder Logik zeugen die Juden, die während der Zeit des Zweiten Weltkrieges ums Leben gekommen sind, dafür, daß eine bestimmte Zahl, eine große Zahl an Juden im Verlaufe dieses Krieges umgekommen sind. Und die lebenden Juden, die überlebenden Juden zeugen dafür, daß eine bestimmte Zahl an Juden überlebt haben. Doch diese Logik gilt im vorliegenden Fall nicht. Genau das Gegenteil ist wahr. Doch versuchen wir, anstatt uns darauf zu beschränken, das Paradoxon herauszustellen, in das Arkanum dieses verkehrten Denkens vorzudringen.
Da die Vernichtung eine indiskutable Tatsache ist, bezeugen die lebenden Juden, ohne Ausnahme, durch ihre Anwesenheit die indiskutable Tatsache der
Vernichtung.
Das ist der obligatorische Ausgangspunkt.
In diesem Krieg sind zig Millionen Menschen getötet worden. Doch vernichtet sind nur die Juden worden.
Versuchen wir also in die innere Logik dieses Anspruches einzudringen, deren Konsequenzen beträchtliche Auswirkungen haben. Doch zunächst eine Anekdote, die
den Aufstieg und die universelle Trächtigkeit dieses Glaubens illustriert:
Anfang der 70er Jahre, noch bevor ich die erste Buchhandlung „La Vieille Taupe“ geschlossen habe, die ich 1965 mit Guy Debord und den Situationisten in
der Rue des Fossés St. Jacques aufgemacht hatte, besuchte ich meinen Freund und Kollegen Béla Élek, der eine alte Buchhandlung unten in der Rue St. Jacques betrieb (heute Buchhandlung Hatchuel). Er war nicht da.
Seine Sekretärin sagte mir, er sei „in der Filiale“, d.h. im Café an der Ecke Boulevard St. Germain/Rue Dante. Dort traf ich ihn dann auch in Begleitung von Jean-Gabriel Cohn-Bendit, Daniel Ben Said, Bernard Krivine und, soweit ich mich erinnere, Daniel Cohn-Bendit16 . Ich kannte jede dieser Personen, doch ihr Zusammensein hatte etwas
Ungewohntes. Béla Élek und die Cohn-Bendit-Brüder standen intellektuell den Thesen von „Sozialismus oder Barbarei“ nahe, d.h. sie waren den Trotzkisten gegenüber sehr kritisch, was von diesen erwidert wurde.
Ben Said, der manchmal zur „Vieille Taupe“ kam, gehörte zur trotzkistischen Führung (IV. Internationale, LCR17 ). Bernard Krivine, ein Vetter Alain Krivines, war kein Aktivist, doch stand er intellektuell
dem Trotzkismus nahe. Er war eher Mathematiker, hatte die Vorbereitungskurse für die École Polytechnique in einer Klasse mit meiner Schwester gemacht. Er ist mehrere Male bei uns zu Hause gewesen.
Ich kannte also jeden von ihnen persönlich, doch jeweils in verschiedenen Welten; und zur damaligen Zeit fiel es niemandem im Milieu der radikalen Linken ein,
daß das ihnen gemeinsame Judentum ein Grund für ein Zusammentreffen sein könnte. Ich grüßte also die Gesellschaft mit einem banalen Spruch: „Ach ihr! Salut! Was macht ihr denn da zusammen?“
Ich denke, das war das erste Mal in meinem Leben, daß ich einer Gruppe begegnete, die ausschließlich aus Juden bestand und deren von allen geteilte
Besonderheit der anscheinende Grund ihres Zusammentreffens war. Béla Élek antwortete mir sofort: „Was sollen wir schon machen? Wenn ein Vicomte einen anderen trifft, was sollen die sich schon erzählen? – Wir
sprachen gerade über die seltsame Tatsache, daß wir alle Überlebende sind.“
Um die Situation richtig begreifen zu können, muß man wissen, daß es Béla Élek, dessen Bruder Thomas von den deutschen Besatzern wegen Teilnahme an bewaffneten
Aktionen und am Attentat der Gruppe Manouchian („l’affiche rouge“) erschossen worden war, gewesen war, der mir sein Exemplar von „Le mensonge d’Ulysse“ von Paul Rassinier18 , das nicht
mehr zu haben war, geborgt hatte. Verschiedene Gerüchte hatten damals meine Aufmerksamkeit auf dieses Buch gezogen. Wir hatten viel darüber diskutiert. Er glaubte schon nicht mehr an die „Gaskammern“ und
überhaupt nicht mehr an die „sechs Millionen jüdischer Opfer“. Er wußte, was er vom Stalinismus, von den Stalinisten, den Mechanismen des guten Gewissens und der Propaganda zu halten hatte. Zu dieser Zeit
glaubten also weder er noch ich noch an die offizielle These, doch ich glaubte noch an die These von der „Vernichtung“ ohne Gaskammer. Eigentlich hatte ich keine gefestigte Idee, doch mein Geist wachte gerade
auf. Ich versuchte zu verstehen, und ich nahm nicht mehr für bare Münze, weder was man mir über die Juden erzählte, noch was die Juden von sich selbst sagten. Doch war ich weiter wohlwollend und mit dem besten
Willen ihnen gegenüber eingestellt. Wir – Béla Élek und ich – kamen uns jedenfalls damals in einer gemeinsamen Überzeugung nahe: Das deutsche Volk in seiner Gesamtheit traf überhaupt keine Verantwortung,
und der Antigermanismus war absolut widerwärtig.19
Ich muß auch darauf verweisen, daß keiner der Anwesenden zum Schoabusineß oder zu der Art Juden gehörten, wie man sie in den folgenden Jahren in Erscheinung
treten sehen konnte, und keiner der Anwesenden, außer Béla, wußte um die von Rassinier aufgeworfenen Fragen. Die zahlreichen Juden, denen ich bei „Sozialismus oder Barbarei“ und in den trotzkistischen Kreisen
begegnete – wobei ich in den meisten der Fälle gar nicht wußte, daß sie Juden waren –, hatten im allgemeinen mit jeder Form von Judäozentrizität und also auch mit den Institutionen der Gemeinde
gebrochen. Antisemitismus war absolut unbekannt, aber die Juden machten auch nicht bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit irgendeine besondere Identität und keine anklagende und beschuldigende Meinung
gegenüber allen anderen geltend.
Dennoch schien sich in ihren Köpfen die Idee langsam festzusetzen und zum Gesprächsthema zu werden – und das also in Kreisen, die bis dahin eine solche
judäozentrische Sicht noch vollständig zurückgewiesen hatten –, sie seien einer Vernichtung entkommen, die sich von anderen, anderen Völkern geschehenen „Vernichtungen“ grundsätzlich unterscheide;
darin läge ein besonderes, bezeichnendes und bedeutsames Element, um das herum sich die Wahrnehmung der Geschichte und ihres Sinnes neu eingeschätzt werden müsse. Diese Idee – ich sollte es später entdecken
– hatte die jüdischen Gemeinden in den USA bereits vollständig ergriffen und begann sich nun in Frankreich durchzusetzen und bis in die trotzkistischen und linksradikalen Milieus vorzudringen, wie dieses
Zusammentreffen bezeugt.
Im allgemeinen galt in den trotzkistischen Kreisen das Buch Abraham Léons20 als Standardwerk über die Judenfrage. Léon selbst ist Ende 1944 aus Belgien
deportiert worden und in Auschwitz ums Leben gekommen. In seinem Buch versuchte er die Gründe und historischen und gesellschaftlichen Ursachen der Rolle der Juden in der Geschichte auf materialistischer Grundlage
und in einer Perspektive zu erklären, die mit dem Judäozentrismus brach. Er kritisierte den Zionismus, von dem er voraussah, daß er das Spiel des amerikanischen Imperialismus spielen würde. In seinem Text, den er im
Dezember 1942, also mitten im Krieg, abgeschlossen hatte, machte er keine qualitative Unterscheidung der verschiedenen im Krieg befindlichen Imperialismen, und er verteufelte das nationalsozialistische Regime genau
so wenig wie die anderen Kriegsparteien.
Zusammenfassend gesagt versuchten die Juden, die ich bis dahin kannte, die von den Juden erlittenen besonderen Verfolgungen eher im Rahmen der allgemeinen
Krise, des Krieges und der von allen erlittenen Verfolgungen zu denken und wiesen judäozentrische Erklärungen zurück.
Das Überraschendste war – obwohl ich darauf erst viel später kam –, daß diese Idee (einer ganz und gar spezifischen Vernichtung entkommen zu sein,
die eine Außergewöhnlichkeit begründete) sich in den Köpfen der Juden meines Umfeldes durchzusetzen begann und diese darin einte, obwohl bei keiner ihrer Familien diese These zutraf. Und, ohne weiter darauf
zu achten, hing auch ich dieser These an, da auch ich überzeugt davon war, daß die jüdischen Familien, die ich kennengelernt hatte und die den Krieg überlebt hatten, außergewöhnliche Ausnahmen waren.
Zehn Jahre später, als die Affäre Faurisson ihren Höhepunkt hatte, habe ich oft an dieses unvorhergesehene Zusammentreffen gedacht. Jeder der anwesenden Juden
war davon überzeugt – denn es war eine universell verkündete Wahrheit –, daß die Juden vernichtet worden waren, wobei es sehr wohl in eines jeden eigener Familie viel mehr „Überlebende“ gab als
„Vernichtete“.
Zu diesem Ergebnis bin ich nicht durch besondere Nachforschungen oder Untersuchungen gekommen. Dr. Krivine war der Zahnarzt unserer Familie. Er selbst hatte
mir gesagt, daß seine Familie das Glück gehabt hatte, ohne all zu große Verluste durch den Krieg gekommen zu sein, und er wies mich darauf hin, daß diejenigen, die deportiert worden waren oder den Tod gefunden
haben, dies eher aufgrund des von ihnen geleisteten Widerstandes oder des politischen Engagements oder von stalinistischer Seite erlitten haben als weil sie Juden waren. Er hatte mir dies etliche Jahre bevor ich die Bücher Paul Rassiniers entdeckte erzählt, als ich noch ganz im Gegenteil unter dem Einfluß eines (damals) sehr nahen Freundes,
Édouard Taubé – auch er Jude – stand, der mir den ganzen Tag und die ganze Nacht über von der „Vernichtung der Juden“ erzählte21 ; ich dachte nicht im geringsten daran, daß das, was er mir
erzählte, auf irgendeine Art in Zweifel gezogen werden könnte.
Was die Familie Élek betrifft, war ich von Béla zu seiner Mutter auf eine Familienfeier eingeladen worden. Ich habe dort seine Schwester getroffen und an der
Wand das Foto seines Vaters gesehen, der ein hohes Tier im stalinistischen Apparat der ungarischen KP gewesen war. Gestorben war er – glaube ich – 1954, d.h. nach dem Krieg, den er in Frankreich erlebt
hat. Ich habe von anderen Familienmitgliedern sprechen hören: ein Onkel in Amerika und ein weiterer Onkel ein ziemlich wichtiges Parteimitglied im Polizeiapparat! Das hat mich doch sehr verdutzt. Béla stand den
Ideen von „Sozialismus oder Barbarei“ nahe. Er war ein guter Kumpel. Wir arbeiteten zusammen. Ich glaubte mit ihm die Ansichten über den Stalinismus zu teilen. Der Ungarnaufstand 1956, sowohl national als auch
proletarisch wie die Pariser Kommune, doch wo außerdem die Arbeiterräte eine entscheidende Rolle in der Organisierung des Aufstandes spielten, schien uns die Perspektive eines revolutionären Zyklus’ eröffnet
zu haben... Meine Überraschung hätte nicht größer sein können, als ich erfuhr, daß die Familie Élek vorzügliche Verbindungen zu einem Nazi-Würdenträger unterhielt. Ich erfuhr, daß Hélène Élek in den 50er Jahren, zu
einer Zeit, von der ich meinte, daß da der „eiserne Vorhang“ ziemlich dicht war, nach Ungarn reiste und daß sie in Führungskreisen der stalinistischen KP als eine Persönlichkeit des französischen Widerstands
empfangen wurde. Doch Béla erklärte mir, daß die Situation in Ungarn nicht die gleiche sei..., daß man verstehen müsse..., daß er (sein Onkel) Jude sei..., daß es dort Antisemitismus gäbe, was man berücksichtigen
müsse... Ich habe in dem Moment nicht weiter darüber nachgedacht. Aber ich war von der Entdeckung verblüfft, daß eine im Antifaschismus, auch im bewaffneten Kampf aufgehende jüdische Familie, mit Ausnahme von
Thomas, der bei Widerstandaktionen festgenommen und erschossen worden war, den Krieg in ihrer Gesamtheit überlebt hatte. In Anbetracht dessen, was ich auf den verschiedenen Wegen, auf denen man derlei Dinge erfährt,
gehört hatte, und was ich über das Schicksal der Juden während des Krieges zu wissen glaubte, schien mir diese Lage wundersam.
Was die Familie Cohn-Bendit anbelangt, muß ich sagen, daß trotz der Beziehungen, die ich mit Daniel Cohn-Bendit vor Mai ’68, doch vor allem mit seinem
Bruder Jean-Gabriel in den 80er Jahren hatte, als wir in der Frage des Revisionismus und in der Faurisson-Affäre zusammenarbeiteten, weder von dem einen, noch von dem anderen mir gegenüber je die Frage der Vernichtung ihrer Familie erwähnt wurde. Das soll natürlich überhaupt nichts heißen, denn ich glaube eher – und das hat sich oft bestätigt –, daß die, deren Familien wirklich ausgelöscht
worden sind, nicht gern darüber sprechen, da sie eben ganz von der Trauer um den Verlust der Familie eingenommen und geprägt sind. Aber ich kann mir – in Anbetracht des Themas, über das wir gemeinsam
arbeiteten – schwer vorstellen, daß Jean-Gabriel mir nie von der Vernichtung seiner Familie berichtet hätte, wäre dies der Fall gewesen. Was Daniel anbelangt, so hat er nie dieses Argument angeführt, auch
nicht, um bei unseren wenigen Zusammenkünften lange nach dem öffentlichen Ausbruch der Faurisson-Affäre seine Zurückhaltung in Sachen Revisionismus zu rechtfertigen. Im Gegenteil: Daniel Cohn-Bendit hat stets nur
politisch argumentiert: „Na gut... einverstanden... aber... du verstehst... das wird den Rechtsextremen Futter geben... dem deutschen Rechtsextremismus!... Weißt du überhaupt, was das bedeutet?!“
Eine andere Anekdote: Im Laufe des Jahres 1981 schlug die Faurisson-Affäre ihre höchsten Wellen, doch die Hysterie und die Repression waren nicht so stark wie
heute. Viele, auch unsere erbittertsten und irrationalsten Gegner, hatten die Hoffnung noch nicht verloren, daß es ihnen gelingen würde, die Argumente der Revisionisten rational zu widerlegen. Sie machten sich also
an die Arbeit, woraufhin ein gewisser Dialog zwischen den sich widersprechenden Thesen in Gang kam. Zu dieser Zeit konnte man noch hoffen, daß sich schließlich eine „zivilisierte“ Diskussion durchsetzen würde.
Jean-Edern Hallier hatte mir die Leitung einer Reihe Essays beim Verlag Hallier-Albin-Michel übertragen. Es war vereinbart, daß ich u.a. revisionistische Bücher herausbringe, darunter das Grundlagenwerk „The Hoax of
the twentieth century“ von Arthur Butz22 . Doch ich sollte mit Noam Chomskys „Politischer Ökonomie der Menschenrechte“ beginnen.
Nachdem diese Übereinkunft getroffen war23 , nahm Jean-Edern Hallier mich mit in die Brasserie Lipp. Jean-Paul Aron war dort bei Tisch und lud uns zu
sich. Jean-Edern stellte mich als jemand vor, der eine Kollektion „über den Genozid“ vorbereite. Jean-Paul Aron, der, obwohl Jean-Edern ihm meinen Namen genannt hat, noch nicht wußte, daß ich der Verleger
Faurissons bin, wies uns darauf hin, daß in seiner Familie, auch im weitesten Sinne des Wortes, die Zahl der Opfer des Genozids genau gesagt gleich null sei. Doch als ich andeutete, daß diese Situation unter den Juden möglicherweise weniger außergewöhnlich sei als allgemein angenommen und ich mich als Verleger Faurissons outete, bedeutete Jean-Paul Aron, ohne wirklich aggressiv zu werden, daß er es vorziehe, der Diskussion aus dem Weg zu gehen. Kurze Zeit vor unserem Treffen hatte er bekannt gegeben, daß er HIV-positiv sei, und man begann, ihm seinen schlechten Gesundheitszustand anzusehen. Ich glaubte, nicht insistieren zu dürfen.
Ich könnte viele solcher Anekdoten aufzählen.24
Natürlich weiß ich auch, daß beide Elternteile von Pierre Vidal-Naquet festgenommen und deportiert worden sind und in der Deportation unter nicht geklärten
Umständen ums Leben gekommen sind. Vidal-Naquet ist also Waise, aber er ist nicht ohne Familie. Ich kenne auch Maurice Rajsfus, der in seinem Buch „Jeudi Noir, 16 juillet 1942“ davon berichtet, wie seine
Eltern, seine Schwester und er selbst festgenommen, und wie seine Schwester und er schließlich befreit worden sind. Seine Eltern sind nicht aus der Deportation zurückgekommen und also unter ungeklärten Umständen ums
Leben gekommen. Die beiden Kinder sind demnach Waisen. Sie gehören dem Milieu erst nach dem Kriege aus Polen eingewanderter armer Juden an und haben, glaube ich, auch keine Familie mehr.
Dies ist auch der Fall jener drei kleinen Töchter eines deutschen Soldaten, der von sogenannten Widerstandskämpfern auf viehische Weise umgebracht worden war,
die nie im Kampf gestanden haben, sondern deren Heldentaten sich darauf beschränkten, kriegsgefangene deutsche Soldaten, die sich kampflos ergeben hatten25 , abzuschlachten. Es sei denn, die
Befreiungsbombardierungen haben diesen Mädels das traurige Schicksal von Waisenkindern erspart...
Ich habe etliche französische und deutsche Kriegswaisen kennengelernt. Dies ist zum Beispiel der Fall zweier meiner Freunde. Ich war im Krieg für zwei Wochen
in einem Waisenhaus, wo ich mit vielen Waisenkindern in Berührung gekommen bin. Auch später habe ich oft darüber nachdenken müssen, denn ich kenne niemanden, der irgendwann einmal aus irgendwelchen Gründen nicht die
Hilfe seiner Familie gebraucht hätte. Auch hat mich, wenn ich damit konfrontiert wurde, die Leichtigkeit verdutzt, mit der manche Juden, deren ganze Familie vernichtet worden war, sich als Opfer betrachteten,
wobei ich jedoch feststellen konnte, daß sie auf Beziehungs- und familiärer Ebene eine äußerst beschützte und privilegierte Lage genossen, eine Lage, die jedenfalls materiell und beziehungsmäßig in allem der
meinigen überlegen war. Ich bin verblüfft worden, wie manche diesen eingebildeten Opferstatus psychologisch ausnutzten, dies in Kontrast zur äußersten Zurückhaltung der wirklichen Opfer, der Waisenkinder und
Familienlosen, die ich kannte.
Die Geschichte wird nicht durch individuelle Fälle geschrieben. Aber die individuellen Fälle schreiben sich in die allgemeine Geschichte ein, die davon
Rechenschaft ablegt. Nur eine umfassende Analyse kann feststellen, in welchem Maße eine individuelle Geschichte für ein gemeinsames Schicksal oder für eine Außergewöhnlichkeit steht.
Und hier stehen wir wieder vor unserer Ausgangsfrage: Warum wird das Schicksal der Juden in Frankreich während des Zweiten Weltkrieges in Begriffen wie
„Genozid“, „Holokaust“, „Schoa“ und „Vernichtung“ gedacht?
Sind die französischen Juden vernichtet worden?
Man schätzt die jüdische Bevölkerung im Frankreich des Jahres 1936 auf 250000 Personen. Man schätzt die jüdische Bevölkerung im Frankreich des Jahres 1984 auf
700000 Personen, von denen rund die Hälfte aus Nordafrika stammt. Die europäischstämmige jüdische Bevölkerung in Frankreich soll daher etwa 350000 betragen. Unabhängig von der natürlichen demografischen Entwicklung,
die im Falle der europäischen Juden schwach ist, hat es seit 1936 aus Deutschland, Polen, Rußland, der Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien usw. eine konstante Einwanderung gegeben. Gleichzeitig erfolgte eine
Auswanderung nach Nord- und Südamerika, Palästina bzw. Israel.
1938 hat es eine Masseneinwanderung von etwa 50000 Juden aus Deutschland gegeben. Es handelte sich um polnische Juden, die im nationalsozialistischen
Deutschland mit einem polnischen Paß lebten und zwischen 1920 und 1938 nach Deutschland eingewandert waren. Sie wurden in Deutschland als polnische Staatsangehörige betrachtet, die durch ihren Paß mit dem
Ausländerstatus geschützt waren. Trotz des offiziellen und offenen Antisemitismus im nationalsozialistischen Deutschland hatten sie die deutsche Ordnung und die deutsche Wirtschaft der Situation in Polen vorgezogen.
Im April 1938 entschied der polnische Außenminister Beck, allen polnischen Juden, die außerhalb Polens lebten, die polnische Staatsangehörigkeit zu entziehen und ihre Pässe nicht zu verlängern. Doch unter dem Schutz
dieses Passes, solange er gültig wäre, konnten sie Deutschland legal verlassen. Die meisten von ihnen entschieden sich für diese Lösung und gingen nach Frankreich. Auch außer dieser Zeit des Massenandrangs (April
bis Oktober 1938) kam ein konstanter Fluß von Juden, um sich in Frankreich niederzulassen oder in andere Länder weiterzuziehen.
Doch weil es sich um einen ständigen Fluß von Ein- und Auswanderung handelte, ist es schwierig festzustellen, wieviel Juden in dieser Zeit nach Frankreich
ein-, und wieviel Juden wieder aus Frankreich ausgewandert sind. Es ist demnach schwierig, die Zahl der Juden festzulegen, die sich bei Kriegserklärung, beim Zusammenbruch und der Besatzung der Nordzone und
schließlich bei Besatzung der Südzone auf französischem Boden befanden. Ihre Zahl überstieg 100000, vielleicht um vieles; das Doppelte ist nicht unwahrscheinlich. Es war also eine jüdische Bevölkerung von 350000 bis
450000 Personen, die den Kontrollmaßnahmen und der Unterdrückung des Besatzers ausgesetzt waren.
Um etwas genauer zu werden: 75721 Juden sind aus Frankreich deportiert worden. Ins Verhältnis zu den mindestens 35000 Juden, die sich während der gesamten
Dauer des Krieges auf französischem Boden befanden, gebracht, stellt dies etwa 21 Prozent dar. 78 Prozent sind demnach nicht deportiert worden.
Ist es unter diesen Bedingungen legitim und überhaupt möglich, von Vernichtung zu sprechen? Darf eine solche Vorstellung von Vernichtung und eine solche
historische Interpretation der Tatsachen mit dem Gesetz durchgesetzt und den Bürgern aufgezwungen werden?
Ich diskutiere hier nicht die legitimen Gefühle des Schreckens, auch nicht die Verurteilung, die diese Massendeportationen von Bevölkerungsteilen, unter denen
die Mehrzahl der Männer, Frauen und Kinder nicht an Aktivitäten des Widerstands beteiligt waren, hervorrufen kann.
Ich diskutiere ganz einfach nur eine Sache: Ist der Begriff „Vernichtung“ adäquat, um diese unbestrittene historische Tatsache – die Deportation
von 21 Prozent der damals in Frankreich lebenden Juden – zu beschreiben? Ja oder nein?
Die Antwort lautet offensichtlich und unbestreitbar: nein! Und wenn die 21 Prozent tatsächlich vernichtet worden wären (wobei wir es mit der Vernichtung von 21
Prozent Deportierter und nicht mit der Vernichtung der Juden zu tun hätten), hätte dies dann die biologische Reproduktion der verbleibenden Juden (78 Prozent) verhindert? Auch hier lautet die Antwort: nein!
Und trotzdem heißt es im Beschluß des Richters Pluyette vom 25. Mai 1987, mit dem die Beschlagnahme der ersten Ausgabe der Annales d’histoire révisionniste bestätigt wurde: „Die erste Nummer dieser Zeitschrift, in der die Vernichtung der Juden in Zweifel gezogen wird, stellt eine Gefährdung des öffentlichen Friedens dar.“
Eine weitere verwirrende und beunruhigende Feststellung: Obwohl meiner persönlichen Erfahrung nach dieses Phänomen so gut wie verschwunden ist26 , kam es
nicht selten vor, daß man vehement erklärt bekam: „Meine ganze Familie ist vernichtet worden!“, wobei, wie zur Unterstützung dieser Erklärung, eine genaue Zahl von Opfern genannt wurde. Dieser Argumentation
begegnete man, so bald man in einer öffentlichen Diskussion auf diesen oder jenen Punkt zu sprechen kam, immer wieder. Sie ist mir Hunderte von Malen entgegengehalten worden. Und zuerst habe ich es geglaubt. D.h.,
ich hielt es im Falle des jeweiligen Gesprächspartners in diesem Augenblick für wahr. Oft wurde eine Opferzahl zur Untermauerung nachgeschoben. Eines Tages merkte ich, daß die genannte Zahl fast nie gerade
war27 und oft mit 7 endete (37, 63, 97 waren die häufigsten zweistelligen Zahlen. Es fielen auch oft die Zahlen 117 und 127)28 . Warum? Natürlich können Aktivisten aller Sachen alles Mögliche für ihre gute Sache erfinden. Doch ich hatte oft den Eindruck – und fand es auch bestätigt –, daß meine Gesprächspartner subjektiv ehrlich waren! Sie haben von jemandem gehört – auf einem Familientreffen (oder eines der „Gemeinde“) oder bei einer Diskussion –, daß über die Familienmitglieder hinaus,
die jedem bekannt waren, der ganze Rest vernichtet worden war. Und dieser Jemand hatte Nachforschungen betrieben und dabei herausgefunden, daß... Wenn die Zahl einmal im Umlauf ist, hat sie nur noch eine rein
rhetorische Funktion, ohne daß sich je die Mühe gemacht worden wäre, sie zu überprüfen. Jede jüdische Familie hatte ihre Zahl... Doch jedes Mal, wenn sich die Möglichkeit präsentierte, die Zahl zu überprüfen, konnte
ich feststellen, daß die sakrosankte Zahl ohne jede Grundlage war. Ich konnte dies natürlich nur im Falle meiner nahen jüdischen Freunde feststellen, die sich mitunter selbst täuschen lassen haben. Doch da ich zu
dieser Zeit entdeckte, daß in meinem Bekanntenkreis viele meiner Freunde Juden waren, habe ich es bei ungefähr zehn Familien überprüfen können. Doch auch dann blieb die Idee, oder eher das Gefühl, daß, über die
bekannte Familie hinaus – Vetter Mosche, Tante Zita und Onkel Anatole, die durch ein mehr oder weniger großes Wunder überlebt hatten – die ganze Verwandtschaft vernichtet worden war.
Dieses Gefühl ist mit der Nostalgie der patriarchalischen Großfamilie mit ihren Treffen, Festen und Feiern aus Anlaß von Hochzeiten, Beerdigungen, Geburten und
Jugendweihen in Zusammenhang zu bringen, die die rapide Verstädterung, vor allem seit Ende des Krieges, konkret und ideologisch auseinandergesprengt hat zugunsten einer aus fast nur dem Kern bestehenden
Kleinfamilie, wie wir sie heute kennen. Dies ist eine universelle Entwicklung. Auch ich, der ich einer Familie aus dem Osten Frankreichs entstamme, auf deren Feiern sich oft mehr als 100 Mitglieder trafen, habe
jeden Kontakt zu den meisten all der Onkel, Tanten, Vettern, Basen, Großneffen usw., mit denen ich meine Kindheit verbrachte, verloren, und ich kenne nicht einmal die Anschrift derer, die in Paris leben. Dieses
Auseinanderbrechen hat es in ganz Frankreich gegeben. Im Falle der jüdischen Familien aus Osteuropa hat sich dieses Auseinanderbrechen seit 1920 weltweit abgespielt. Darüber hinaus ist der Wegfall des Shtetls und das Ausbluten der Gemeinden durch Auswanderung von ideologischen und vielen Familienkrisen begleitet worden. Die Konflikte zwischen Stalinisten, Trotzkisten, Bündlern, Zionisten, Anarchisten und Sozialdemokraten, ohne die verschiedenen religiösen Strömungen dazuzurechnen, sind dazugekommen, die traditionelle Großfamilie endgültig auseinanderbrechen zu lassen. Unter diesen Bedingungen war es um so einfacher, sich vorzustellen, daß diese „große Familie“, die von der gesellschaftlichen und geschichtlichen Entwicklung ausgelöscht worden war, mit all ihren einzelnen Mitgliedern physisch vernichtet worden ist.
Im Verlaufe der 60er Jahre erlebten wir – mit dem Zusammenbruch der verschiedenen Messianismen, in denen die Juden eine Rolle spielten – eine
Rückkehr zum Judentum und wiedererwachende Gemeinden. Es verbreitete sich zunächst in den USA die Mode, auf die Suche nach seinen „Wurzeln“ zu gehen und Familientreffen zu organisieren, indem auf dem Weg von
Zeitungsannoncen auf allen Kontinenten Nachforschungen angestellt wurden. In den us-amerikanischen lokalen Zeitungen ist nun oft von diesen Zusammenkünften jüdischer Familien aus Europa zu lesen, in denen die Freude
darüber zum Ausdruck gebracht wird, daß man sich so zahlreich wiedergefunden habe, wobei sich bis dahin die meisten der Gäste für die „einzig Überlebenden“ gehalten hatten, bis sie die Anzeige eines fernen
Vetters in einer Zeitung entdeckten. Jede dieser Familienzusammenkünfte ist ein Beweis gegen die These von der Vernichtung. Doch diese Zusammenkünfte und die damit einhergehenden Nachforschungen bleiben sehr
unvollständig. Sie setzen beträchtliche finanzielle Mittel voraus und können also nur von wenigen Familien unternommen werden, und die Netze, die diese Familien über sind die bereits erzielten Ergebnisse.
Die Juden sind also nicht vernichtet worden; das ist offensichtlich. Doch es ist ein Verbrechen, und es gefährdet die öffentliche Ordnung, dies auszusprechen!
Wenn der Begriff „Vernichtung“ nicht in seinem wörtlichen und allgemein anerkannten Sinn gebraucht wird, was bedeutet dann der rituelle und pflichtgemäße
Gebrauch dieses Wortes?
Wir haben es offensichtlich mit einer symbolischen, rituellen und metaphorischen, d.h. religiösen Benutzung zu tun. Die Juden sind vernichtet worden;
nichtsdestotrotz hat die Mehrheit der Juden überlebt. Es handelt sich um ein Mysterium, um eine metaphorische Wahrheit.
Lucien Blaga29 ist meines Wissens der einzige Philosoph, der versucht hat, in die innere Logik des dogmatischen Denkens einzudringen und ihre
Schlüssigkeit, vor allem aber das unvermeidbar Widersprüchliche im Ergebnis einer Überschneidung zweier verschiedener Gedankenebenen aufzuzeigen, das das Dogma in seiner antinomischen Formulierung zum Ausdruck
bringt.
Ist einmal der dogmatische Charakter einer Aussage erkannt, ist es unmöglich, sie mit rationalen Argumenten, wie etwa der Gegenüberstellung der Tatsachen mit
dem Sinn der Worte, widerlegen zu wollen. Ein Dogma wird nicht durch Tatsachen widerlegt, denn die Wahrheit, die vom Dogma verkündet wird, ist von anderer Natur.
Wenn der katholische Priester am Altar Brot und Wein weiht, wird das Brot zum Leib Christi; der Wein verwandelt sich in das Blut Christi: Nehmet und esset,
dies ist mein Leib! Nehmet und trinket, dies ist mein Blut! Man kann es glauben oder nicht glauben. Doch man widerlegt die wirkliche Anwesenheit Christi nicht, indem man feststellt, was jeder Gläubige weiß: daß sich
die chemisch-physische Natur der Hostie und des Inhalts des Ziboriums nicht verändert und daß es sich vor und nach der Weihung um eine Hostie aus ungesäuertem Brot und Weißwein handelt. Die mystische Wahrheit der
Weihung und der Kommunion ist von einer anderen Natur. Das Dogma sagt uns gerade, daß es ein Mysterium ist und daß man daran glauben müsse. Hierfür braucht es den Glauben und die Gnade. Doch die wirkliche
Anwesenheit wird nicht mit einer trivialen Feststellung widerlegt. Und die „modernen“ Priester der heutigen Kirche, die zugeben, daß die Anwesenheit nicht real sei, bezeugen damit lediglich, daß sie jeden Sinn
für das Dogma, für das Mysterium, das Heilige und das Verständnis ihrer eigenen Religion verloren haben.
Desgleichen widerlegt man „die Vernichtung der Juden“ für den Gläubigen der Holokaustreligion nicht dadurch, daß man die Überlebenden zählt, denn die Wahrheit,
die sich durch die rituelle Beschwörung der Vernichtung ausdrückt, ist mystischer Natur. Auch wenn nur ein einziger Jude getötet worden wäre, wäre es immer noch eine Vernichtung!30
Dies und nichts anderes gilt es zu verstehen.
Das Judentum ist – wie jede andere primitive Stammesreligion und im Gegensatz zu Christentum, Islam und den großen Metaphysiken – eine Metaphysik
der (verheißenen) Scholle und des Blutes (die Nachfahren Abrahams) – eine monoethnische Religion. Es ist eine kämpferische und herrscherische Religion: „Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn
du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen.“ (1. Mose 32,29) „Israel“ – sârâh – heißt „siegreich kämpfen“. Im Rahmen dieser dem Judentum eigenen Metaphysik ist ein jeder Jude nur als Treuhänder und Träger dieser mysteriösen und mystischen Judaität und des Bundes, für den die Beschneidung die unauslöschliche Markierung ist, begreiflich.
Wenn also ein Jude getötet wird, wird in seiner Person notwendigerweise diese mysteriöse Judaität getroffen. Und der göttliche Plan – Gegenstand des
Bundes – wird dadurch verhindert.
„Für die Primitiven ist der Teil nicht das Ganze auf rein symbolischer Weise; sie ist es in Wirklichkeit“, bemerken sowohl
Lévy-Bruhl als auch Cassirer.
Denn: Die Judaität dauert bei allen anderen Juden fort, durch die der göttliche Plan seine unerbittliche Realisierung verfolgt... Demnach haben dieser Mord,
diese individuelle Aggression nur einen Sinn und eine Wirksamkeit, wenn sie weiter allen anderen Juden begegnen bis zur ihrer Vernichtung. Die Judaität stellt eine unabweisliche Verbindung zwischen dem Judentum und
der Mission des Priestervolkes her, den göttlichen Plan zu realisieren, die Menschheit zu humanisieren (d.h. zu judaisieren) und die Schöpfung zu ihrem Ende zu führen. Wer immer dieser Mission im Weg steht (shatam – der der stört, widersteht), kann dies nur, indem er dieses Volk der Verheißung auslöscht... Das ist die Logik des Judaismus schlechthin, der bei seinen Gegnern einen Vernichtungswillen als einzige logische Antwort auf seine totalitäre Mystik postuliert. Da das Judentum eine organische und biologische Metaphysik bildet, kann keiner einem Teil die Schuld beimessen, ohne daß auf das Ganze, das metaphysische, organische, biologische Ganze gezielt wird.
Die Vernichtung ist also nur ein identitätsstiftendes Postulat, ein kollektives Trugbild, das sich logisch und unvermeidlich aus der judaistischen Metaphysik
ergibt. Man findet dieses kollektive Trugbild in der ganzen Bibel, doch ganz besonders im Buch Esther und in der Liturgie des Purimfestes. Alle Ereignisse der konkreten jüdischen Geschichte werden im Lichte dieses
zeitlosen Musters gedeutet. Das Buch Esther stellt den besten Schlüssel zur Deutung der jüngsten Geschichte dar. Die phantasierte Anschuldigung, die Juden vernichten zu wollen31 , erlaubt all jene zu verfolgen,
die sich dem göttlichen Plan – die universelle, materielle und geistige Beherrschung durch das Judentum – widersetzen.
Die Juden wurden vernichtet, werden vernichtet und werden vernichtet werden.
Sie werden vernichtet gewesen sein, sie werden in Gegenwart und Zukunft um so mehr vernichtet werden, desto zahlreicher, reicher und mächtiger sie sein werden.
Diese Wahrheit wird sich um so mehr durchsetzen, je mehr die Juden die Welt allein beherrschen werden.
Im übrigen ist es notwendig, daß die Juden die Welt beherrschen, damit sich diese Wahrheit durchsetzen kann.
Doch so, wie man den dogmatischen und religiösen Charakter der Vernichtungsformulierung als Überschneidung einer Serie von Informationen historischer,
konkreter, faktischer Art (die Juden sind im Laufe eines schrecklichen Krieges tatsächlich schrecklich verfolgt worden) und einer Serie von Konzeptionen metaphysischer Art und identitätsstiftender Gefühle erkennt,
muß festgestellt werden, daß – im Unterschied zu den christlichen Dogmen – diese religiösen Dogmen sich nicht als solche ausgeben.
Das christliche Dogma kommt ausdrücklich widersprüchlich daher und steht zu der Widersprüchlichkeit (ein einziger Gott in drei Personen). Das Holokaust-Dogma steht nicht zu seiner dogmatischen Widersprüchlichkeit. Es steht nicht zu seiner Widersprüchlichkeit (Vernichtung und Überleben) als etwas Mysteriösem und Mystischem. Die christlichen Dogmen stellen sich als die Postulate und Axiome einer theologischen und metaphysischen Konstruktion dar, die eine gewisse Größe hat. In diesen Dogmen geht es nur um die Mystik der letzten Fragen und die Definition des Göttlichen. Das christliche Dogma zwingt nicht zur Leugnung der Sinneswahrnehmung und der Vernunft in der profanen Welt, die sie dem empirischen Wissen des Menschen überläßt.
Das Holokaust-Dogma hält sich im Gegensatz dazu nicht für ein Dogma. Es versteht sich als profane, historische, materielle nachprüfbare Wahrheit. Im
Analogieschluß kommt das der Behauptung gleich, daß sich das Blut Christi nach der Weihung durch den Priester physisch im Ziborium befindet, man dessen Blutgruppe bestimmen und eine Zählung der Blutkörperchen
vornehmen könne. Und das alles bei gleichzeitigem Verbot einer wissenschaftlichen Überprüfung (Gayssot-Gesetz32 ). Dadurch verwandelt sich das Vernichtungsdogma in einen durch das Imperium aufgezwungenen Betrug.33
Tatsächlich ist die spirituelle Wahrheit, die sich im Holokaust-Dogma ausdrückt, nur die traditionelle und stammesmäßige Metaphysik des Judentums. Es ist keine
„vertikale“ Religion, die den Menschen mit Gott verbindet. Es ist eine „horizontale“ Religion, in der nur die bereits in diese Metaphysik Eingeweihten – die Angehörigen der Gemeinde – mit
Gott verbunden werden (Religion: lat. religare – verbinden). Wenn diese Religion universell werden und alle Köpfe und die gesamte Gesellschaft beherrschen soll, muß die für die Mitglieder der Gemeinde mystische unaussprechliche Wahrheit auch historisch und materiell wahr sein.
Deswegen müssen alle Parabeln Elie Wiesels Geschichtslektionen sein.
Eigentlich ist der wahre Gott Israels Israel selbst: das hypostasierte34 kollektive Wesen der reellen und materiellen Gemeinde: das jüdische Gemeinwesen35 .
Wie hat sich eine identitätsstiftende Illusion, die einer messianischen Passion dient, universell und soweit durchsetzen können, daß sie die Geschichte
fälschen kann und aus Gerichten der Republik Tribunale der Inquisition macht?
Hierin liegt die zentrale Frage, deren Beantwortung ein neues Licht auf die Wirkmechanismen in der Gesellschaft werfen und die seit Entstehung der Welt
verdeckten Dinge aufdecken wird.
Die Juden sind also nicht vernichtet worden, wenn man das Wort wie im allgemeinen Sprachgebrauch versteht.
So weit so gut. Doch wird sich der Leser, welcher um die Aufklärung des Schicksals der Juden bemüht ist, fragen, was aus den 21 Prozent der deportierten Juden
geworden ist. Was war das Schicksal dieser 75721 Juden, die in die Hände des NS-Regimes und in die absolute und uneingeschränkte Herrschaft der SS gefallen sind?
Sind sie vernichtet worden?
Um sich ein genaues Bild zu machen: Unter diesen (ungefähr) 75000 Juden waren (ungefähr) 25.000 Juden, die seit mehr oder weniger langer Zeit in Frankreich
beheimatete waren. Ungefähr 50000 waren ausländische Juden.
Es ist also festzustellen, daß die 25000 französischen Juden oder jüdische Franzosen – zu den 250000 hinzugerechnet, die die jüdische Gemeinde in
Frankreich darstellten – zehn Prozent der Gesamtheit bilden. 90 Prozent dieser Gemeinde sind nicht deportiert worden.
Es ist weiter festzustellen, daß die 50000 deportierten ausländischen Juden – zur Gesamtheit der ausländischen Juden auf französischem Boden
hinzugerechnet – 50 Prozent dieser Gesamtheit darstellen, wenn man die minimale Berechnung von 100000 in Frankreich zur Zeit des Zusammenbruchs weilenden ausländischen Juden veranschlagt, und auf 25 bis 20
Prozent, wenn man eine „hohe“ Einschätzung zur Berechnungsgrundlage nimmt. Wir haben unsererseits keinerlei Informationen, die uns nach der einen oder der anderen Berechnung tendieren lassen würde.36
Doch in jedem Fall bedeutet das, daß zwischen 50 und 75 Prozent der ausländischen Juden, die sich zwischen 1940 und 1941 auf französischem Boden befanden, nicht deportiert wurden.
Vom Moment ihrer Deportation an wurde von den deutschen Behörden hinsichtlich der Staatsangehörigkeit der Juden kein Unterschied mehr gemacht. Der einzige
Unterschied, der danach noch möglicherweise eine Rolle gespielt hat, konnte nur von der internen jüdischen Lagerleitung in den Lagern gemacht werden. Wenn wir also dennoch auf diesen Unterschied verweisen, wo hier
doch das Schicksal derjenigen interessiert, die deportiert wurden, dann einzig, weil dieser Unterschied in der Herkunft und der Staatsangehörigkeit, wie wir sehen werden, in der Berechnung der Zahl der die
Deportation Überlebenden berücksichtigt werden muß.
Und nun kehren wir wieder zu unserer radikalen Fragestellung zurück, d.h. zu einer Fragestellung, die die Dinge an ihren Wurzeln faßt: Welches Schicksal hatten
die 75721 Juden, die in die Hände des NS-Regimes gefallen und unter die absolute und uneingeschränkte Herrschaft der SS geraten sind?
Sind sie vernichtet worden?
Die allgemeine Überzeugung lautet: ja!
Zum zweiten Teil dieses Textes weiter hier.
Anmerkungen
1 „Génocide – Holokauste – Shoah. Question de terminologie?“, Annales d’histoire révisionniste Nr. 5, Sommer/Herbst
1988; dt.: Genozid – Holokaust – Schoa...: eine Frage der Terminologie? (Teil 1), Sleipnir. Zeitschrift für Kultur, Geschichte und Politik, Heft 33,
http://www.nationalanarchismus.org/Nationalanarchisten/Auto6/GuillaumeGenozid/guillaumegenozid.html
2 oder Ausrottung. Für extermination benutze ich meistens „Vernichtung“, obwohl im Zusammenhang mit dem Schicksal der Juden während des Zweiten Weltkriegs auch „Ausrottung“ verwendet wird – d.Ü.
3 Das Wörterbuch Paul Robert Larousse, 1955: „Exterminer. Transitives Tätigkeitswort (12. Jh. klass. latein. exterminare ,(weg)jagen, verjagen,
außer Landes gehen’ (von terminis, Grenze), wovon kirchenlat. ,zerstören, umkommen lassen’)“ Der neuzeitige Sinn ist also seit mehreren Jahrhunderten festgelegt und nachgewiesen, ungeachtet der
etymologischen Archäologie.
4 Die Ultimativität kommt im deutschen Wortstamm „nicht“ deutlich zum Ausdruck: Es bleibt nichts mehr übrig – Anm. d.Ü.
5 Im Frz. auch extermination – d.Ü.
6 Guillaume gebraucht hier das Wort anéantissement, was dem deutschen Wort Vernichtung eigentlich am nächsten kommt – Anm. d.Ü.
7 Oder genauer gesagt der männlichen Arawaks: die Karibiker haben die Arawak-Frauen am Leben gelassen und mit ihnen Nachkommen gezeugt. Die
Arawak-Kultur indes ist verschwunden.
8 Außer allein bei den Revisionisten, die nicht wirklich menschliche Wesen sind, was rechtfertigt, daß sie nicht in den Genuß der Rechte für
Menschen, die wirkliche Menschen sind, kommen.
9 Das war noch vor der Verabschiedung des Schandgesetzes vom 13. Juli 1990, genannt das Fabius-Gayssot-Gesetz, das aus den in Nürnberg und den
nachfolgenden Prozessen angeblich erwiesenen Wahrheiten Dogmen gemacht hat, um die Richter von diesen Verlegenheiten zu befreien und Gerichte davor zu bewahren, Urteile sprechen zu müssen.
10 Ich bin in dieser Angelegenheit schließlich freigesprochen worden. Aber die „Beweisführung“ des Richters Legname ist durch den
Kommentar zum Urteil (Paris 31.10.1990, Gaz Pal. 1991. 1.311. Bemerkung Bilger) zur offiziellen Lehre geworden. Diese Bilger-Bemerkung zitiert mit der gleichen beleidigten Verblüffung denselben Artikel von Carlo
Mattogno „Der Mythos der Vernichtung der Juden“. Dieser, im April 1987 veröffentlichte Artikel war niemals Gegenstand einer tiefergehenden Auseinandersetzung vor einem Gericht. Die Erste Kammer – erste
Abteilung des Tribunale de Grand Instance – Paris hat, von mir vor Gericht gebracht, verkündet: „Da allein die Darlegung der in der Zeitschrift des Herrn Guillaume entwickelten Thesen und die Kontroverse, die
dadurch entstehen kann, in Abwesenheit jeder zu verantwortenden Handlung, unter die freie Meinungsäußerung und einer Diskussion unter Historikern fallen, ist es nicht Aufgabe des Gerichts, eine Kontrolle über eine
Diskussion dieser Art auszuüben.“ Doch in Folge einer Reihe juristischer Streiche ist es dem Appellationsgericht nach drei Jahren gelungen – nachdem es das Gayssot-Gesetz, das zu diesem Zwecke „in der
Emotion, wie sie durch die Schändung des Friedhofs von Carpentras hervorgerufen worden war“, verabschiedet worden war, rückwirkend angewandt hat -, so zu tun, als ob..., und das Kassationsgericht hat die
juristischen Streiche bestätigt. Siehe hierzu „Öffentliche Erklärung, vorgelegt der Sitzung vom 9. Januar 1998“ („Ich habe kein Vertrauen mehr in die Justiz meines Landes“)
11 Im wesentlichen seit 1960 mit der Masseneinwanderung sephardischer Juden aus Nordafrika und ab 1968, als sich zahlreiche Juden, die sich für
einen revolutionären Messianismus stalinistischer, trotzkistischer, maoistischer, anarchistischer Ausrichtung eingesetzt haben, Teschuwa gemacht haben, d.h. sich den jüdischen Quellen ihres Messianismus zugewendet
haben.
12 Frz. insoutenable, was auch „unhaltbar“ heißt – Anm. d.Ü.
13 Irreführend. Die übergroße Mehrheit dieser 700000 Juden haben zur „Gemeinde“ und ihren Institutionen nur eine undefinierbare
Verbindung. Man schätzt die Zahl der tatsächlich einer der vielen jüdischen Institutionen oder dem Nebel der zahllosen Vereinigungen angehörenden Juden auf 50000 bis 100000. Einige hundert hyperaktive und
allgegenwärtige Persönlichkeiten, die von einer Struktur von einigen hundert Aktivisten, darunter bewaffnete Milizen, getragen werden, kontrollieren das Ganze unter der Hegemonie des Zionismus.
14 Diese, die korrekt denkenden Gojim überraschende Aussage ist bei den jüdischen Historikern unstrittig. Während des Krieges haben die
nordafrikanischen Juden dem Schicksal der europäischen Juden nur ein äußerst geringes Interesse entgegengebracht. Dochwo die nichtjüdischen Franzosen entweder des verdächtigen Unwissens oder sträflicher
Gleichgültigkeit, wenn nicht sogar der Mittäterschaft an der Vernichtung beschuldigt werden, wurden die nordafrikanischen Juden zu Überlebenden. Der Opfer- und Beansprucher-Status lieferte die identitäre Antwort und
eine ihrer neuen Lage als Einwanderer und einer „revanchistischen Integration“ angepaßte Ideologie.
15 Eine äußerst unrühmliche Rolle spielt hier die paramilitärische Gruppe Bétar; siehe Pierre Guillaume: Eine Gerichtsverhandlung in
Frankreich, Sleipnir. Zeitschrift für Kultur, Geschichte und Politik 2/1999, http://www.nationalanarchismus.org/nationale_anarchie/AAARGH/A_Frankreich/GuiBetar/guibetar.html
16 Ich sage „soweit ich mich erinnere“, weil lange Zeit danach, als ich diese Episode Béla gegenüber erwähnte, dieser behauptete, daß
Daniel dort nicht dabeigewesen wäre.
17 LCR – Ligue Communiste Révolutionaire (Revolutionärer Kommunistischer Bund)
18 dt. „Die Lüge des Odysseus“, http://aaargh-international.org/fran/livres/PRlugeOd.pdf
19 1961/62 ging ich regelmäßig ins Philosophiekabinett der Sorbonne, um dort die Schüler Lyotards zu treffen, aus denen sich im wesentlichen die
erste Zelle von „Sozialismus oder Barbarei“ zusammensetzte. Ein charmanter und bewundernswerter alter Herr herrschte dort: Vladimir Jankélévitch. Eines Tages, als politische Ereignisse diesen normalerweise
stillen Ort mit Diskussionen in der Gruppe belebten, hatte ich in seiner Gegenwart Kenize Ben Husssain ich weiß nicht mehr welchen Text von Hegel empfohlen, und zwar – ich war jung – mit einem gewissen
Eifer: Ich hatte gerade am Tag zuvor – wahrscheinlich von Lyotard oder Castoriadis – zum ersten Mal von diesem Text gehört. Wie schrecklich!: Ich hielt eine Lobesrede auf die „deutsche Philosophie“
und verwies darauf, was der junge Marx ihr alles zu verdanken hatte. Ich zitierte sogar – Gipfel des Schreckens! – einige Sätze auf deutsch. Jankélévitch ließ uns seine Mißbilligung wissen, und bei
dieser Gelegenheit lernte ich, daß man, um nicht seine Hypersensibilität zu verletzen (ihr versteht doch..., nach all dem, was ihm passiert ist...), in seiner Gegenwart weder ein Wort deutsch sprechen noch die
deutsche Philosophie und Kultur erwähnen durfte. Er schien es abzulehnen, deutsche Texte zu lesen und seit dem Krieg keinen deutschen Philosophen, weder im Original noch in Übersetzung, gelesen zu haben. Doch wenn
ein Schüler bei ihm Gedankengänge bemerkte, die sehr an deutsche Philosophie erinnerten und schon ans Plagiat grenzten, tat er erstaunt und bezog sich auf jüdische Quellen. Ich war von dem potentiellen
Totalitarismus und dem perfiden verdeckten Rassismus, der einschmeichelnd und heuchlerisch daherkam, absolut verdutzt. Ich glaubte, daß diese Falschheit und überhaupt diese Haltung, von der ich nicht einmal
angenommen hatte, daß sie überhaupt möglich seien, zum Verschwinden verurteilt wären. Ich verstand damals nicht, daß dies nur Versuchsballons waren, mit denen das Terrain abgetastet wurde, und daß sich dieses
Verhalten im Gegenteil in der Öffentlichkeit auszubreiten und Allgemeingut zu werden begann (Goldhagen). Als ich Jahre später diese Anekdote Béla Élek erzählte, antwortete er mir mit einem Lächeln: „Ach, die alte
Kanaille!“ Er erklärte mir, daß er Vladimir Jankélévitch regelmäßig mit vergriffenen Texten deutscher Philosophie versorgt hatte, und er nannte mir den Buchhändler, von dem er Neuerscheinungen bezog. Viel
später klärte mich Edgar Morin, den ich mit Serge Thion besuchen gegangen war, um über die Faurisson-Affäre zu diskutieren, die gerade ausgebrochen war, über Jankés „Widerstand“ und das „Leid“, das ihm
die diese deutschen „Lausejungen“ angetan hatten, auf.
20 Abraham Léon, La Conception matérialiste de la question juive. Der Text zirkulierte zuerst in verschiedenen Kopien. 1946 kam er als Buch
heraus. Er wurde 1968 vom EDI-Verlag (Éditions et Documentation Internationales) neu aufgelegt und war lange Zeit vergriffen. 1980 und 1992 sind Neuauflagen erschienen. Auf die Geschäftsräume der EDI (29, rue
Descartes, Paris 5. Arr.) ist ein Brandanschlag verübt worden; ein großer Teil der gelagerten Bücher sind vernichtet worden. Es hat ein Bekennerschreiben in Form eines Flugblattes im Stile der „rassistischen und
ausländerfeindlichen Rechtsextremen“ gegeben, das sich ganz allgemein gegen linksextreme Aktivitäten richtete. Woraufhin eine Welle des Protestes „gegen die rassistische und ausländerfeindliche extreme Rechte,
die in Paris Bücher verbrennt“, ins Rollen kam. Die ganze linke Presse stieß ins Horn des Antifaschismus. Tatsächlich aber war das Attentat von einer zionistischen Miliz mit dem einzigen Ziel begangen worden,
die weitere Verbreitung dieses Buches zu verhindern. Doch der Verlagsleiter der EDI hat sich gehütet, seinen Verdacht zu äußern und behielt auch für sich, daß er von dieser Seite Einschüchterungen ausgesetzt war.
Das Verlagshaus und das um dieses herum funktionierende Netzwerk haben sich nach diesem Anschlag nie wieder erholen können. Das Buch ist unauffindbar. Nicht „die rassistische und ausländerfeindliche extreme
Rechte“, sondern der Zionismus ist die einzige politische Kraft, die in Frankreich zu verschiedenen Gelegenheiten beträchtliche Mengen an Büchern verbrannt hat und der es gelungen ist, eine real existierende
und effektive Zensur über Ideen auszuüben, die ihm mißfallen, und mehrere Buchhandlungen und Verlagshäuser zum Verschwinden zu bringen.
21 Eines Tages werde ich noch erzählen müssen, wie ich nach und nach in aller Naivität die „jüdische Welt“ und ihre außerordentliche
Vielschichtigkeit entdeckte, denn das verläßt den Rahmen dieses Aufsatzes. Die meisten Mißverständnisse und Kontroversen resultieren daraus, daß diejenigen, die glauben, sich über dieses Thema auslassen zu müssen,
das fälschlicherweise verallgemeinern, was sie wissen oder glauben zu wissen, und daß die Juden geschickt diese mehr oder weniger irreführenden Verallgemeinerungen nutzen, um alles, selbst die besterwiesenen
Offenkundigkeiten, zu leugnen.
22 Arthur Butz, Der Jahrhundertbetrug, ins Deutsche übersetzt von Elsbeth Schade und Udo Walendy,
http://aaargh-international.org/fran/livres2/Jahrhundert.pdf
23 Dieser Vertrag ist von Jean-Edern nicht eingehalten worden. Ich habe schließlich nur noch den ersten Band des Chomsky-Buches und ein Buch von
Serge Thion und Ben Kiernan („Khmer rouge!“) in dieser Reihe veröffentlicht. Als es daran ging, revisionistische Bücher herauszubringen, hat sich Jean-Edern nach sehr starkem Druck auf Albin Michel aus dem
Staub gemacht. Das gleiche passierte beim Verlag Éditions de la Différence, wo ich nacheinander „L’Antisémitisme, son histoire et ses causes“ von Bernard Lazare, „Intolérable Intolérance“ von
Jean-Gabriel Cohn-Bendit, Éric Delcroix, Claude Karnoouh, Vincent Monteil und Jean-Louis Tristani, „La Poudrière polonaise. Éloge critique de l’autolimitation“ von Pierre Chapignac und „Contre
l’Antisémitisme. Histoire d’une polémique“ von Bernard Lazare herausgebracht habe. Plötzlich teilte mir der Verlagsleiter mit, daß er sich, obwohl mir nichts vorzuwerfen sei, von mir trennen müsse.
Die Geschäftsräume seines Vertriebes waren attackiert und Tausende Bücher vernichtet worden. Seine Angestellten sind erpreßt worden. Doch vor allem boykottierten die Presse und sämtliche Medien systematisch alle
Produktionen der Éditions de la Différence, eingeschlossen die (sehr teuren) Kunstbücher und alle Reihen, die nicht das geringste mit meiner Arbeit zu tun hatten. Das war nicht durchzuhalten. Die Erpressung ist in
aller Öffentlichkeit vor sich gegangen. Viviane Ahmi, zu der Zeit Sekretärin bei den Éditions de la Différence, zog sich zurück, nachdem sie sofort und einwandfrei Elie Kagan als Chef des „Kommandos Anne
Frank“, das aus drei Personen bestand und das Attentat auf die Vertriebsstelle verübt hat, erkannt hatte. Der Nachdruck der „Sozialen Kritik“ von Boris Suwarin, die in meiner Reihe erscheinen sollte und
nach meinem Weggang herauskam, ist von der gesamten Presse als ein Akt großen verlegerischen Mutes begrüßt worden.
24 Um mich auf die Gegenwart zu beschränken: Gabor Tamas Rittersporn, Historiker am CNRS, anerkannter Sowjetologe, für einen Forschungsauftrag
an das Marc-Bloch-Institut in Berlin berufen, wurde im Februar 1998 zum Opfer einer besonders häßlichen und perfiden Intrige. Ein „Journalist“ hatte entdeckt, daß er sich vor 18 Jahren an den Aktivitäten der
Vieille Taupe beteiligt hatte. Die Meute war losgehetzt... Mit der Erfahrung und dem Wissen um Vorbilder aus der Sowjetzeit und der Maxime „heiße Katze fürchtet kaltes Wasser“ folgend, reagierte Gabor wie
Petrus bei der Gefangennahme Jesu (Mt 26,69-75; Lk 22,56-62; Mk 14,66-72; Jn 18,15-18 und 25-27). Doch das ist hier nicht von Belang, sondern was am 1. April 1998 in Le Monde stand: „Die deutsche Zeitung [Berliner Zeitung]
ist im März verurteilt worden, auf ihren Seiten eine Gegendarstellung des CNRS-Forschers abzudrucken. Gabor Rittersporn hat darin kategorisch bestritten, Anhänger revisionistischer Thesen zu sein und in einem
Interview mit der Zeitung die Existenz der Gaskammern bezweifelt zu haben, wie es der Artikelschreiber [Maxime Léo] behauptet hatte. Er hat vor dem Gericht herausgestellt, daß er, geboren in Ungarn in einer zum Teil
jüdischen Familie, selbst Familienmitglieder in den Nazilagern verloren hat.“ Das hatte ich nicht gewußt. Es tut mir sehr leid, und ich spreche ihm mein aufrichtiges Beileid aus. Er hatte mir bisher nur von
seinem Onkel erzählt, der nach Mauthausen, einem sehr harten Lager, das insbesondere für als Unbeugsame eingestufte politische Aktivisten bestimmt war, deportiert worden, und nach dem Krieg nach Israel ausgewandert
war. Dieser Onkel ging als leicht verrückt durch, wenn er behauptete, daß es in Mauthausen keine Gaskammern gab (was inzwischen von ziemlich allen Historikern so gesehen wird); darüber hinaus wollte er überhaupt
nicht an die Gaskammern glauben. Er hatte kein eigentliches Argument, sagte nur: „Das ist nicht möglich! Die Deutschen sind ein Kulturvolk!“ Siehe Serge Thion: Kleines Dossier der Affäre Rittersporn, Sleipnir.
Zeitschrift für Kultur, Geschichte und Politik 2/98, http://www.nationalanarchismus.org/nationale_anarchie/AAARGH/A_Frankreich/ThiRittersporn/thirittersp orn.html
25 Als wir bei den Bombardierungen in den Keller gingen, stiegen die deutschen Soldaten, die im Haus meines Großvaters einquartiert waren, mit
uns in den Keller hinab. Dieser Soldat hatte meine zweijährige kleine Schwester auf dem Arm die Treppe hinunter getragen. Dann hatte er das Foto seiner Frau und seiner drei kleinen töchter, deren jüngste so alt wie
meine Schwester war und dieser seltsamerweise sehr ähnelte – blond mit blauen Augen -, herausgeholt. Er hatte seit Monaten nichts mehr von seiner Familie gehört und befürchtete vor allen die
Terrorbombardierungen über Deutschland. Scheißkrieg! – Er ergab sich.
26 Beweis dafür, daß die „revisionistischen“ Aussagen auch den jüdischen Zeloten zu denken gegeben haben.
27 Man hat mich seit der ersten Fassung dieses Textes darauf hingewiesen, daß die Zahl, die von Édouard Taubé für seine Familie genannt wurde,
die 52 war: „52 Mitglieder meiner Familie sind...“ So gesehen müßte die wirklich orthodoxe Aussage lauten: „Sechs Millionen Mitglieder meiner Familie sind vernichtet worden.“
28 Von der Familie Israel Singers, einem hohen Tier des Jüdischen Weltkongresses und Vorsitzenden der „Jewish Claims Conference“, sind
113 Familienangehörige ermordet worden, Berliner Zeitung, 28. April 2004
29 L’Éon dogmatique, in: La Trilogie de la connaissance, Paris 1994
30 Aber wenn die Gesamtheit der Amalektiter umgebracht worden sind, handelt es sich dabei nur um die Summe individueller Tötungen. Hier von
einer „Gesamtheit“ zu sprechen, hat keinen Sinn.
31 Einziges Thema der „Zeugenschaft“ von Jacques Tarnéro im Garaudy-Guillaume-Prozeß.
32 In Deutschland § 130 StGB – d.Ü.
33 Das katholische Dogma ist Karl Popper zufolge unfälschbar und unüberprüfbar. Doch gerade deswegen kann man Achtung vor der Größe dieser
religiösen Konstruktion haben, die nicht totalitär ist und die schließlich weniger Übel (oder mehr Gutes – ja nachdem) angerichtet hat als ihre weltlichen Substitute.
34 Hypostase: Grundlage, Gegenstand, nach altjüdischer Vorstellung die Ableitung einer Eigenschaft von einer Gottheit – d.Ü.
35 deutsch im Original – d.Ü.
36 Trotzdem läßt die Differenz im Verhältnis der Deportationen von Juden französischer Herkunft und Juden ausländischer Herkunft
auf einen Unterschied in der Behandlung schließen. Für den NS-Staat handelte es sich in beiden Fällen einfach um Juden. Dieser objektive Unterschied in der Behandlung muß aus dem Status als französische
Staatsangehörige und dem relativen Schutz, den dieser mit sich brachte, und den Strukturen des französischen Staates des Marschalls Pétain resultieren, obgleich dieser Staat aus einer totalen militärischen
Niederlage hervorgegangen ist. Dazu wird der Schutz, den die Existenz dieses Staates und seine verbliebene Souveränität auch für die nichtfranzösischen Juden darstellte, von der Tatsache widergespiegelt, daß die
Situation der aus Frankreich Deportierten, selbst unter diesen nichtfranzösischen Juden, deutlich besser als die der aus Belgien und Holland Deportierten war. Ich kenne persönlich den Fall eines ausländischen, mit
einer Französin verheirateten Juden, der auf persönliche Intervention René Bousquets einen Reisepaß bekommen hat; und den Fall eines Treffens von etwa zehn Verantwortlichen des Widerstandes bei Hélène Élek, unter
ihnen zahlreiche, wenn nicht sogar alles ausländische Juden, die von einem Hausbesuch durch die Miliz unterbrochen wurde. Der verantwortliche Milizionär, der der Meinung war, nicht die Arbeit der „Bôches“
machen zu sollen, hielt still.
|