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AUTO: -CHTHON & -NOM Nr. 17, Mai 2005 – Übersicht –
Peter Töpfer
Die Querfront und der „Kannibale von Rotenburg“
Ein paar Jahre ist es jetzt her, also laßt uns eine paar Geschichten über die Querfront erzählen…
Angefangen hat alles etwa im Jahre 1999, als mich ein junger, hochintelligenter und hochsensibler Linksradikaler aus Bayern unter meiner
E-Mail-Adresse am damaligen nationalanarchistischen Netzort www.nationale-anarchie.de anschrieb. Dieser junge Mann – dessen Namen ich nicht sagen möchte, weil ich nicht weiß, ob er das wollen würde oder nicht – war Ultralinker (er bezeichnete seine Freunde als „Linksnihilisten“), gleichzeitig aber im Heimatlichen verwurzelt. Irgendwie muß er von nationaler Anarchie (nA) fasziniert gewesen sein, sich jedenfalls sehr dafür interessiert haben. Aber er schien – zumindest teilweise – nA für etwas Rechtes zu halten, denn er schrieb in seinem ersten Brief etwas von einem „Tatethos“ oder so. Er hatte wohl etwas von einem „Tatethos“ irgendwelcher „konservativen Revolutionäre“ gelesen, was ihm offenbar gefiel, und glaubte, mich damit ansprechen zu können. Nun, das war bald vergessen – dafür kam es dann aber tatsächlich zu Taten…
Wir arbeiteten eine ganze Zeit ziemlich eng zusammen, trafen uns auch mehrere Male in Berlin und München (wo ich einmal am alljährlichen A-Treffen
teilnahm. Ein weiteres Mal nahm ich an einen A-Treffen in der Oberpfalz teil, wo ich einen faszinierenden jungen Mann kennenlernte, der früher Nationalrevolutionär war, sich dann wegen dem
Nationalsozialismus, in dem die meisten seiner Kameraden eben doch stecken blieben, der radikalen Linken angeschlossen hatte, deren Antinationalismus nicht der seine war, weswegen er nun mit Anarchismus
in einer nicht-antinationalen Spielart sympathisierte.1) Eine Zeitlang
waren wir – der Bayer und ich – echte nationalanarchistische Kamernossen, und er nahm mit einem eigenen Flugblatt an einer Demo teil; nämlich einer in Jena von Nationalisten organisierten
propalästinensischen Solidemo.2
Er war der perfekte Nationalanarchist, so wie ich diesen Typus jedenfalls gesehen hatte: Emanzipiert – zumindest radikal emanzipatorisch
– und verwurzelt gleichzeitig, tief eigensinnig und bereit, das Eigene zu behaupten und zu verteidigen.
Ein, zwei Jahre waren vergangen, in denen im Netz einiges an Diskussionen stattgefunden hatte, besonders in den Foren von nA und auf
www.anarchie.de. In diesen Jahren hatte nA einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht und war ins Visier von Freiheitsvernichtern geraten; der Netzort www.nationale-anarchie.de wurde gesperrt.3
Bei der eliminatorischen Bekämpfung von nA und auch des Projektes Verlag der Freunde / Sleipnir (Andreas Röhler)4 war andauernd von einer „Querfront“ die Rede.
Nachdem wir uns das eine Weile angesehen hatten, hatte unser bayrischer Kamernosse eines Tages – wir spazierten, glaube ich, gerade die
Gleimstraße in Prenzlauer Berg herunter – einen genialen Einfall: „’Querfront’? – Hm… [dieses denkerische „Hm“ war sehr typisch für ihn] – laßt sie uns doch
machen!“
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Querfront. Versuch einer national- anarchistischen Definition => Querfront-Treffen von Polizei zerschlagen! => und => Reich & Anarchie =>
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Berlin, Prenzlauer Berg, Gleimstraße
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Ihr wißt ja, wie das ist: ein Zeichen von Genie ist es ja, bei gewissen Polemiken oder Vorwürfen einfach zu sagen: Na klar! Jetzt erst recht! Jetzt aber
richtig!
Wie auch immer – das war jedenfalls die Geburtsstunde von Querfront (Q).
Unsere Querfront war ein Medienprojekt, das nichts mit irgendeiner Querfront aus den 20er Jahren zu tun hatte. Wir Qler waren eigentlich alle anti-historisch,
irgend etwas Historisches interessierte uns nicht. Mit Bolschewismus, Nationalsozialismus und einer rot-braunen Verbrüderung hatten wir nichts zu schaffen, weil wir weder rot noch braun waren – wir hatten es
nur mit gewissen Lagern zu tun und spielten in diesen Lagern jeweils eine ähnliche Rolle: die der radikal Undogmatischen, Antipolitischen und Spielerischen. Unsere Querfront bildete sich aus rein libertären
Elementen, die irgendwie etwas mit Lagern, zwischen denen eine Front verlief, zu tun gehabt hatten oder auch noch hatten. Nicht nur, daß wir auf keinen Fall mit unseren jeweiligen Lagern gegenseitig aufeinander
losgegangen wären – wir waren Brüder im Geiste, die selbstverständlich nicht Front gegeneinander bezogen, sondern eben quer zur Front standen.
Einige Monate später war es wieder vorbei mit Q, weil – das ist meine Vermutung – die meisten es mit der Angst zu tun bekamen, sich jedenfalls
ihrem Privatleben widmeten. Aber die Zeit der Querfront darf doch als wahrer Höhepunkt betrachtet werden. Ich hatte immer wieder während dieser Zeit das Gefühl, mit der wahren Elite des Landes zu tun zu haben. Die
damaligen Querfrontler gehen heute etwas weniger aufregenden, vielleicht aber um so schöneren Dingen nach. Das letzte, was zuletzt im Netz über unseren bayrischen nA-Qamernossen zu erfahren war, war, daß er als
Kommunikationstechnologe einen Job bei der Bundeswehr machte.
Eines Tages schrieb mich Karl Nagel an, das nächste Genie… Wir verstanden uns auf Anhieb prächtig, tauschten sehr intime Mails aus, und bald besuchte ich
ihn in Hamburg.
Was jetzt kam – aus meiner Sicht –, läßt sich u.a. mit dem Wort „Erfolg“ bezeichnen. Ich hatte – diese Zeiten oder Momente sind selten
–, das Gefühl erfolgreich zu sein bzw. erfolgreich gewesen zu sein. Daß Q zustande kam, das war einer gewissen Arbeit zu verdanken, besser gesagt eines herausgehenden, kreativen Prozesses. Ich hatte mich
geöffnet, war einen neuen Weg gegangen, und das war auch mit so etwas wie „Mühe“ verbunden gewesen. Wenn man aus sich herausgehen will, dann ist das mit einer Art Mühe verbunden; jeder kreative und befreiende
Prozeß ist immer auch – so sehr es auch nur fließen soll – mit einer Anstrengung, ja auch mit Disziplin und Ausdauer verbunden. Disziplin im Sinne der nA heißt: sich zwingen, zwanglos zu sein, sonst
bleibst du auf der Existenz sitzen, die du angeblich bist. Von daher stellt sich auch – wenn es zum Fließen kommt – das Gefühl des Erfolges ein, das Gefühl der vollzogenen Befreiung. Diese Anstrengung
hatte ich einige Monate lang mit dem Projekt nA geleistet.
Während dieser Arbeit hatte ich keinen Gedanken an „Erfolg“ gehabt. Mit einem Male hatte diese Arbeit Früchte gezeitigt und wirkte, und mich überkam
dieses Gefühl des Erfolges. Ich hatte etwas geschafft, was so gut wie unmöglich schien. Als sich Karl Nagel meldete und eine gemeinsame Arbeit mit ihm entstand, war es wie ein Traum: Wer hätte gedacht, daß das je
passieren würde?
Nicht daß ich das alles mir zuschreiben würde – die anderen hatten alle gewisse Entwicklungen vollzogen und Anstrengungen hinter sich, waren alle aus
sich herausgegangen, und nur so konnte etwas wie Q entstehen –; aber ich hatte doch – zumindest auf der kommunikativen Ebene – einen gewissen Anteil an der Sache.
Heute, bei manchen Begegnungen, denke ich: Schade, daß Q vorbei ist! Dieser oder jener Gesprächspartner wäre auch gut aufgehoben gewesen in der Q-Mannschaft,
das hätte ihm auch Spaß gemacht. Besonders bei jungen Nationalrevolutionären bedaure ich oft, daß sie Q nicht miterlebt haben, daß es keine Q mehr gibt, zumindest unsere von damals. Aber es ist vorbei, t’es la
vive, die Dinge fließen weiter… Und Q ist nur noch Staub von gestern – weg damit!
Mein Erfolgserlebnis kam auch so zustande: Als ich mit nA anfing, war mein Gefühl und meine Motivation: Den Idioten zeigst du es! Mit „Idioten“ sind
„Antifa“ und dogmatische Linke gemeint, vor allem aber die, von denen sich diese wie die Holzpuppen manipulieren lassen: die großen Aufpasser. Die „großen Aufpasser“ sitzen in den Agenturen, wo darüber
entschieden wird, was gedacht und was ausgesprochen werden darf und was nicht; wer mit wem sprechen darf und mit wem nicht. Diesen großen Aufpassern wollte ich ein Schnippchen schlagen. Ich wollte ihnen eine
Niederlage beibringen, ich wollte es ihnen zeigen. Ich wollte ihnen zeigen, daß die Grenzziehung, die sie vorgenommen hatten und in der sie vermeintlich absolut sicher saßen, nicht funktionierte. Sie funktioniert
nicht mehr, sowie die Leute ehrlich und offen sind.
Und das ist mir gelungen. Daher das Gefühl des Erfolges.
Es hat immer den Verdacht gegeben, ich hätte diesen Erfolg erschlichen oder mit lügnerischen Tricks errungen. Mit dem bayrischen Qamernossen, der auch ein
bißchen mißtrauisch war, haben wir das natürlich auch offen durchgesprochen. Nein, dann hätte der Erfolg sich nicht eingestellt. Ich bin immer nur mit der Wahrheit geflossen, habe nie etwas verschwiegen oder gelogen
und im übrigen auf die Eigenverantwortung der anderen verwiesen. Ich bin so wie ich bin; ich verstelle mich nicht. Weder der Bayer noch Karl Nagel hätten sonst etwas mit mir zu tun gehabt oder unternommen.
Das mögen die großen Aufpasser nicht. Ich glaube nicht, daß Qler direkt bedroht worden sind, aber der überall zu verspürende Druck hat sicher eine große Angst
bei ihnen bewirkt. Wer ausbüchst oder etwas tut, was das Gefängnis in Frage stellt, der bekommt es mit Existenzängsten zu tun. Diese Angst ist die Macht der Aufpasser. *
Natürlich verstehe ich die Angst, und das Schöne der Welt liegt sicher sehr weit jenseits all dessen, und jedes Einzelnen Existenz erschöpft sich in ganz
anderen Dimensionen. Aber man sollte diesen Aspekt, diese Dimension – nennen wir sie die politische, die herrschaftsmäßige – nicht unterschätzen. Diese hält auch eine Menge Spaß und Abenteuer
bereit… Das Aufpassertum reicht auch in alle Dimensionen hinein.
Kommen wir zur engen Dimension des Politischen und zur Q-Geschichte zurück: Es haben etliche Linke den Kontakt zu mir gesucht und gefunden, die, wenn es nach
den großen Aufpassern gegangen wäre, mir – einem angeblich ganz Bösen, einem besonders listigen Bösen – niemals auch nur in die Nähe hätten kommen dürfen. Ganz zu schweigen davon, daß sie nie mit mir sprechen gedurft hätten. Aber hier blieb es nicht einmal nur bei Gesprächen – wir haben sogar etwas Gemeinsames unternommen, und zwar eine wunderbare Sache.
Legendär sind die Querfront-Treffen; ich glaube, es waren allein vier bundesweite. Ich erinnere mich, wie ich Pogo – ein blutjunger Punk aus Mecklenburg
– vom U-Bahnhof Schönhauser Allee abholte – der bayrische Kamernosse war auch dabei. Pogo war völlig aufgeregt, sollte heute dem großen Karl Nagel leibhaftig begegnen! Und das mitten in einer Horde
blutrünstiger Nazis – alles mit einem Male!
„Ist Karl Nagel wirklich schon da?“ – „Ja, er ist da! Du wirst ihn gleich sehen.“
Wir Querfront-Initiatoren waren zwar alles Libertäre, un- bzw. anti-politisch, die sowieso über den Dingen und erst recht irgendwelchen Fronten standen. Aber
die Treffen, die wir organisierten, waren ausdrücklich offen für „Linke“ und „Rechte“, die sich dort begegnen konnten und zahlreich erschienen. Die Linken mußten mehr Mut aufbringen zu kommen, aber sie
waren dann die offeneren. Die Rechten badeten sich wie immer mehr oder weniger in einer Überlegenheit, die ihnen von den großen Aufpassern suggeriert wird: Wer so ausgegrenzt wird, der kann ja wohl nur recht
haben…
Das sage ich nicht nur in Hinblick auf Pogo, der ganz bestimmt alles andere als subaltern war, wenn dieser Eindruck hier entstanden sein sollte. Einen Karl
Nagel zum Guru zu haben, das können nur einigermaßen Freie und Kreative, die noch freier und kreativer werden wollen.
Pogo kam mit einer Bierdose in der Hand aus dem Waggon und tat so, als sei er besoffen, um seine Aufgeregtheit zu kaschieren. Ich weiß nicht, ob Pogo einer der
Punks war, die bei einem späteren Q-Treffen mit dabei waren, mit Antifa-Aufnähern auf der Jacke und mit Nazis Fußball spielend. Die Bullen, denen man wohl gesagt hatte, daß das Böseste des Bösen in Rotenburg tagen
würde und die das Q-Treffen in Rotenburg auf dem Gelände der Hippie-Nationalisten Gertrud und Friedrich Baunack erstürmten und die Beteiligten festnahmen, werteten das rot durchgestrichene Hakenkreuz als
Hakenkreuz… Tunnelblick. Doch das wird noch ein glücklicher Umstand gewesen sein: Bloß gut, daß man ihnen offenbar nicht gesagt hatte, daß auch Chaoten von der APPD – die „Organisatoren der
Chaos-Tage“ – anwesen sind…
Ach ja, diese Erstürmung, die Festnahme und die Nacht im Bad Hersfelder Knast: auch nicht schlecht, das alles…5
Ich erinnere mich, wie der schwule Papst der psychonautischen Kirche6, Luis Fernández Vidaud – das optimale Q-Enzym –, von Polizisten in den Konferenzsaal des Kommissariats geführt wird, wo wir anderen etwa 40 Qler – einige
mit Handschellen – schon sitzen und als Tunte schreit: „Ich auch, ich auch!“ Leider blieb ihm das Vergnügen vergönnt, statt dessen nahm man uns nach Stunden endlich die Handschellen ab.
In diesem Konferenzsaal verbrachten wir einige nette Stunden. In Ausnahmesituationen wird man lebendig. Osho würde sagen, das Zentrum rutscht etwas vom Kopf
ins Herz runter.
Die Bullen wußten nicht so recht, was sie mit uns anstellen sollen; irgendwann kam das Kommando, daß wir die Nacht im kommissariatseigenen Kellerknast zu
verbringen hätten. Einer nach dem anderen durfte sich zum schlafen zurückziehen, nachdem er oder sie vorher noch „erkennungsdienstlich erfaßt“ wurde (für einige Qler Gelegenheit, noch mal ordentlich auf die
Pauke zu hauen).
Nun kam die Frage auf, wer mit Luis zusammen auf Zelle geht. Pierre erbarmte sich, man hörte aber bald Trommeln an einer Zellentür, und Pierre wurde erlöst.
Friedrich Baunack – lieb wie immer – nahm Luis zu sich, sollte in dieser Nacht aber keine Minute Schlaf mehr haben.
Kann sich einer von den Ex-DDRlern an Luis Corvalan erinnern, den Chef der chilenischen KP in den 70er Jahren, der von Pinochet eingeknastet, aber eines Tages
gegen einen Spion oder einen Menschenrechtler aus Rußland ausgetauscht worden war? Den haben natürlich wir Jungpioniere mit unseren Millionen von Soli-Postkarten befreit, und es hieß in allen DDR-Medien: „Luis ist
frei!“
Luis ist auch frei…
Als es bei der Vorbereitung eines der beiden Q-Treffen bei den Baunacks in Rotenburg an der Fulda darum ging, wo wir alle untergebracht würden, sagte
Friedrich: „Keine Sorge, ich habe hier einen netten Nachbarn, der hat ein riesiges Haus und wohnt alleine darin. Bei dem könnt ihr alle schlafen. Das macht der gern.“
Ist ja wunderprimstens, dachten wir, und alles war Toronto.
Wir gingen also, als es soweit war, unserem Treiben nach, und abends zog sich einer nach dem anderen zurück die 200 Meter rüber zum Nachbarn und trudelte in
jenem Fachwerkhaus zum schlafen ein.
Ein bißchen eigenartig war es ja schon, dieses Haus, innen. Riesige Ausmaße, an die 50 Zimmer – so kam es einem vor –, alle mit alten Möbeln
vollgestellt, drei Schichten abgelaufener Teppiche, überall plüschige alte Sofas und Sessel. Seltsam…
Aber gut, ich achtete nicht länger darauf, auch nicht, daß das alles nicht richtig zu einem Informatiker, der der Hauseigentümer sein sollte, paßte… Erst
im nachhinein wurde mir klar, wie die Atmosphäre in jenem Haus am besten zu beschreiben ist: most hitchcockesque! Es hätte nicht gewundert, wenn irgendwelche Raben im Haus herumgeflogen wären.
Aber vorerst interessierte es uns nicht weiter. Nur die Betten waren etwas klamm, und man versank fast in ihnen – uralte Betten halt… Ich schlief
mit Nagels Karl auf einem Zimmer, wir quatschten noch ein bißchen, schliefen aber bald ein und bestens durch bis zum frühen Morgen. Bösen Menschen behagt dieses Ambiente eben…
Jener Nachbar, der hier wohnte, war ein ruhiger Zeitgenosse, allein, etwas zurückgezogen. Armin – so hieß er – nahm, ohne Anarchist oder Nazi oder
dergleichen Abartiges zu sein, am Treffen still aber aufmerksam teil. Er sprach nicht viel; nur Sandor, der mit jedem ins Gespräch kommt, war von ihm irgendwie beeindruckt und erzählte mir später auf der Rückreise
nach Berlin Geschichten von ihm: daß er bei der Bundeswehr war, dort wohl aber Schwierigkeiten hatte usw.
Friedrich hatte uns gesagt: „Bei dem könnt ihr schlafen, der freut sich, wenn mal was los ist, der ist uns wohlgesonnen, der hat keine Probleme mit
Grenzgängern oder Querfrontlern…“, was nicht heißen sollte, daß Armin sich irgendwie für politische Philosophie interessierte – das alles war ihm völlig egal. Er ging mit uns spazieren, setzte sich
abends mit uns ans Lagerfeuer und unterhielt sich dann mit einigen. Ich wechselte nur wenige Worte mit ihm, aber mit anderen hatte er, wie gesagt, durchaus tiefer gehende Gespräche, ja denen gegenüber öffnete er,
der sonst so verschlossen war, dann doch merkwürdigerweise ziemlich sein Herz, erzählte davon, daß er eine etwas schwierige Kindheit, insbesondere wohl ein kompliziertes Verhältnis zu seiner Mutter gehabt hätte.
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Peter Töpfer und Armin Meiwes auf dem Q-Treffen 2002 =>
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Eines Tages – es waren inzwischen etliche Monate vergangen – sehe ich im Fernsehen in der Tagesschau ein Fachwerkhaus, das mir
irgendwie bekannt vorkommt. Ich denke aber nicht groß darüber nach, wo ich schon einmal so ein Haus oder gar dieses Haus gesehen habe. Der Nachrichtensprecher meldet etwas von einem Fall von
Kannibalismus, der sich irgendwo in Hessen zugetragen haben soll. Gut.
Fünf Minuten später klingelt mein Telefon – es ist Sandor: „Töpfer! Hast du gerade gesehen?! – Rotenburg!... Menschenfresser! ARMIN!!
...“
Sandor war immer am längsten am Lagerfeuer sitzen geblieben – u.a. mit Armin – und kam morgens, als wir alle schon drüben bei Baunacks
frühstückten, erst spät aus den klammen Federn – Sandor allein zuhaus!
Noch am selben Abend glühten die Telefondrähte und explodierte das interne Q-Forum im Netz. Die Qler waren außer sich. Witze, in denen Suppen und
Fleischpakete vorkamen, hatten Hochkonjunktur. Hatten da nicht große Pakete im Kühlschrank gelegen, als wir uns ein Bier für die Nachtschwere rausholten?...
Vor allem aber wurde sich darüber Gedanken gemacht, in welchen Zusammenhang Armin der Kannibale mit unserem Q-Treffen gebracht werden könnte.
Welche medialen und andere Folgen könnte es haben, wenn herauskommt, daß Armin uns für unser abartiges Nazi-Chaoten-Treffen beherbergt hatte? Ein unglaubliches Interesse war seitens der Medien und sicher
auch von Seiten der Staatsanwaltschaft und der Polizei für alles, was mit Armin Meiwes zu tun gehabt hatte, entstanden. (Das große Interesse hält bis heute an.) Nachbarn, Bundeswehr-Kameraden…
– einfach alles wurde interviewt und unter die Lupe genommen.
[Exkurs Armin Meiwes:]
Armin ist ein netter Kerl, der keiner Fliege etwas zuleide tun kann. Es ist eine Sauerei, ihn wegen dem einzuknasten, was passiert ist. Er hatte
seinen Spaß, der andere (das „Opfer“) hatte seinen Spaß, wollte geschlachtet und verspeist werden – wo ist das Problem? Was hat sich da der Staat einzumischen?
Ich habe am Wegesrand erfahren, warum Armin sich den anderen (den Berliner) einverleiben wollte: Er war wohl zeit seines Lebens einsam gewesen und
wollte einen geliebten Menschen für immer haben und nie wieder hergeben. Das war wohl sein Motiv für „die Tat“. Ich habe gehört, daß er seinen Bruder sehr geliebt hatte, daß er diesen geliebten
Bruder aber auf irgendeine Weise verloren hat. Von seiner Mutter hatte er, so hieß es, nichts, nur Häßlichkeit zu erwarten. Das alles – diese Lieblosigkeit, dieser grausame Mangel an Liebe, diese
daraus entstandene qualvolle Sehnsucht nach Liebe, dieser Traum, eines Tages wieder eine Liebe zu finden und sie nie wieder herzugeben, nie wieder diesen tödlichen Verlust erleiden zu müssen, den
geliebten Menschen deshalb einzuverleiben –, das alles ist sehr leicht nachzuvollziehen, gut verständlich. Man fragt sich, was irgendwelche Psychologen lange daran herumzurätseln haben.
Ob freilich Armin die Einverleibung des Berliners wirklich etwas gebracht hat? Nun, auf jeden Fall etwas mehr Selbstbewußtsein, Bewußtsein für sich
selbst. Soweit ich weiß, hat Armin seither einen Bewußtseinsprozeß durchgemacht, der ihm sehr wohl etwas gebracht haben dürfte. Leider aber hat er sich durch den Auslöser dieses Prozesses in den Knast
gebracht. Auf dem vom Nationalanarchismus gangbar gemachten Weg der Wahrheit hätte er sicherlich ein gleich tiefes, ja ein noch viel tieferes Erleben und dasselbe Bewußtsein erringen können und säße jetzt nicht im Knast. Aber auch in dem Falle, daß sich Armin nicht radikal verändert – auf welche Weise auch immer –, bin ich dagegen, ihn in Verwahrung zu nehmen: Er ist keine Gefahr für uns. Es ist unbestritten, daß er den Berliner nur geschlachtet hat, weil dieser es ausdrücklich wünschte. Er würde niemanden gegen seinen Willen schlachten und essen.
Armin könnte Direktor einer Anstalt werden, in der – virtuell – potentielle Kannibalen und solche, die sich verzehren lassen wollen,
ihren Neigungen und ihrer Phantasie nachgehen könnten. Eine Lokalität für eine solche Anstalt wäre ja schon mal vorhanden.
Durch seine Tat scheint Armin tatsächlich etwas vorangekommen zu sein, sie hat ihn zu einer tiefen eigenen Infragestellung geführt; ohne sie würde
er heute – auch wenn er im Knast ist – bedeutend stumpfer und bewußtloser dahinvegetieren, vermute ich. Durch das höhere Bewußtsein von sich selbst ist er heute vielleicht eher gefeit, in
Konflikt mit dem – sehr unpräzise formulierten – Gesetz zu geraten. Es bleibt wichtig zu wiederholen, daß Armin nichts wirklich Verwerfliches getan hat. Natürlich wünscht man dem Berliner
posthum, daß auch er – wie Armin – einen anderen Weg gefunden hätte, mit seinem Problem – sehr wahrscheinlich seinem Liebesmangel – fertig zu werden. Sicher lag das Motiv seines Verhaltens – sich verspeisen zu lassen – in einem Schuldgefühl, auf der Welt zu sein. Sicher ist auch er nie von seiner Mutter geliebt worden und wollte im Grunde nur zeigen, wie groß seine Liebe ist, bis zu welchem Punkt ihn seine Opferbereitschaft führt – für etwas Liebe alles zu tun –, wie sehr er Mama und die ganze Welt geliebt hat, indem er sich schlachten ließ.
Der Motive und Methoden des Selbstmordes – und ein solcher war es wohl – sind Tausende (so viel es Selbstmörder gibt), aber ihnen allen
liegt wohl das Gefühl zugrunde, unbedingt und ultimativ zu zeigen und zu beweisen, wie sehr man liebt und wie brutal diese Liebe nicht erwidert wurde. „Brutal“ ist natürlich ein völlig
unangemessenes Wort. Dieses Gefühl der einsam gebliebenen, unbeantworteten Liebe ist natürlich mit keinem Wort zu benennen. Es ist dem Berliner posthum zu wünschen, daß auch er einen anderen Weg gefunden
hätte. Aber die Wahrheit ist noch nicht auf dem Weg, dem Weg, auf dem das schwarze Loch der Lieblosigkeit mit Trauer – der bewußt gewordenen Nicht-Liebe und damit der Liebe überhaupt
– ausgefüllt werden und verschmerzt werden kann. Solange allein Psychologen und Psychotherapeuten, die viel zu unsensibel für derlei und von der eigenen Angst vor der zu schmerzlichen eigenen
Wahrheit korrumpiert sind, als Helfer bereitstehen, solange solche Menschen nicht ihre Wahrheit äußern können, sondern „ausagieren“ müssen, solange werden wir ähnlich abartige Fällen haben, und
zwar immer mehr, denn die Gefühllosigkeit schreitet voran.
Wenn der Weg der Wahrheit schon gangbar gewesen wäre, hätte auch der Berliner in dieser bescheuerten Welt noch etwas Liebe finden können. Ja, er
hätte auch einen anderen Weg finden können als den auf die Schlachtbank und sein Erdendasein vielleicht doch noch – überhaupt – etwas genießen können außer den kurzen Moment des Eindringens
des Messers und des langsamen Ausblutens und Aushauchens. Aber der Weg der Wahrheit ist in dieser völlig oberflächlichen, völlig unsensiblen, maschinisierten, abgestorbenen Gesellschaft bislang unbekannt. Der Nationalanarchismus wird das ändern. Ich darf in diesem Zusammenhang auf das demnächst im Handel erhältliche Buch „Die Wahrheit – sie sagen und in ihr leben“ – die Theorie des Weges der Wahrheit – verweisen.
Wie sehr dem Berliner nachträglich ein anderer Ausgang aus seinen Höllenqualen auch immer zu wünschen ist (das Geschehen hat, wie bei Armin, keinen
Bewußtseinsprozeß mehr in Gang gesetzt) – einen großartigen Abgang hat er sich immerhin gegönnt. Er hat ein letztes (und erstes?) Mal gehandelt, er hat seinen Mut zusammengerissen und eine Tat
begangen. Er ist aus sich selbst gegangen. Wenn auch alles passiv. Aber er hat es mit sich machen lassen – er war der aktiv Handelnde.
Der Berliner mag zu diesem Handeln innerlich gezwungen gewesen sein, aber zu Taten sind wir letztlich alle gezwungen und können sie uns nicht ans Revers stecken. Er mag seine Qualen einfach nicht mehr ausgehalten haben, seine unstillbare Sehnsucht scheint ihn fortgerissen zu haben – aber dennoch muß er auch einen gewissen Mut für diesen Schritt, für diesen definitiven und einmaligen Genuß aufgebracht haben. Er hat wahrhaft eine Tat begangen, ist nicht ohne wirklich zu handeln aus dieser Welt gegangen, hat sich einen lange gehegten Wunsch erfüllt. Das zollt uns einen großen Respekt ab und verweist uns auf den eingangs erwähnten Tat-Ethos, von dem wir als literarischem Phänomen noch nichts gehört haben, und erst recht nicht als Praxis irgendwelcher Rechten.
Selbstverständlich ist es ihm – ich wiederhole es – posthum zu wünschen, daß er – auf dem Weg der Wahrheit – tiefere Wünsche in sich entdeckt und diese sich erfüllt hätte.
[Ende Exkurs Armin Meiwes.]
An fünf Fingern zählten wir uns ab, daß der Skandal noch um eine sehr pikante Dimension erweitert werden würde, daß sich die Medien bei der
Gelegenheit auch auf die Q-Treffen in Rotenburg, die Teilname Armin Meiwes an diesen und die Tatsache, daß wir seine Gäste waren, stürzen würden. Natürlich wurde dieser Aspekt in der Aufregung etwas
übertrieben, aber ein gewisses Sensationspotential war ganz und gar nicht zu übersehen. Auch andere sagten uns damals: „Wenn das rauskommt, war’s das! Das darf auf keinen Fall an die
Öffentlichkeit!“
Die entsprechenden Schlagzeilen fielen leicht ein:
„Gemeinsames Treffen von Auschwitz-Leugnern, Chaos-Tage-Organisatoren und Menschenfressern im hessischen Rotenburg!“ oder:
„Jetzt erst bekannt geworden: Deutschlands größte Staatsfeinde trafen sich beim Kannibalen von Rotenburg!“,
zumal Karl Nagel damals neben www.chaos-tage.de u.a. auch eine Internetseite namens „Cannibal Channel“ betrieb!…
Ich fand diese Art Skandal und Aufmerksamkeit natürlich geil, und auch Karl Nagel wollte – wie üblich – gleich mit Angriff,
Eigeninszenierung und Übertreibung („jetzt erst recht!“) den Medien zuvorkommen, die es sowieso aufstöbern, völlig falsch darstellen und uns womöglich in die Bredouille bringen würden. Viele sahen
sich schon wegen irgendwelcher konstruierten Gründe im Knast. Es sollte also zum Angriff als Verteidigung übergegangen werden.
So Nagels Idee. Ohne strategische Überlegungen, aber instinktiv war ich auf seiner Seite. Ich hatte mir schon Gedanken gemacht, wie ich die ganze
Sache medial umsetzen wollte, wie sich die Sache pogo-propagandistisch am besten bis zur Vergasung ausbeuten ließe, fügte mich dann aber Karl, der bereits mit der Titanic-Redaktion in Verhandlung war. Die Titanic wollte die Story auf jeden Fall bringen, und zwar auf eine Weise, daß niemand mehr durchsehen konnte, ob sie nun echt oder ein Fake war. Das sollte ja gerade das Geile an der Sache sein: alles völlig undenkbar, unmöglich, fantastisch – daß sich Nazis, „Nazi-Anarchisten“, Nationalrevolutionäre, Antifas, Punks, Volxzäkken, „Nazi-Punks“, traditionelle Anarchisten, Pogo-Anarchisten – und vor allem die furchtlosesten Kommunikaze- und Spaß-Guerrilleros, die nichts lieber taten als der generalisierten Desinformation noch eins draufzusetzen – auf ein nettes Wochenende treffen und sich das alles im Hause des „Monsters von Rotenburg“ abspielt: eine völlig irre, unglaubliche und unglaubhafte Geschichte!
Ich stimmte Karls Plan zu und unternahm selbst erst mal nichts, schwieg in der Öffentlichkeit (während ich im Privaten genüßlich die Story zum
besten gab und meine Zuhörer zum Entsetzen und in die Maulsperre trieb), weil ich die ganze Geschichte bei der Titanic in den richtigen Händen wußte.
„Ja, die werden das genau richtig machen“, sagte ich und dachte dabei an die Sache mit dem „Happy Jew Menu“ und die in „Original
Schindler’s List“ verpackten Hamburger, die vor ein paar Jahren für Furore gesorgt hatten, als eine ganze Titanic-Auflage von den Kiosks geholt und dem Feuer übergeben worden war.7 Die Titanic-Leute hatten was drauf, die kannten nix. Ich war’s zufrieden.
Aber Karl und ich hatten unsere Rechnung ohne unsere Qamernossen gemacht, die fast sämtlich gegen den Plan waren. Alle bangten um ihre Arbeits-
oder Studienplätze, hatten Angst, auf Nimmerwiedersehen im Kerkerverlies der Aussätzigen-Quarantäne zu verschwinden.
Also Kommando zurück!, ein Anruf bei der Titanic, und nichts war es mit unserem schönen Plan: Wir hatten natürlich den Willen der anderen
Qler zu respektieren. Schade drum, das wäre lustig geworden!
Unsere Qamernossen schienen diese Art Spaß nicht zu verstehen, und die Titanic mußte auf eine schöne Story und auf erhöhten Umsatz verzichten.
Was wäre das für ein Erfolg für nA und die Querfront gewesen! Die Idee, daß sich die radikalsten Gegner nicht etwa nur der kleinen BRD, sondern der
gesamten beschissenen, verlogenen, bis auf den Grund verdorbenen Zivilisation trafen und bestens miteinander auskamen, ja gemeinsame Pläne schmiedeten (die ja zum Teil auch – in Form der
Q-Internetseite – realisiert wurden): diese explosive Idee hätte schlagartig eine große Bekanntheit erlangt und Wirkung erzielt.
Aber daraus wurde nichts. Die Qler hatten es inzwischen sowieso und überhaupt schon mit der Angst zu tun gekriegt. Wenig später schlief auch alle
Aqtivität auf der Q-Seite ein.
Als Friedrich Baunack und ich uns neulich auf der Bombocaust-Demo in Dresden trafen, waren wir uns darin einig, wie seltsam es doch sei, daß die ganze Querfront- und Kannibalen-Sache so still und leise im Vergessen gelandet ist. Merkwürdig. Wo kommen wir aber auch hin, wenn sich herumspricht, daß Leute, die sich gegenseitig die Köpfe einschlagen sollen, auch miteinander reden und gar gemeinsam handeln können.
Zu den Q-Highlights zählte ein Treffen mit Chrisian Worch in einer Hamburger Trucker-Kneipe.8 Nagel hat sich auch noch mit Reinhold Oberlercher getroffen und ist mit ihm hart ins Gericht gegangen.9 Nagel ist einer der ganz ganz wenigen Nicht-Memmen bei den Linken, der keine Angst hatte, sich bei Gesprächen mit Andersdenkenden anzustecken und hat sich – ohne sich der Argumentation der anderen zu verschließen – natürlich auch nicht anstecken lassen. Er ist Linker geblieben – einer der ganz wenigen wirklichen Linken in diesem Land. Erst nach einer ehrlichen und offenen direkten Zusammen- und Auseinandersetzung mit Rechten stellt sich heraus, wer wirklich links ist.
Monate oder Jahre später (ich habe keinen Sinn für Zeit) flammte die Q-Idee noch einmal kurz auf, als eine PDS-Genossin (mit vormals hohem Rang)
und ein NPD-Kamerad die Q-Seite übernehmen und ihr wieder Leben einhauchen wollten. Ich war den beiden behilflich, aber es scheiterte. Woran, weiß ich nicht mehr. Zu viele ehemalige Qler hatten was
dagegen. Ich bot den beiden die Domäne für die zu gründende NPDS an – was ja das am nächsten liegende Ausweichprojekt für die beiden war – und auch meine Mitarbeit; sie fanden das auch
lustig, aber auch daraus wurde nichts.
Das mediale Projekt Q hat sich im Sande verlaufen, aber Querfront als solche scheint wohl noch allen Orten im Gespräch zu sein und tatsächlich zu
laufen, glaubt man jedenfalls der „Antifa“, die – nicht ohne Grund – Q überall wittert und „entlarvt“. Vielleicht tritt ja zur nächsten Bundestagswahl eine NPDS an…
Daß unser ultralibertäres Medienprojekt Q gescheitert ist, liegt meiner Meinung nach einzig an der Angst der Beteiligten (natürlich auch am
Bedürfnis, ein ruhigeres Leben zu führen). Sie ahnten, welche Tragweite und Explosivität ein solches Projekt haben und entwickeln könnte und welche mächtigen Gegner und Feinde es auf den Plan rufen
würde. Sie zogen ihre private Ruhe einem spannenden Abenteuer vor – wogegen nichts zu sagen ist. Sie haben sich von der Angst kirre machen lassen, anstatt die Sache gelassen zu betrachten: als
Spiel.
Wer ist heutzutage noch für ein richtiges Spiel zu haben? So gut wie niemand. Genießer gibt es kaum noch. Statt dessen begeben sie sich ins Joch
von Familien, lassen sich an Universitäten den Kopf zumüllen und führen die übliche Zombie-Existenz wie Millionen andere auch. Ruhe im Karton. Das war’s. Vorhang zu.
Laßt uns neue Stücke aufführen!
* Die Ex-Qler würden das abstreiten, aber einen Eindruck von der Bedrohung durch Leute, die überhaupt keinen Spaß verstehen, vermittelt z.B. dieser so bösartige wie saublöde Artikel:
„Querfront: ein virtueller Angriff auf die Linke?“ Auch in den Verfassungsschutz- berichten findet Querfront, und zwar keine abstrakte, sondern das konkrete mediale Projekt www.querfront.de, Erwähnung. Dort wird uns Querfrontlern aller möglicher Unsinn unterstellt und werden wir zu Verfassungs- und Staatsfeinden gemacht. Es ist kaum vorstellbar, daß das keine Wirkung auf die Qler hatte und deren Verhalten nicht beeinflußt hat. 1 Vergleiche etwa die derzeitige Hinwendung baskischer Nationalisten (Ex-Battasuna) zur Kommunistischen Partei der baskischen Länder. Besagter junger Mann gehörte dem Flügel der radikalen deutschen Linken an, der große Sympathien für nationale Befreiungsbewegungen – insbesondere für die baskische und auch die irische oder kurdische – hat, der den Antinationalen entgegen tritt und sogar schüchtern für sich selbst und seine Heimat einen vergleichbaren Weg in Betracht zieht. http://www.jungewelt.de/2005/04-19/001.php 2 http://www.nationalanarchismus.org/Nationalanarchisten/Auto7/ JenaAntifa/jenaantifa.html 3 http://www.nationalanarchismus.org/Nationalanarchisten/ Zensur/zensur.html 4 http://www.sleipnir.netfirms.com/ 5 http://www.nationalanarchismus.org/Nationalanarchisten/ Q-Strafanzeige/q-strafanzeige.html und http://www.nationalanarchismus.org/Nationalanarchisten/ Q-Strafanzeige/Gedachtnisprotokoll/gedachtnisprotokoll.html 6 http://www.psychonauten.de 7 http://www.mehrzweckbeutel.de/comments.php?id=2866_0_1_0, vor kurzem hat die Titanic wieder mit übertriebenem Philosemitismus die Judenbonzen geärgert: http://www.titanic-magazin.de/archiv/0702/fdp2.php, http://www.judentum.net/deutschland/titanic.htm 8 http://www.nationalanarchismus.org/nationale_anarchie/ AUTO_/AUTO4/auto4.html 9 Siehe Karl Nagel, Bunkerbrief Nr. 31: Backe, backe Nazi oder: Ich bereue nichts!, Sleipnir Nr. 37, und: Und Heinz Böhmekce: An Karl Nagel, Sleipnir Nr. 39
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